MittelmeerinselnKleine Paradiese im Mittelmeer

© Marco Simoni
© Marco Simoni

Die einen bieten kilometerlange, einsame Sandstrände oder Weinberge zum Wandern, andere filmreife Fischerdörfchen oder die beste Meeresfrüchte-Küche dieses Planeten. Hier kommen neun wenig bekannte Inseln zum Entdecken. Viel Spaß beim Hopping!

Gozo, Malta

Tauchen und ganz viel Kultur

  • Lage: Rund 6 km nordwestlich von Malta.
  • Bevölkerung: Ca. 31.000 Einwohner, die sich über 14 Orte verteilen. Hauptstadt ist Victoria. Obwohl die zwei Inseln nur ein Katzensprung trennt, scheinen Welten zwischen ihnen zu liegen: Gozo ist grüner, ländlicher und hügeliger als Malta, hat einen eigenen Dialekt, einen eigenen Bischof und eine eigene Geschichte. So soll hier die Meeresnymphe Kalypso Homers Odysseus sieben Jahre lang im Calypso Cave oberhalb der Ramla Bay im Norden festgehalten haben. Dort befindet sich übrigens einer der – wegen seiner rotgoldenen Färbung – schönsten Sandstrände des maltesischen Archipels, der zudem ein Tauch-Hotspot ist (besonders beliebt: Wracktauchen). Hauptattraktion sind jedoch die etwa 5800 Jahre alten Tempel Ggantija (gesprochen Dschigantija), die zu den weltweit am besten erhaltenen freistehenden Bauwerken zählen. Die Megalithanlage thront oberhalb der malerischen Ortschaft Xaghra. Insel-Zentrum (auch geografisch) ist die Hauptstadt Victoria (Rabat) mit ihrer Zitadelle, den zwei (!) Opernhäusern und dem hübschen Marktplatz It-Tokk.
  • Schlafen: Typisch sind die Farmhouses, umgebaute Bauernhöfe, die es in diversen Preislagen gibt, oft mit Pool (visitmalta.com/de/farmhouses). Schick: „Ta’ Cenc Hotel“ (tacenc.com).
  • Essen: Frischen Fisch zum Meerblick servieren die Lokale an der Xlendi Bay. Überall gibt es „Gbejna“ (kleine Ziegen- oder Schafskäse) sowie die pizzaähnlichen „Ftira“. Die aus der „Maxokk Bakery“ in Nadur sind besonders empfehlenswert.
  • Events: Täglich wird auf Gozo etwas geboten, etwa am 6.8. das Ceramic Festival, am 2.9. Stage and Proms on the Sea oder am 3.9. Jazz Do.
  • Hinkommen: Nonstop geht’s nach Malta ab Frankfurt a.M., Zürich, Wien mit Air Malta (airmalta.com), günstig ab Frankfurt Hahn mit Ryanair (ryanair.com). Ab Malta setzt die Fähre nach Mgarr auf Gozo über (gozochannel.com). Mehr Infos unter visitgozo.com/de/.

Pantelleria, Italien

Vulkan zwischen Europa & Afrika

  • Lage: Auf halber Höhe zwischen Trapani auf Sizilien und Tunesien.
  • Bevölkerung: ca. 7700 Einwohner. Wie ein Staubkorn, das vom fußballförmigen Sizilien abfällt, liegt die Vulkaninsel im Mittelmeer. Dass sie geografisch schon zu Afrika gehört, zeigt nicht zuletzt die Speisekarte: Statt Pasta heißt die Leibspeise hier Couscous di Pantelleria, mit Fisch und Gemüse. Richtige Strände gibt es zwar nicht, aber entlegene Buchten zum Abtauchen, was Promis wie Madonna, Sting und Giorgio Armani zu schätzen wissen. Außerdem eignet sich die „Insel der Sonne und des Windes“ wunderbar zum Wandern – entweder entlang der Küste oder in höheren Lagen durch die Weingärten von Piana di Ghirlanda. Dort wächst die Zibibbo-Traube, aus der der Dessertwein Passito hergestellt wird, der „Nektar der Götter“.
  • Schlafen: Charmante Unterkünfte sind die traditionellen Lavasteinhäuser Dammusi (Angebote unter dammusi.ilovepantelleria.net).
  • Essen & Trinken: Seafood mit einer frischen Meeresbrise serviert im südöstlichen Inselzipfel die Osteria „Il principe e il pirata“ (principeepirata.it). Einige Weingüter, wie das renommierte Donnafugata, sind hier vertreten (visit.donnafugata.it).
  • Hinkommen:Ab Frankfurt a. M., Wien und Zürich geht es via Rom mit Alitalia (alitalia.com) nach Palermo auf Sizilien. Von dort verkehrt ab Trapani täglich eine Fähre nach Pantelleria (ca. 6 Stunden). Mehr Infos unter pantelleria.com.

Île Saint-Honorat, Frankreich

Einkehr auf der Klosterinsel

  • Lage: Die Îles de Lerins bestehen aus den beiden vor Cannes gelegenen Inselchen Île Sainte-Marguerite und Île Saint-Honorat.
  • Bevölkerung: 21 Mönche. Während tout le monde in Cannes bis zum 24. August lautstark das alljährliche Feuerwerksspektakel mit Tausenden Besuchern zelebriert, herrscht auf der 20 Bootsminuten entfernten Île Saint-Honorat nichts als Ruhe. Schließlich leben auf der gerade mal 1,5 Kilometer langen und 400 Meter breiten Klosterinsel Zisterzienser-Mönche. „Ora et labora“ heißt ihr Prinzip, und das bedeutet hier unter anderem, feinen Wein zu produzieren und ihn im abteieigenen Restaurant zu servieren. In zwei Stunden kann man das Eiland umrunden, dabei die zahlreichen Kapellen bestaunen und an der Côte d’Azur baden.
  • Schlafen: Die einzige Möglichkeit, auf der Mini-Insel zu übernachten, ist im Kloster. Gäste, die sich für eine spirituelle Auszeit interessieren, sind willkommen (ca. 40 €/Nacht inkl. Mahlzeiten, abbayedelerins.com). In Cannes bietet das Hotel „Des Allees“ saubere Zimmer zum fairen Preis an (DZ ab ca. 118 €, hotel-des-allees.com).
  • Essen: Das Klosterlokal „La Tonelle“ tischt einfache Pasta genauso auf wie gegrillten Hummer und natürlich Inselwein (tonnelle-abbayedelerins.fr).
  • Hinkommen: Ab Frankfurt a. M. fliegen nonstop Lufthansa (lufthansa.com), ab Zürich Swiss (swiss.com), ab Wien Niki (flyniki.com) und Austrian Airlines (austrian.com) nach Nizza. Vom 33 km entfernten Cannes geht’s per Fähre nach Saint-Honorat.

Deutsche Bearbeitung: Andrea Bierle

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