Nach einer der schlimmsten Buschfeuer-Saisons der Geschichte beginnen Regenwälder, saphirblaue Küsten und die endemische Tierwelt langsam wieder aus der Asche aufzuerstehen – dank einer Reihe von gemeinschaftlich unternommenen Rekultivierungsbemühungen.

Bei einer der größten je dokumentierten Buschbrandkatastrophen brannten im vergangenen Jahr rund 27 Millionen Hektar von Australiens Busch-, Wald- und Grünflächen ab, und es wurden schätzungsweise drei Milliarden Tiere entweder getötet oder verletzt. New South Wales und Victoria waren am stärksten betroffen, sodass Tausende Koalas 80 % ihres natürlichen Lebensraum im Busch verloren.

Trotz der Verheerungen helfen Rekultivierungspläne jetzt den am schlimmsten betroffenen Gebieten, sich zu erholen. Die australische Regierung investiert 200 Millionen Dollar, um einheimische Arten wie den Koala, die Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus und die Wollemie (eine Kiefernart) zu retten, während mit Spenden aus Übersee neue Wildtierzuchtprogramme und -einrichtungen finanziert werden.

Wahrscheinlich wird auch der Tourismus eine aktive Rolle bei der Wiederherstellung der Natur spielen, denn Veranstalter wie Echidna Walkabout Tours und Australian Wildlife Journeys bieten Koala-Rettungstouren an. Bei diesen Touren können Reisende Bäume pflanzen, Unkraut jäten und Untersuchungen zur Artenvielfalt in natürlichen Lebensräumen durchführen, um eine Rückkehr der Beuteltiere in die Natur vorzubereiten. Natürlich treffen sie dabei auch auf die Koalas.

Andere Maßnahmen, die sich mehr auf Klimafreundlichkeit konzentrieren, sind die Installation neuer Ladestationen für Elektrofahrzeuge, die Einführung von wasserstoffbetriebenen Reisebussen und die Förderung erneuerbarer Energien in der Gebäudetechnik. Doch es sind die kollektiv unternommenen Anstrengungen aus Wohltätigkeits- und Freiwilligenarbeit, die jenen in Not am meisten helfen werden.

 

„Es ist kaum zu beschreiben, wie schwer die örtlichen Gemeinden von den Buschfeuern getroffen wurden. Es geht hier um Gebiete von der Größe kleinerer Staaten, die innerhalb weniger Tage zerstört wurden. Aber die Reaktion der australischen Bevölkerung ist unglaublich. Etliche Millionen an Spenden wurden gesammelt, um den Gemeinden dabei zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen und die freiwilligen Feuerwehren auf dem Land zu unterstützen. Es gibt noch viel zu tun, um den Busch wieder aufzuforsten, aber wir sehen bereits grüne Triebe, die zwischen den verkohlten Baumstümpfen ans Licht kommen.

– Ross Purdie, Fernsehproduzent in Sydney

 

Obwohl der Schaden beträchtlich ist, ist Australien ein riesiges Land und mehr als 97 % seiner Attraktionen sind unversehrt geblieben – von der Great Ocean Road bis zum Great Barrier Reef. Darüber hinaus dürfen alle Besucher:innen, die sich freiwillig für die Rekultivierungsmaßnahmen der vom Buschfeuer betroffenen Gebiete melden, nun zwölf statt der üblichen sechs Monate im Land bleiben, sodass neben der Erkundung des Landes genug Zeit zum Helfen bleibt.

Text: Nellie Huang
Übersetzung: Sarah Uhrig

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