Das kalifornische Reiseunternehmen Wheel the World ermöglicht es Menschen mit Behinderung, die Welt ohne Grenzen zu erkunden, und bietet barrierefreie Reiseerlebnisse an über 30 Reisezielen an.

Vom Erklimmen des Machu Picchu bis zum Fallschirmsprung in Santiago: Wheel the World definiert die Reise- und Freizeitbranche für Menschen mit Behinderung neu. Auf diese Weise ermöglicht der Anbieter es Menschen mit besonderen körperlichen Einschränkungen, Reiseträume zu verwirklichen, wie sie es vielleicht nicht für möglich gehalten hätten.

Das Unternehmen wurde 2018 von den Chilenen Alvaro Silberstein und Camilo Navarro gegründet, nachdem sie in die USA gezogen waren um dort die Business School zu besuchen. Alvaro wurde mit 18 Jahren zum Rollstuhlfahrer, als ein Autounfall zu seiner Querschnittslähmung führte. Sein eigenes Fernweh war der Funke, der seine Leidenschaft dafür entzündete, Reisen auch anderen zu ermöglichen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Alvaros Traum war es, den Torres-del-Paine-Nationalpark in Patagonien zu besuchen, aber wie bei vielen anderen Reisezielen auf der ganzen Welt machte die mangelnde Barrierefreiheit vor Ort dies unmöglich. Also machten er und Camilo sich daran, barrierefreie Unterkünfte und Fortbewegungsmittel zu recherchieren, um zu sehen, ob sie ihren Wunsch nach einer gemeinsamen Reise erfüllen konnten.

Sie entdeckten den Joëlette, einen leichten Wanderrollstuhl, der speziell für die Durchquerung von unwegsamem Gelände hergestellt wird und es ihnen ermöglichte, den W-Trek – eine fünftägige Wanderung entlang der bekanntesten Strecke im Torres del Paine – zu absolvieren.

 

„Ich hätte nie gedacht, dass ich nach San Pedro reisen könnte, weil meine MS so weit fortgeschritten ist. Aber Wheel the World hatte ein großartiges Team, das für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung und Zusatzausrüstung ausgebildet war. Das Team begleitete uns auf jede Tour und gab mir die Flexibilität, meine Pläne zu ändern, wenn es nötig war. Sie waren geduldig, folgten meinem langsamen Rhythmus und machten zusätzliche Stopps, damit ich mich immer wohlfühlte.“

– Karina Grunwald, Wheel-the-World-Kundin für die Reise nach San Pedro de Atacama

 

Sie dokumentierten die lebensverändernde Erfahrung mit Videos und Fotos, in der Hoffnung, andere zu inspirieren. Und Hunderte von Menschen mit Behinderung, die die gleiche Reise machen wollten, meldeten sich bei ihnen. Das war der Anstoß zur Gründung von Wheel the World, das heute barrierefreie Reiseerlebnisse und von Expert:innen zusammengestellte Mehrtagesreisen an über 30 Reiseziele in 15 Ländern anbietet.

Text: Andrea Smith
Übersetzung: Sarah Uhrig

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