Tief im Süden der chilenischen Anden ragen die fast 3000 Meter hohen Granitgipfel der Torres del Paine wie in einem Fantasyfilm gen Himmel. Durch den gleichnamigen Nationalpark schlängeln sich rauschende Flüsse und zu Füßen der zerklüfteten Berge leuchten türkis-farbene Seen vor eisblauen Gletschern. Das Beste: Der Park verfügt über eine erstklassige Infrastruktur mit gut markierten Wander-Trails, Outdoor-Ausrüstern sowie komfortablen Unterkünften. Auf Tagesausflügen ab dem Parkeingang bekommt man einen Einblick in diese magische Welt. Man läuft durch die karge Steppe Patagoniens, durch Wälder und unwirtliche Wüstenlandschaften. Unterwegs begegnet man Guanakos (Lama-Verwandten) und Nandu-herden, am Himmel kreisen mächtige Andenkondore. Die ganze Pracht erlebt man auf einer mehrtägigen Trekkingtour, zum Beispiel auf der W-Route, die ganz nah an den Felsgipfeln vorbeiführt. Benannt wurde sie übrigens nach der Form, die sie auf der Landkarte bildet.
Los geht’s!
Da fliegt man fast bis ans Ende der Welt und dann das: rote Telefonzellen, urige Pubs und eine Sprache, die stark an das Englisch in Norfolk erinnert. So weit, so britisch. Doch wenn der erste Pinguin vor einem herwatschelt, ist man auch mental angekommen: auf den Falklands im Südatlantik. Die geselligen Vögel leben in riesigen Gruppen auf den rauen, abgeschiedenen Inseln. Den Volunteer Beach im Nordosten bevölkern nicht selten Kolonien von mehr als 1000 Königspinguinen. Wer die Falklandinseln besucht, wird zum Seevogel-Experten. Schon bald kennt man die Unterschiede zwischen den einzelne Arten: den niedlichen Eselspinguinen zum Beispiel, den Felsenpinguinen mit ihren exzentrischen Augenbrauen oder den Magellan-Pinguinen mit den gestreiften Gesichtern. Obwohl auf den Falklandinseln auch Seelöwen und -elefanten leben, sind es die flug-unfähigen Seevögel, die das Herz der Besucher im Sturm erobern.
Los geht’s!
Einmal wie ein südamerikanischer Cowboy dem Sonnenuntergang entgegengallopieren? In Uruguay können Sie diesen Spaß erleben. Viele Rancher nehmen auf ihren Farmen, die hier Estancias heißen, Gäste auf. Wer sich dort einquartiert, taucht in das wilde Leben der Gauchos ein, Ausritte durch die wunderschönen Landschaften abseits der Küsten inklusive. Tipp: Auf der Estancia La Sirena, rund 15 Kilometer von der Stadt Mercedes im Westen Uruguays entfernt und eine der ältesten und schönsten Ranches des Landes, lernen Greenhorns, wie man das Vieh zusammentreibt und hütet. Nach getaner Arbeit stärken sie sich bei einem ordentlichen Steak, ehe sie die Füße hochlegen und den sternenklaren Himmel bewundern. Und wer mal einen Tag gar nichts machen möchte, kann in dem schönen Haus samt großem Anwesen entspannen.
Los geht’s!
Wie die Kulisse von „Jurassic Park“ wirkt die Nicht-von-dieser-Welt-Landschaft rund um den Roraima-Tepui. Im Osten Venezuelas erhebt sich der höchste Tafelberg der Welt stolze 2810 Meter in den Himmel, häufig umwabert von Wolken und Nebel. Einige Felsen sind wie Drachen geformt. Den englischen Schriftsteller Arthur Conan Doyle inspirierte die Region Anfang des 20. Jahrhunderts zu seinem Roman „The Lost World“, der von der Entdeckung einer prähistorischen Welt vollerurzeitlicher Flora und Dinosaurier handelt. Die leben zwar nicht mehr auf dem Plateau, dafür aber seltene Froscharten und fleischfressende Pflanzen. Wer den zwei- bis dreitägigen Aufstieg auf den Roraima wagt, wird reich belohnt: Reisende finden hier, im Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Guyana, zahlreiche magische Orte, zum Beispiel versteckte Wasserfälle, ein Tal voller Quarz oder einen Pool in einem großen Felsloch. Mehr Abenteuer geht nicht!
Los geht’s!
Ob Trockenheit, Höhenlage oder dünne Luft: Viele Gründe sprechen dagegen, rund um Mendoza Wein zu produzieren. Dass dies hier dennoch so hervorragend gelingt, verdankt die Region im Westen des Landes vor allem ihren Bewohnern. Denn im 19. Jahrhundert verwandelten Einwanderer die karge Steppe in ein Weinbaugebiet, das sich heute in den weiten Tälern bis zu den östlichen Hängen der Anden erstreckt. Ab dem späten Frühjahr befeuchtet Schmelzwasser aus der längsten und zweithöchsten Gebirgskette der Welt die Böden. Etwa eine Auto-stunde von Mendoza entfernt befindet sich das Valle de Uco. Die hochgelegene Region beheimatet zahlreiche Spitzenweingüter, in denen Reisende den vollmundigen Vorzeige-Malbec in all seinen Variationen probieren können. Tipp für Architekturfans: Manche Gebäude sind geformt wie Ufos, die Labore, in denen die Rebsorten getestet werden, erinnern mitunter an die Versuchsstätten verrückter Wissenschaftler. Viele dieser Räume können Besucher besichtigen, bevor sie sich den guten Tropfen hingeben.
Los geht’s!
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