Der perfekte TripThailand

© Catherine Sutherland
© Catherine Sutherland

Entdecken Sie die "Badewanne" Südostasiens von ihrer anderen Seite. Im Norden des Landes locken tierreiche Urwälder, eine imposante Tempelstadt und die Reisterrassen der Bergvölker. Feinste Küche inklusive

Der Reiseplan

Von der Metropole Bangkok geht es in den Dschungel des Khan Yai National Parks. Nach einem Abstecher zu den Tempeln von Sukhothai testen Sie Streetfood in Chiang Mai und besuchen die Völker der Lahu und Lisu in den Bergen

Bangkok

Thailands Metropole ist hektisch, laut und voller Staus. Es sei denn, man tuckert im Longtail durch die Khlongs und entdeckt die ruhigen Winkel

Downtown Bangkok: Die morgendliche Rushhour ist der Verkehrs-Albtraum. Moped-Horden knattern im Kamikaze-Stil an Kleinbussen mit Pendlern vorbei. Dröhnende Lkw hüllen Tuk-Tuks in gesundheitsbedenkliche Rußwolken. Gehupt wird wie bei uns zu Hause nur bei lustigen Hochzeitskolonnen. Voran kommt trotzdem kaum jemand. Die pulsierende 8-Millionen-Metropole ist oft wahnsinnig chaotisch. Aber genauso faszinierend. Wer die berühmten Tempel wie Wat Arun besichtigt hat, in das legendäre Nachtleben an der Khao San Road eingetaucht ist und die Shopping-Spots am Chatuchak-Markt und im MBK-Center abgeklappert hat, sollte unbedingt auch die ruhigen Seiten der Stadt entdecken. Dafür spaziert man erst mal runter zum Chao-Phraya-Fluss, Bangkoks Lebensader. Lastkähne und Fähren schippern hier träge stromabwärts. Auf den braunen Wellen schaukeln Longtail-Boote. Ein solches chartert man am Tha-Chang-Pier und setzt zu einer Khlong-Tour durch das Viertel Thonburi am anderen Flussufer über. Khlongs sind die unzähligen Kanäle, die Bangkok wie ein Spinnennetz durchziehen. Viele sind heute zugeschüttet und Straßen gewichen. Doch die verbliebenen geben einen wundervollen Einblick in die Metropole, wie sie vor dem 21. Jahrhundert war. „Bangkok ist eine Stadt der Inseln", erklärt Bootsmann Pae Visut, während er sich – das Ruder lässig auf dem Knie – eine Zigarette dreht. „Früher waren die Khlongs die einzige Möglichkeit, manche Gegenden zu erreichen. Und noch heute kommst du mit dem Longtail schneller voran als mit dem Auto“, kichert er.

Gemächlich tuckert Pae in den Khlong Bangkok Yai. Mit Wellblech gedeckte Stelzenhäuser ziehen vorbei, zwischen den Dächern baumelt ein Wirrwarr aus Telefonkabeln. Ihre Ufer-Veranden zieren Wälder aus bunten Blumentöpfen, und zwischen blühenden Jacaranda-Bäumen verstecken sich goldverzierte Tempel. Hin und wieder sieht man Silberreiher nach Fischen jagen und Warane, die sich in der Sonne aalen. „Viele wissen gar nicht, dass es diese Khlongs gibt", erzählt Pae. Manche sind so alt wie Bangkok selbst, als König Rama I die Hauptstadt seines Reichs 1782 nach Rattanakosin verlegte, dem historischen Zentrum der Stadt. Die Kanäle dienten einst als Festungsgräben, Aquädukte, als Verkehrswege und Flutbarriere. Sie machten Bangkok zu einer prosperierenden Metropole. Bis heute regeln ihre Schleusen den Wasserpegel während des Monsuns. Zurück auf dem Chao Phraya nimmt Pae Kurs auf die goldenen Türme von Wat Pho, einem der ältesten Tempel der Stadt. Am Ufer dümpeln unzählige Longtails mit Pilgern und Mönchen. Blüten schwimmen im Wasser, religiöse Gesänge mischen sich mit dem Tuckern der Motoren. Bis heute ist die moderne Metropole tief mit ihrer Vergangenheit verbunden.

Die vollständige Thailand-Reportage finden Sie im aktuellen Lonely Planet Traveller Magazin, Januar/Februar 2016.

Ausgabe online bestellen

Zum Magazin-Abo

Text: Oliver Berry, Deutsche Bearbeitung: Olaf Heise, Fotos: Catherine Sutherland

Los geht's

Hinkommen

Nach Bangkok fliegen fast alle Airlines. Nonstop ab Frankfurt a. M. z. B. Thai Airways (thaiairways.com), ab Zürich Swiss (swiss.com) und ab Wien Austrian Airlines (austrian.com). Via Abu Dhabi fliegt Etihad (etihad.com) von allen drei Städten, via Dubai Emirates (emirates.com).

Herumkommen

Das öffentliche Verkehrsnetz ist in Thailand zwar gut ausgebaut, allerdings kann man beim Reisen mitunter recht langsam vorankommen. Am günstigsten ist man zwischen den großen Städten mit dem Intercity-Bus unterwegs. Verlässlich und sicher sind hier in der Regel die Busgesellschaften, die die staatlichen BKS-￿Haltestellen benutzen. Diese Gesellschaften sind teilweise staatlich oder private Unternehmen mit Konzession. Es gibt verschiedene Klassen: Die billigsten haben lediglich ein Gebläse an Bord, die teureren eine Klimaanlage und komfortablere Sitze. Über den Daumen kostet eine Busfahrt von Bangkok nach Chiang Mai zwischen 11 und 23 €￿. Teurer, aber immer beliebter sind von Privatfirmen betriebene Minivans. Pro Tag zahlt man inklusive Fahrer etwa ab 45 € (plus Benzin). Die Bahn ist oft quälend langsam und eigentlich nur zu empfehlen, um größere Städte wie Chiang Mai zu erreichen. Die Fahrpreise beginnen bei circa 15 € für einen Platz im klimatisierten Abteil. Flüge von Bangkok nach Chiang Mai starten bei etwa 45 €￿ one-way (airasia.com). In der Stadt sind Taxis und Tuk-Tuks günstig. Wichtig: Vorher den Fahrpreis festlegen! In Bangkok haben Taxis einen Gebührenzähler.

Wie lange bleiben?

Die vorgeschlagene Tour lässt sich gut in zehn Tagen bewältigen. Entspannter und erlebnisreicher wird es aber, wenn man sich zwei Wochen Zeit lässt. Allein in Bangkok kann man locker drei bis vier Tage verbringen. Und ein Abstecher an die herrlichen Strände lohnt sich in Thailand natürlich immer. Bedenken Sie auch die Fahrtzeiten: Mit dem Bus ist man von Bangkok nach Chiang Mai mindestens neun Stunden unterwegs.

Reisebudget

Thailand zählt nach wie vor zu den günstigen Reiseländern. Wer in Hostess oder preiswerten Pensionen übernachtet, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt und Streetfood isst, kann locker mit 35 € pro Tag auskommen. Für ein Tagesbudget von 60 bis 85 € nächtigt man bereits in guten Mittelklasse-Hotels. Auch Restaurantbesuche sind dann durchaus drin. Wer bereit ist, 100 € täglich auszugeben, kann sich ohne weiteres den Aufenthalt in einem Top-Boutique-Hotel leisten und vielleicht sogar ein Auto mit Chauffeur.

Wann hinfahren?

Hochsaison herrscht in Thailand von November bis März, wenn es kaum regnet und die Temperaturen angenehm warm, aber nicht so unerträglich heiß sind wie ab April bis spätestens ab Mai. Mit heftigen Monsunregen muss man in der Zeit von Juli bis Oktober rechnen, insbesondere im Norden.

Buchtipp & Infos

Der Lonely-Planet-Reiseführer Thailand ist mit seinen hunderten Insider-Tipps ein unverzichtbarer Begleiter auf einer Reise durch das "Land des Lächelns" (26,99 €).

nach oben