Kleines Papier mit großer Macht Geburtsurkunden sichern Kinderrechte

Wenn man seinen Geburtstag feiert, kann man sein Alter verkünden oder auch verschweigen. Dass beispielsweise die Reiseführermarke Lonely Planet dieses Jahr nun schon seit 40 Jahren Kult ist, das verkünden wir natürlich mit großem Stolz. Manch andere hingegen verschweigen ihr Alter lieber... Bei vielen anderen Gelegenheiten ist das aber natürlich nicht möglich. So zum Beispiel beim Führerschein, dem Antrag für einen Reisepass, der Hochzeit oder bei einer Erbschaft. Auch beim Arbeitgeber und beim Arzt muss man sich ausweisen. Das ist in Entwicklungsländern nicht anders und ein Riesen-Problem für Millionen Kinder, deren Geburt nicht registriert wurde. World Vision berichtet, warum das so ist:

Kinder, die nicht existieren

Mehr als die Hälfte aller Kinder, die in Südasien oder in Subsahara-Afrika geboren werden, existieren in den Augen ihrer Staaten nicht. Im Mittleren Osten und in Nordafrika ist immerhin rund jedes vierte Kind betroffen, und in der Region Lateinamerika-Karibik ungefähr jedes 10. Kind. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, aber oft spielt eine Rolle, dass mit der Registrierung Kosten, umständliche Prozeduren und weite Wege verbunden sind. In den ärmsten Regionen der Welt bringen viele Frauen ihre Kinder zuhause auf die Welt, und es kann lange dauern, bis sie eine Stadt, eine Klinik oder eine Behörde aufsuchen.

Eine weitere Hürde ist der Analphabetismus. Vielen Eltern ist auch die große Bedeutung der Geburtsurkunden nicht klar oder sie finden es ausreichend, nur die Söhne registrieren zu lassen. Früher oder später führt das Versäumnis immer zu einem bösen Erwachen, doch für ein Kind kann es dann zu spät sein.

Geburtsurkunden sind lebenswichtig

"Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder in unseren Patenschaftsprogrammen und den von uns unterstützten Regionen eine Geburtsurkunde bekommen, weil dieses Dokument für die Verbesserung ihrer Lebensumstände und die Ausübung ihrer Rechte so entscheidend ist", erklärt Andrea Müller, Referentin für Kinderrechte bei World Vision Deutschland. "Ohne Geburtsurkunden bekommen Kleinkinder oft keine Vorsorgeuntersuchungen und keine Impfungen. Später werden sie an Schulen abgewiesen und landen deshalb auf der Straße oder werden früh verheiratet. Nicht registrierte Mädchen und Jungen sind auch eher der Gefahr ausgesetzt, bei Arbeiten ausgebeutet oder von Menschenhändlern über Landesgrenzen geschmuggelt zu werden."

Eine Registrierung aller Kinder ist aber auch für die Planung von Entwicklungsprojekten wichtig - sowohl bei den Projekten einer Regierung, als auch bei den Projekten einer Hilfsorganisation. Wenn zum Beispiel Schulen gebaut, Lehrer ausgebildet oder Impfkampagnen durchgeführt werden sollen, müssen die Planer wissen, wie viele Kinder diese Dienste benötigen. "Wenn es solche Daten gibt, können wir benachteiligten Menschen auch besser helfen, mit der Regierung zu verhandeln, damit zum Beispiel Lehrer in ihre Region entsandt werden", sagt Andrea Müller.

Maßnahmen von World Vision

In seinen auf 10-15 Jahre angelegten Entwicklungsprogrammen kann das Kinderhilfswerk verschiedene Maßnahmen bündeln, um das Ziel zu erreichen. Mit Hilfe von Medien und lokalen Netzwerken werden Informationen über die Bedeutung von Geburtsurkunden und Ausweisen verbreitet. Geeignete Berater wie zum Beispiel Hebammen, Dorfärzte und Jugendpfleger werden darin geschult, die Familien bei der Registrierung zu unterstützen. Schulen, mit denen World Vision zusammen arbeitet, werden dazu ermutigt, ihre Listen mit den staatlichen Registern abzugleichen und Fehler zu korrigieren. Manchmal finanziert World Vision auch Transporte oder setzt sich bei der Regierung dafür ein, kostenlos Ausweise auszustellen.

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Über World Vision

World Vision ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, Katastrophenhilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Unterstützung von Kindern, Familien und ihrem Umfeld im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit. Als Christen unterschiedlicher Konfessionen helfen die Mitarbeiter von World Vision weltweit Menschen in Not, unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder Nationalität.

World Vision Deutschland wird vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüft und empfohlen und unterliegt der Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrates. World Vision Deutschland ist Mitglied bei „Aktion Deutschland Hilft“, dem Bündnis von zehn deutschen Hilfswerken unter der Schirmherrschaft von Richard von Weizsäcker. International unterhält World Vision offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF und hat Beraterstatus beim Flüchtlingskommissariat (UNHCR).

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