ReiseroutenUSA Westen

Thailands Inselwelt

Wer lebt im Westen der USA? Glaubt man den Schlagzeilen, leben in Arizona Leute, die mit der Waffe in der Hand gegen illegale Einwanderer protestieren, während in San Francisco schwule Paare heiraten, in Orange County gelangweilte Hausfrauen sich die Haare ausreißen und in Colorado Haschisch rauchende Frührentner abhängen. Und wenn man den Twilight-Romanen glaubt, ist der feuchte und neblige Bundesstaat Washington ein Tummelplatz aufgestylter Vampire und von Werwölfen, die ohne Hemd herumlaufen. Treff en diese Klischees zu? Ja und Nein. Die Schlagzeilen spiegeln durchaus bestimmte regionale Einstellungen wider, aber die meisten Leute sind wie überall daran interessiert, ihren Alltag so undramatisch wie möglich zu bewältigen.

Regionale Identität

Der Cowboy ist seit langem ein Symbol des Westens und steht für Tapferkeit und Eigenverantwortung – sowie die einsame Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und einem Schluck Whiskey. Was stimmt daran? Die Menschen, die den Westen besiedelten, waren tatsächlich tapfer und handelten eigenverantwortlich. Aber einfach, weil es nicht anders ging. In der rauen und gnadenlosen Umwelt lauerten hinter jeder Chance auch Gefahren. Als die Gefahren schwanden und die Siedler zur Ruhe kamen, wurde der Cowboy dann immer mehr zu einem der Wirklichkeit nicht länger entsprechenden Klischee. So wie die roten Sandstein-Mesas im Verlauf der Jahre zu neuen, vielfältigen Formen verwitterten, entwickelten sich auch die Eigentümlichkeiten der Bevölkerung weiter. Die heutigen typischen Charakterzuweisungen haben sich, ob sie nun zutreffen oder nicht, regional verteilt, und die Einwohner von Portland, San Diego, Santa Fe oder Phoenix nehmen sich wechselseitig als sehr unterschiedlich wahr.

Kalifornien

Dem Klischee zufolge sind Kalifornier entspannt, ichbezogen, gesundheitsbewusst, aufgeschlossen und umweltbewusst. Dazu ein paar statistische Fakten: Rund 80 % der Kalifornier leben in der Nähe der Küste. Am sonnigsten und am besten zum Schwimmen geeignet sind die Strände im Süden des Bundesstaats, weshalb Südkalifornien unvermeidlicherweise mit Surfen, Sonne und Primetime-Seifenopern wie Baywatch oder O. C., California assoziiert wird. Und auch ein weiteres Klischee über das Outdoor-Verhalten erweist sich als durchaus berechtigt: Mehr als 60 % der Kalifornier geben an, schon mal einen Baum umarmt zu haben. Do-It-Yourself, Fitness und Schönheitsoperationen sind in Kalifornien seit den 1970er-Jahren wichtige Gewerbezweige. Freiübungen und gutes Essen sorgen dafür, dass die Kalifornier durchschnittlich zu den fittesten US-Amerikanern zählen. Dennoch sind fast 250 000 Einwohner offensichtlich so krank, dass sie berechtigt sind, Marihuana auf Rezept zu erhalten. In Sachen Umweltschutz ist der Golden State dem Landesdurchschnitt dank abgasreduzierter Autos weit voraus; hier werden mehr Hybridfahrzeuge und benzinsparende Autos verkauft als in irgendeinem anderen Bundesstaat.

Nordwesten

Und wie steht’s mit den Leuten in Washington und Oregon? Sind das tatsächlich baumumarmende Hipster mit politisch progressiver Einstellung und einer Vorliebe für Milchkaffee? Im Wesentlichen stimmt das schon. Viele Einwohner sind stolz auf ihre unabhängige Gesinnung, geben sich naturverbunden und trennen auch ihren Müll. Insgesamt sind die Einwohner freundlich und stammen, trotz ihrer Neigung, die Kalifornier schlecht zu machen, vielfach selber aus dem südlichen Nachbarstaat. Warum sie hierher kamen? U. a. wegen der üppigen Landschaft, der hohen Lebensqualität und dem Verzicht auf das affektierte Gehabe, das sich in größeren, bekannteren Gebieten nur zu gern einstellt. Anzugeben und sich in Schale zu werfen, gehört nicht zum alltäglichen Lebensstil im Nordwesten, und wer in Restaurants, bei Konzerten oder gesellschaftlichen Veranstaltungen in Gore-Tex-Klamotten auftaucht, wird hier kaum ein Naserümpfen ernten.

Die Rocky Mountain States

Wer immer noch auf der Suche nach Cowboys ist, sollte hier anfangen. Die Ranches sind hierzulande ein großer Wirtschaftsfaktor, und der einsame Cowboy – auf einem bockenden Wildpferd dargestellt auf den Nummernschildern Wyomings – ist ein passendes Symbol für die Region. Man muss schon ein abgehärteter Individualist sein, um sich in den einsamen, windigen Ebenen, in denen Großstädter sich leicht verloren vorkommen, seinen Lebensunterhalt zu erwerben.

In politischer Hinsicht sind die Staaten in den nördlichen Rocky Mountains – Wyoming, Montana und Idaho – recht konservativ, auch wenn es in den College- und Resortstädten einige liberale Enklaven gibt. Wyoming führte zwar als erster US-amerikanischer Bundesstaat das Frauenwahlrecht ein, aber dieser liberale Anflug ist lange her. Heute denkt man bei Wyoming eher an den umstrittenen ehemaligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney, der sechsmal als gewählter republikanischer Abgeordneter Wyoming im Kongress vertrat. Der zweite große Gewerbezweig in diesem Staat ist neben den Ranches die Energiewirtschaft. Colorado ist der ausgeprägteste Wechselwählerstaat im Westen. Jeder liberalen Hochburg wie Boulder steht eine gleichermaßen entschieden konservative wie Colorado Springs gegenüber. In diesem Staat haben sich so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Hunter S. Thompson und Ken Buck um politische Ämter beworben. Hier rauften sich nach dem Bürgerkrieg entflohene Sklaven und geschlagene Konföderierte zusammen, hier treiben heute rechtsradikale Milizen und andererseits Ökoterroristen ihr Unwesen.

Südwesten

Der Südwesten zieht seit langem entschlossene Siedler an, deren Lebensvorstellungen, seien sie nun Mormonen, Viehbarone oder Goldsucher, sich von denen der Durchschnittsamerikaner unterscheiden. Eine neue Generation idealistischer Unternehmer verwandelt ehemalige Goldgräberstädte in New-Age-Kunstenklaven und Wildwest-Touristenattraktionen. Wissenschaftler strömten in die leeren Weiten, um Atombomben und Raketen zu entwickeln und zu testen. Astronomen errichteten Observatorien auf einsamen Hügeln und Bergen, weil sich hier ein dunkler Himmel und eine unverstellte Sicht bietet. Und dann gibt es immer noch ein paar unverdrossene Aussteiger alter Schule, die in den Südwesten kommen, um „sich anzuschließen und loszulassen“.

Jahrelang sind all diese unterschiedlichen Menschen recht problemlos miteinander ausgekommen. In letzter Zeit haben starke Bestrebungen des Staates, die illegale Einwanderung zu unterbinden, die Kumbaya-Stimmung zumindest in den südlichen Landstrichen Arizonas zerstört. Die einwandererfeindliche Rhetorik ist bei alltäglichen Unterhaltungen zwar nicht unbedingt verbreitet, aber giftspritzende Kommentare in der Presse und die starke Präsenz von Grenzpatrouillen lasten doch wie eine Dunstglocke über der ansonsten sonnigen Landschaft. In anderen Regionen des Südwestens ist „Leben und leben lassen“ aber erfreulicherweise immer noch die Regel.

Bevölkerung & Multikulturalismus

Kalifornien ist mit 37 Mio. Einwohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA. Mehr als 30 % der Amerikaner asiatischer Herkunft in den USA leben heute in Kalifornien. Die Lateinamerikaner, die gegenwärtig schon 14 Mio. Einwohner stellen, werden Schätzungen zufolge im Jahr 2020 die größte ethnische Gruppe in Kalifornien sein. Heute leben vermutlich 2 Mio. unregistrierte Einwanderer im Bundesstaat. Die Latino-Kultur ist ein tief verwurzelter Bestandteil der kalifornischen Kultur, und die meisten Einwohner betrachten ihren Bundesstaat als eine entspannte multikulturelle Gesellschaft, in der jeder die Chance hat, den amerikanischen Traum zu leben.

Colorado, Arizona und New Mexico haben alle einen großen Anteil an amerikanischen Ureinwohnern und Lateinamerikanern. Diese Einwohner sind stolz darauf, durch die Pflege von Traditionen und die mündliche Weitergabe von Erzählungen ihre kulturelle Identität zu wahren. Generell herrscht im Südwesten seit langem die Kultur des Leben-und-leben-Lassens. Eine Ausnahme ist der Süden Arizonas mit seiner 563 km langen Grenze zu Mexiko. Hier ist die Lage angespannt, seit ein 2010 eingeführtes, umstrittenes Gesetz Polizeibeamte dazu verpflichtet, sich von allen, die sie des illegalen Aufenthalts im Land verdächtigen, die Ausweispapiere vorzeigen zu lassen.

Religion

Obwohl die Kalifornier weniger fleißige Kirchgänger sind als die Durchschnittsamerikaner und jeder fünfte Kalifornier gar keiner Religionsgemeinschaft angehört, ist Kalifornien, was die Religion angeht, einer der vielfältigsten Bundesstaaten. Rund ein Drittel der Kalifornier sind Katholiken, was zum Teil dem hohen lateinamerikanischen Bevölkerungsanteil geschuldet ist, und ein weiteres Drittel sind Protestanten. Im gesamten Bundesstaat leben aber auch mehr als 1 Mio. Muslime, und außerdem hat Los Angeles die zweitgrößte jüdische Gemeinde Nordamerikas. Darüber hinaus gibt es in Kalifornien mehr Buddhisten als irgendwo sonst außerhalb Asiens.

Im Nordwesten sind nur ein Viertel der Einwohner religiös gebunden, von denen die meisten Christen, Juden oder Mormonen sind. Unter den Zuwanderern aus Asien sind Buddhisten, Hindus, Sikhs und Muslime vertreten. New-Age-Spiritualität ist hier ebenfalls nicht unbekannt.

Auch der Südwesten hat seine Besonderheiten. In Utah bekennen sich 58 % der Einwohner zum Mormonentum. Die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ betont traditionelle Familienwerte und lehnt Alkohol, Tabak und vorehelichen Sex ab. Avantgardistische Mode und derbe Flüche sind in dem Bundesstaat verpönt. Familie und Religion sind ebenfalls Schlüsselwerte bei den Indianern und den Menschen lateinamerikanischer Abkunft überall im Südwesten. Die Stammestänze der Hopi sind religiöse Ereignisse, die als so heilig erachtet werden, dass Außenstehende meist keinen Zutritt erhalten. Und obwohl viele Indianer und Latinos heute in den Städten leben und dort einer Berufstätigkeit nachgehen, bilden große Familientreff en und traditionelle Gebräuche immer noch einen festen Bestandteil ihres Alltags.

Ko Yao Noi

Weitere Infos:

  • koyaoislands.com
  • Restauranttipp:
    Einen Mix aus französischer und thailändischer Aromenküche tafelt man im „Je t’aime“.
    Unbedingt bestellen: Lobster und Massaman Curry (21/ Moo 1, Tel. +66-76 59 74 95).

Phang Nga

Weitere Infos:

  • Eine Bootstour mit dem kundigen Guide Bao Thinkohyao kann man per Email buchen (ab ca. 82 €, sunrise_kohyao@hotmail.com).
  • Restauranttipp:
    Das „Elixir Resort” hat das beste Restaurant.
    Lecker: Seafood vom Grill
    (Gerichte ab ca. 19 €)

Surin-Inseln

Weitere Infos:

  • surinislands.com
  • Restauranttipp:
    An beiden Standorten der Nationalpark-Verwaltung gibt es Restaurants, die einfache Gerichte anbieten. Der Nationalpark ist von Mitte November bis Ende April geöffnet (Eintritt ca. 10 €, Hauptgerichte ab ca. 6,50 €).

Ko Phi Phi

Weitere Infos:

  • Restauranttipp:
    Fast alle Resorts besitzen ein eigenes Restaurant. Wer sich regionales Inselflair wünscht, sollte ins „Jasmine“ in Hat Laem Thong gehen.

    Die lebhafte Strandhütten-Atmosphäre ist lässig und das Essen mit Pad Thai und grünem Papayasalat klassisch thailändisch. Hier bekommt man auch schnell Kontakt zu Einheimischen (Hauptgerichte ab ca. 7 €, Tel. +66-862-77 09 59).

Ko Lanta

Weitere Infos:

  • Time for Lime“ bietet täglich von 16 bis 21 Uhr Kurse an (ab ca. 42 € pro Person, timeforlime.net). Der Erlös geht an die Tierschutzorganisation „Lanta Animal Welfare“.
  • Das „L Maladee“ bei Ban Sala Dan ist eines der besten Thai-Restaurants auf Ko Lanta. Unbedingt probieren: Muscheln mit Thaigewürzen oder den feuergegrillten Barrakuda (Haupt­gerichte ab ca. 1,50 €, maladee-restaurant.com).

 

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