Madrid

Uhrzeit 05:01

Temperatur gleich: 9 °C

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Beste Reisezeit

Als beste Reisemonate für einen Besuch Madrids gelten die Monate April bis Juni sowie September und Oktober. In dieser Zeit sind die Temperaturen angenehm und die Touristenströme bleiben noch aus. Wer feiern möchte kommt am besten im Mai zu einem der zahlreichen Stadtfeste. Ab Ende Juni, Juli und August leeren sich die Straßen in den heißen Stunden des Tages, nicht selten steigt die Quecksilbersäule dann über 35°C, und werden erst am späten Nachmittag - dafür bis tief in die Nacht - wieder lebendig. Madrid hat ein kontinentales Klima mit Temperaturen zwischen 2-11°C im Winter, im Februar kann auch mal 17°C mit blauem Himmel werden.

Kultur in Madrid

 

Auch wenn sich die Madrileños im Allgemeinen weniger für die "großen Künste" interessieren, so sind sie doch geradezu versessen auf die Volkskunst. Davon zeugt die Lebendigkeit der zarzuela, eine Art lyrisches Drama aus dem 17. Jahrhundert, das künstlerisch zwischen der Posse und der Operette einzuordnen ist und dessen unangefochtener Meister Asejo Barbieri in Madrid wirkte. Erwähnung finden muss in diesem Zusammenhang natürlich auch der Flamenco, der gegenwärtig eine Renaissance erlebt. In Madrid befinden sich zahlreiche tablaos (Bühnen für den Flamenco), wo er zu hören und zu sehen ist.

Die Stadt hat eine Vielzahl von Schriftstellern inspiriert, wie z. B. den schaffensfreudigen Dramaturgen Ramón Gómez de la Serna (1888-1963), den Poeten, Romancier und Humoristen Tirso de Molina (1541-1614), Benito Pérez Galdos (1843-1920), dessen Werk hauptsächlich dem Madrid des 19. Jahrhunderts gewidmet ist, und natürlich Camilo José Cela, Literaturnobelpreisträger von 1989.

Obwohl man in den Museen Madrids die bekanntesten Gemälde spanischer und sogar europäischer Kunst betrachten kann - von El Greco bis hin zu den Surrealisten Dalí, Miró oder Gris - gibt es wenige Maler, die direkt mit der spanischen Hauptstadt in Verbindung zu bringen sind, abgesehen vielleicht von Diego Velázquez (1599-1660); der Künstler porträtierte als Hofmaler nicht nur die königliche Familie, sondern schuf auch Werke zu mythologischen Themen und malte so bekannte Gemälde wie Las Meninas und Las Hilanderas ("Die Spinnerinnen"). Eine weitere Ausnahme ist Francisco de Goya (1746-1828), der sich 1773 in Madrid niederließ, wo er eine glänzende Karriere machte, bevor er sich aus dem öffentlichen Leben zurückzog und nach Bordeaux auswanderte, um vor dem Absolutismus zu flüchten.

In architektonischer Hinsicht scheint Madrid keinen eigenständigen Charakter zu haben. Das Stadtbild mutet heterogen, kosmopolitisch und widersprüchlich an. Trotz der städtebaulichen Maßnahmen im 18. und 19. Jahrhundert fehlt es der Stadt an Harmonie und Einheitlichkeit. Einige Bauwerke jedoch verkörpern noch die Erhabenheit und die Vollkommenheit des plateresco, eines Baustils, der gotische und maurische Elemente mit denen des italienischen Quattrocento kombinierte. Diese Bauweise entstand unter der Herrschaft der katholischen Könige und wurde bis zur Amtszeit Philipp II. praktiziert. Auch Juan de Herrera (1530-1597), Architekt des Escorial, hat die spanische Hauptstadt durch seinen geradlinigen und monumentalen Stil, den so genannten herreriano, maßgeblich beeinflusst. Der churrigueresco, die spanische Version des Barocks und die für das 17. und 18. Jahrhundert typische Bauweise, wurde in Spanien von dem Architekten und Bildhauer José de Churriguera (1665-1725) ins Leben gerufen und insbesondere von Pedro de Ribera (1683-1742) geprägt, der ab 1726 die Funktion des städtischen Baumeisters von Madrid innehatte. Juan de Villanueva (1739-1811), Vertreter des Neoklassizismus, war als Architekt verantwortlich für den Bau der königlichen Paläste und des Prado. Des Weiteren sind noch zahlreiche Überreste des Mudéjar-Stils - Reminiszenz der maurischen Bevölkerung, die nach der christlichen Reconquista in Kastilien verblieb - in der Stadt zu bestaunen.

Kinoliebhaber denken bei Madrid natürlich sofort an Namen wie Carlos Saura, Mario Camus und vor allem Pedro Almodóvar, der zum Symbol des spanischen Avantgarde-Kinos wurde. In seinen skurrilen Komödien ("Frauen am Rande eines Nervenzusammenbruchs", "High Heels", "Mein blühendes Geheimnis", "Alles über meine Mutter" etc.) thematisiert er das Leben in der Großstadt Madrid, in der Familie oder auch in der Halbwelt; dabei zeigt er eine besondere Vorliebe für weibliche Charaktere.

Madrid, das lange Zeit für die Unbeweglichkeit der Franco-Diktatur stand, ist gleichzeitig auch die Wiege der movida, einer lebendigen Neuorientierung der Vorstellungen, des Lebens und der Mode. Obwohl die Stadt ihrem schon beinahe legendären phlegmatischen Ruf noch immer alle Ehre macht, wirkt sie verglichen mit ihrer großen Rivalin Barcelona heutzutage wesentlich kosmopolitischer und fantasievoller. Die Madrileños leben eher auf der Straße, in den Bars und Cafés als daheim und üben sich mit großem Fleiß in der Kunst des Zusammenseins, der Konversation oder der fiesta - und das in einem Land, in dem die alltägliche Realität oft schwer zu meistern ist. Die Jugendlichen sind eifrige Besucher von Diskotheken, in denen der bakalao (die spanische Version des Techno) bis in die frühen Morgenstunden gespielt wird. Anschließend nimmt man traditionsgemäß das Frühstück in Form von chocolate con churros (mit Schokolade gefülltes Schmalzgebäck) ein.

Madrid verfügt über keine ausgeprägte eigenständige Gastronomie, aber in dem Schmelztiegel Spaniens findet man alle regionalen Spezialitäten, von der paella über das cochinillo (Spanferkel) bis hin zu allen erdenklichen tapas (kleine Appetithappen). Einzig der cocido, ein Eintopf aus Fleisch, Gemüse, Kartoffeln, garbanzos (Kichererbsen) und chorizo (Paprikawurst), gilt als lokales Gericht.

Aktivitäten

Madrid reimt sich mit Kunstgalerien, Stierkampf, Barszene und Terassenrestaurants. Die Stadt bietet zahlreiche Frei- und Hallenbäder und Fußball hat natürlich einen besonderen Stellenwert. Spanischkurse werden überall angeboten und Shopping ohne Ende ist ebenfalls angesagt.

Verkehrsmittel

An- & Weiterreise

Madrid ist Spaniens größter internationaler Verkehrsknotenpunkt; von fast überall kann man Madrid per Flieger erreichen. Der stetig expandierende und immer geschäftige Barajas Flughafen liegt 13 km (8 mi) nordöstlich vom Stadtzentrum. Es gibt zwar nur eine Hand voll guter Billig-Reisebüros in der Stadt, dennoch lassen sich gelegentlich Sonderangebote für Tickets in die wichtigsten europäischen Hauptstädte auftreiben. Die Ausreisesteuer richtet sich nach dem Zielort, ist aber stets in den Flugpreis eingerechnet.

Madrid hat wohl die beste Flughafen-Stadtverbindung von ganz Europa. Die U-Bahnverbindung wurde im Jahr 2002 eröffnet und ist schnell und bequem. Mit der Linie 8 fährt man ca. 12 Minuten vom Flughafen zur Station Nuevos Ministerios. Mit einmal Umsteigen erreicht man dann in etwa 15 Minuten das gewünschten Endreiseziel. Ein Flughafenbus fährt direkt zum Plaza de Colón im Stadtzentrum. Da der Verkehr problematisch sein kann ist die U-Bahn eine bessere Lösung. Taxifahren ist eine weitere Möglichkeit oder auch der AeroCITY Minibus, der einen Tür-zu-Tür Service anbietet (vom Stadtzentrum aus); dieser ist billiger wenn man zu mehreren reist.

Atocha ist der größere Bahnhof und liegt im Süden der Stadt, der andere Bahnhof Charmartín ist im Norden. Die meisten Züge, die den Rest Spaniens versorgen, fahren von Atocha ab. Von Charmartín verkehren die internationalen Verbindungen. Es gibt eine gute Auswahl an Bahnverbindungen ins In- und Ausland, wobei die Preise oftmals nicht billiger sind als Fliegen. Die Anfahrt nach Madrid ist auch per Bus möglich, obwohl dies eventuell die mühsamste Reiseart ist. Es gibt acht in der ganzen Stadt verstreute Busbahnhöfe, von denen Buslinien verschiedene Teile des Landes sowie Europa und Marokko anfahren.

Mit dem Auto von Portugal oder Frankreich nach Madrid zu gelangen ist einfach, da Spaniens Hauptautobahnen direkt auf die Stadt führen. Es gelten die normalen europäischen Straßenverkehrsregeln.

Unterwegs vor Ort

Der Flughafen ist per U-Bahn zu erreichen. Die U-Bahn ist ein schnelles, praktisches und sicheres Verkehrsmittel innerhalb der Stadt. Die Vororte werden durch ein dichtmaschiges Busnetz und Regionalzüge (cercanías) bedient. Man braucht kein Auto zu mieten, um die Stadt zu besichtigen. Mietautos sind erschwinglich und das Fahrverhalten relativ zivilisiert im Vergleich zu anderen südländischen Ländern. Das Parken innerhalb des Zentrums ist streng reglementiert und wie überall sehr teuer. Eine gute Alternative sind auch Taxis, deren Fahrer zumeist korrekte Dienstleistungen zu im europäischen Vergleich günstigen Tarifen bieten.

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