Myanmar

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Beste Reisezeit

Die beste Reisezeit für Myanmar fällt in die Monate November bis Februar, da diese die geringsten Niederschläge erhalten und nicht drückend heiß sind. Wer die Bergorte oder die Küste von Rakhine zum Ziel hat, sollte zwischen März und Mai reisen, doch gerade dann ist es in Bagan und Mandalay schier unerträglich. Die geringsten Besucherzahlen verzeichnet Myanmar im Mai, Juni und September.

Kultur in Myanmar

 

Kunst war in der burmesischen Geschichte immer eng mit Religion und dem Königshof verwoben. Tempel, Pagoden und Paläste spiegelten die Kunstfertigkeit der Maler, Holzschnitzer und Bildhauer wider. Da Tempel und Pagoden traditionell aus Backsteinen errichtet wurden, haben viele von ihnen die Zeiten überdauert. Die großen Paläste hingegen waren aus Holz, und so ist uns heute nur ein einziges (immer stärker verfallendes) Beispiel jener wundervollen Bauwerke erhalten geblieben. Da Kunst und Architektur von der Unterstützung des Königshofs abhingen, erlebten sie mit dem Sturz des letzten Königreichs ihren Niedergang.

Während die höfische Kultur längst nicht mehr besteht, präsentiert sich die Volkskultur lebendig wie selten zuvor. Da das Theater seit jeher einen hohen Stellenwert hat, ist jede Feierlichkeit Anlass für eine pwe. Diese Aufführungen erzählen buddhistische Legenden oder sind leichterer Natur und präsentieren Slapstick, Tänze, gemeinsam gesungene Lieder oder Riesenmarionetten. Die burmesische Musik ist integraler Bestandteil einer pwe und hat ihren Ursprung in Thailand. Rhythmus und Melodie werden deutlich hervorgehoben. Bestimmend sind Schlaginstrumente wie Trommeln und Gongs, begleitet von Harfen und Bambusflöten.

Obwohl sich über 85% der Bevölkerung zum Theravada-Buddhismus bekennen, besitzt dieser nicht den Status einer Staatsreligion, und seit der Machtübernahme von Ne Wins Regime spielt er offiziell im burmesischen Alltag nur noch eine untergeordnete Rolle. In der Region Rakhine (in der Nähe von Bangladesch) leben viele Moslems. Christliche Missionare konnten bei Bergstämmen einige Erfolge verzeichnen, doch viele Bergbewohner halten nach wie vor an ihren animistischen Glaubensvorstellungen fest. Die vorherrschende Sprache Burmesisch hat ein eigenes Alphabet und eine eigene Schrift. Um das Alphabet zu erlernen, benötigt man viel Sitzfleisch - doch man sollte sich zumindest mit den Zahlen beschäftigen, und sei es nur für die Nummern der Buslinien. Relativ wenige Burmesen (vorwiegend der älteren Generation) sprechen Englisch. Authentisches burmesisches Essen findet man eher in Garküchen als in Restaurants.

Zahlreiche Speiselokale bieten chinesische und indische Spezialitäten an, und die Hotelrestaurants servieren einheimische Gerichte mit deutlich weniger Chilis und Krabbenpaste als im Originalrezept vorgesehen. Das wichtigste Element des burmesischen Essens ist Reis, der mit vielfältigen Currygerichten und einem würzigen Salat aus rohen Gemüsesorten aufgetragen wird. Die erwähnte Krabbenpaste, die getrocknet und fermentiert wird, heißt ngapi und wird zu allen Gerichten gereicht. Dem europäischen Geschmack entspricht chinesischer Tee eher als der sehr starke, sehr süße und mit viel Milch vermischte burmesische Tee. Allgemein großer Beliebtheit erfreut sich der an kleinen Straßenständen angebotene Zuckerrohrsaft. Wer Alkohol trinken möchte, kann Brandy Orange oder Lychee-Wein probieren sowie die schon etwas gefährlich klingenden White liquor und Jungle liquor.

Natur & Umwelt

Myanmar liegt am Golf von Bengalen und grenzt an Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch. Der zentrale Landesteil ist von breiten Flüssen und ausgedehnten Ebenen geprägt. Der größte Fluss, der Ayeyarwady (frühere Schreibweise: Irrawaddy), ist auf einer Länge von 1600 km schiffbar, und seine Schwemmebenen bilden das größte landwirtschaftliche Zentrum des Landes. Bergketten erheben sich im Osten an der thailändischen Grenze und im Norden, wo sie in die östlichen Ausläufer des Himalaya übergehen. Höchster Gipfel und gleichzeitig höchster Berg Südostasiens ist der an der Grenze zwischen Myanmar und China (Tibet) aufragende Hkakabo Razi (5881 m). Nahezu die Hälfte der Bodenfläche ist noch mit Wald bedeckt, doch wenn die gegenwärtige Anzahl der Konzessionen für Holzeinschlag und Export nach Thailand sowie in andere asiatische Länder nicht deutlich verringert und der Schmuggel mit Edelhölzern nicht unterbunden wird, ist die weitgehende Abholzung des Landes absehbar. Ungefähr 15% der gesamten Landfläche sind kultiviert, und Hauptanbauprodukt ist Reis. Burma war einst größter Reis-Exporteur der Welt, doch die Exporte sind beträchtlich zurückgegangen. Zwei Drittel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, während weniger als 10% im industriellen Sektor beschäftigt sind. Der UNDP-Bericht der menschlichen Entwicklung zählt Myanmar zu den 10 ärmsten Ländern der Welt. Es gibt drei ausgeprägte Jahreszeiten: Den kühlen, trockenen Winter von November bis Februar, den drückend heißen Sommer von März bis Mai und den feuchten Monsun von Mai bis Oktober.

Aktivitäten

Myanmar bietet nicht unbedingt viele Möglichkeiten der sportlichen Freizeitbetätigung, und was möglich ist, wird staatlich stark beschnitten. Außerhalb von Städten sind Wanderungen in einigen Gebieten des Staates Shan erlaubt - Führer bieten in Kalaw und Nyaungshwe ihre Dienste an. Es werden Tageswanderungen zu Dörfern von Minderheiten in der Nähe von Kalaw und Pindaya, leichte Dschungelwanderungen auf der Insel Lampi Kyun und die Besteigung des Mt. Kyaikto angeboten.

Es ist möglich, das eigene Rad nach Myanmar mitzubringen, um geöffnete Gebiete zu erkunden, doch da die Straßenverhältnisse das Material beanspruchen, ist ein wirklich gutes Mountain-Bike erforderlich. Teilstrecken sind mitunter schwierig zu überwinden. In Mandalay können indische und chinesische Fahrräder geliehen werden.

Tauchen wird bislang nur an wenigen Ausgangspunkten angeboten. Am weitesten ist die Erschließung von Tauchgründen im Myeik-Archipel fortgeschritten - Kreuzfahrten mit Tauchgängen werden in Phuket und Kawthaung angeboten. Nachdem viele interessante Tauchgebiete identifiziert worden sind, dürfte das Geschäft in den nächsten Jahren aufblühen.

Verkehrsmittel

An- & Weiterreise

Obwohl Myanmar ein Reiseziel bleibt, das man nur auf dem Luftweg erreichen und verlassen kann, gibt es gute Neuigkeiten: die Militärregierung hat die Geltungsdauer der Visa nach und nach verlängert, was wiederum zur Folge hatte, dass mehr Fluggesellschaften Rangoon anfliegen. Die Ausreisesteuer von US$ 10 kann nur in Dollar oder FECs bezahlt werden.

Auf dem Landweg gibt es einige thailändisch/burmesische Grenzübergänge, zu erwähnen sind hier die Grenzposten Mae Sai-Thakhilek und Ranong-Kawthoung. Beide sind zur Zeit allerdings aufgrund der Aktivitäten von Guerillas und Banditen in der Gegend gesperrt. In sicheren Zeiten können ausländische Reisende der berühmten Burma Straße folgen und aus der südchinesischen Provinz Yunnan nach Myanmar einreisen. Da der Grenzverkehr nur in eine Richtung verläuft, kann man nicht denselben Weg nach China zurück nehmen. Auch an der thailändischen Grenze wurden einige weitere Grenzposten eröffnet.

Ein beharrliches Gerücht geht um, dass der Staat Chin angeblich seine Grenzen für begrenzte Gruppenreisen öffnen wird, was vielleicht in Zukunft auch Einreisegenehmigungen für Einzelpersonen ermöglicht. Dann könnte man diesen Staat entlang des Chin Flusses bis nach Tamu an der indischen Grenze durchqueren.

Unterwegs vor Ort

Die Reiseverbindungen in Myanmar sind unzuverlässig und die Verkehrsmittel unbequem. Um den auf 28 Tage beschränkten Aufenthalt bestmöglich zu planen, scheinen sich Inlandflüge anzubieten, doch der schlechte Wartungszustand und die "flexiblen" Flugzeiten von Myanma Airways - und in geringerem Maße von Air Mandalay - wirken eher abschreckend. Langstreckenbusse werden von Besuchern kaum genutzt, da diese meistens schrecklich überfüllt sind, und auch die staatliche Buslinie ist auf Grund schlechter Serviceleistungen nicht zu empfehlen. In jüngster Zeit gibt es immer mehr mit Sitzbänken ausgestattete Pick-ups, die ebenfalls überfüllt und unbequem sein können - doch man kann sie chartern. Den zwischen Yangon und Mandalay täglich verkehrenden Expresszug sollte man den gewöhnlichen Zügen vorziehen, die schmutzig, langsam und unzuverlässig sind.

Die herrlich alten Busse in Yangon und Mandalay sind sehr preiswert, können allerdings brechend voll werden. In Mandalay gibt es Pferdekarren und überall stehen Rikschas zur Verfügung. Die Preise müssen vor dem Zusteigen ausgehandelt werden.

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