Arizona ist mehr als nur einer von 50 US-Bundesstaaten. Arizona ist ein Abenteuer in XXL. Stell dir vor: Du fährst entlang glühender Wüstenhighways, vorbei an gigantischen Kakteen, ikonischen Neon-Schildern bis du in die endlosen Weiten des Grand Canyon blickst und die Stille der Natur einatmest. Kaum ein Roadtrip auf der Welt schenkt dir ein derartiges Gefühl von Freiheit. Schließlich führt die Reise über die Mother Road, die legendäre Route 66.
Ein Roadtrip durch Arizona ist wie ein Durchstreifen lebendiger Film-Kulissen: das Monument Valley, der Antelope Canyon und der Meteor Crater sind allesamt Naturwunder, die selbst bei Tageslicht magisch wirken. Und wenn die Nacht über die Wildnis hineinbricht, beginnt die Magie über dir zu funkeln. Die klare, unverschmutzte Luft und die geringe Lichtverschmutzung machen Arizona zu einem Hot‑Spot für Sterne‑Beobachter.
Fernweh und Abenteuer-Sehnsucht? Na dann, auf in den unnachahmlichen Südwesten der Staaten.
Roadtrip-Romantiker hergehört! Die Route 66 in Arizona ist nicht bloß irgendein Highway. Nostalgiker mögen die Route 66 als Zeitmaschine auf Asphalt bezeichnen – sie ist auf jeden Fall eine Strecke mit Kultstatus. Gewissermaßen stimmt das auch. Jedenfalls lebt hier die amerikanische Popkultur der 1940er bis 1960er weiter. Auf deinem Roadtrip durch Arizona wirst du immer wieder auf blinkende Neonschilder, Vintage-Diners, kuriose Roadside-Kunst und Orte voller Geschichten stoßen. Also auf ins Abenteuer!
In Seligman trifft man auf Angel Delgadillo, den Barbier, der als „Vater der Route 66“ gilt und die Rettung der Strecke maßgeblich initiiert hat. Sein Shop ist heute Pilgerstätte für Fans der Mother Road. In Kingman lädt das Arizona Route 66 Museum ein, Oldtimer zu bewundern und mehr über die Migration, die Musik und die Mythologie der Route 66 zu lernen: vom Staub der Dust Bowl in der Dürrezeit der 1930er bis zum Glanz der Rock'n'Roll-Ära in den 1950ern. Auch Oatman zelebriert seine Vergangenheit auf eine eigene liebenswerte Art: mit Saloon-Türen, historischen Goldminen und täglich inszenierten Western-Shootouts auf der Straße sieht der Ort aus wie aus einem Western entsprungen. Dazu streifen Wildesel durchs Bild wie Statisten aus einem alten John-Wayne-Film. Kitschig? Irgendwie schon. Cool? Und wie.
Und dann ist da noch Flagstaff – jung, kreativ, ein bisschen wild. Die Universitätsstadt bringt mit Indie-Kultur, Craft-Brauereien, historischen Bahnstrecken und einem entspannten Mix aus Cowboy-Charme und College-Vibe frischen Wind auf die Route 66.
All diese Orte und noch viele mehr leben die Route 66. Oder die Route 66 lebt in ihnen. Und zwar als liebevoll gepflegtes Stück amerikanischer Identität.
Wer einsame Natur liebt, findet in Arizona ein echtes Paradies auf Erden. Denn der Sonnenstaat (Arizona glänzt mit rund 300 Sonnentagen im Jahr) überrascht mit Landschaften, die dramatischer kaum sein könnten: Der Grand Canyon ist dabei nur der Anfang. Wer am Rande der gewaltigen Schlucht steht, verliert sich im Panorama – oder wagt den Abstieg bis hinunter zum Colorado River. Tief unten, wo nur noch der Fluss rauscht und alle Gedanken des Alltags stillstehen.
Östlich davon liegt der Petrified Forest Nationalpark, ein Mosaik aus versteinerten Baumriesen, farbigen Badlands und uralten Fossilien.
Zwischen Page und dem Lake Powell zeigt sich Arizona von seiner spektakulärsten Seite. Am Horseshoe Bend windet sich der Colorado River in einer perfekten Kurve durch rote Felsen – ein Anblick, der wie gemalt wirkt. Nur wenige Minuten entfernt wartet der Antelope Canyon: ein schmaler Schlitz in der Erde, durch den Lichtstrahlen durch Wellen aus Sandstein tanzen. Wer kennt die Instagram-Fotos nicht?
Wenige Orte erinnern so eindrucksvoll an die Kraft des Universums wie der Meteor Crater: ein 50.000 Jahre alter Einschlagskrater, perfekt erhalten, umgeben von Stille und Wüstenweite. Fast fühlt man sich wie auf einem anderen Planeten.
Wem es über der Erde zu langweilig ist, der findet ein passendes Abenteuer in der Lava River Cave bei Flagstaff – einer kilometerlangen Lavaröhre, die du mit einer Taschenlampe durchquerst. Unter der Erdoberfläche ist es kühl, schwarz und … still.
Und wenn die Sonne untergeht? Ist dein Roadtrip noch nicht vorbei, denn dann beginnt das große Leuchten: Im Dark Sky Territory rund um Page strahlen die Sterne so hell, dass du die Milchstraße mit bloßem Auge sehen kannst.
Auf der Suche nach Spots, die nicht in jedem Reiseführer stehen? Here you go! Abseits der bekannten Routen zeigt Arizona ein noch raueres, kurioseres und skurriles Gesicht. Zum Beispiel im kleinen Ort Ash Fork, wo ein uriges Museum die Geschichte der Region erzählt: von der Eisenbahn, der Route 66 und dem Leben in dieser abgelegenen Gegend.
Ein kurzer Roadtrip-Stopp bietet sich an der Shaffer’s Fish Bowl Spring an, einer verborgenen Quelle mitten im Kaibab National Forest. Dieser glitzernde, moosbedeckte Naturteich diente früher als Wasserstelle für Wildtiere. Auch wenn das Schwimmen im überraschend klaren Quellwasser verboten ist, lässt es sich hier inmitten der Natur wunderbar Picknicken, bevor der Roadtrip weitergeht.
Erfrischung findest du unter der Erde. Die Grand Canyon Caverns sind ein beeindruckendes Höhlensystem rund 60 Meter unter der Wüste. Wem das Wandern durch die jahrtausendealten, trockenen Gänge nicht genug ist, kann sogar in einer unterirdischen Suite übernachten. Schlafen unter Stalaktiten, fernab von Handyempfang und jeglichem Lärm – klingt verlockend, oder?
Arizona ist ein Abenteuer-Spielplatz für Familien – und zwar einer, der nicht nur die Erwachsenen begeistert. Wer mit Kids unterwegs ist, sollte unbedingt einen Stopp bei Bearizona in Williams einplanen. Hier fährt man im eigenen Auto durch riesige Gehege, während Bären, Bisons, Wölfe und Elche ganz nah an der Scheibe vorbeischlendern. Ob als Tagesziel oder Zwischenstopp auf der Route 66: Eine Drive-Through-Safari im Bearizona Wildlife Park ist ein echtes Highlight für Tierfans. Wild, lehrreich und mega cool.
In Phoenix ist das Arizona Science Center ein echtes Highlight. Über 350 interaktive Stationen, ein Planetarium und ein Kino laden zum Experimentieren und Staunen ein. Lehrreich geht’s auch im Children’s Museum of Phoenix zu. Mit Kletter-Bereichen, Kunstwerkstätten und einem „Noodle Forest“ – ideal für Kinder bis etwa 10 Jahre.
Wer es eher dino-verrückt mag, besucht das Land der Dinosaurier Pangaea in Scottsdale. Hier gibt’s lebensgroße Dinos, Fossilien-Ausgrabungen und sogar Dino-Burger.
Lonely Planet Extra-Tipp: Im Petrified Forest Nationalpark wird sogar ein Junior-Ranger-Programm angeboten!
Ein Roadtrip entlang der legendären Route 66 zwischen roten Schluchten, Retro-Diners, Kakteenmeeren und dem Sternenhimmel über der Wüste ist garantiert unvergesslich. Der Mix aus Natur, Kultur und Freiheit ist einfach perfekt und jeder Kilometer ist der beste Beweis dafür, dass der Weg das Ziel ist.
Am besten erfüllst du dir deinen American Dream im Frühling (März bis Mai) oder im Herbst (September bis November). Zu diesen Zeiten ist es in den Städten angenehm warm und mild in den Canyons. Also ideales Wetter für Outdoor-Abenteuer und fürs gemütliche Cruisen durch die Weite. Der größte Flughafen liegt in Phoenix. Von dort lässt sich Arizona bestens mit dem Mietwagen erkunden. Plane genug Zeit ein, denn Arizona ist groß, und viele Highlights liegen fernab der Hauptstraßen. Unterkünfte reichen von schicken Resorts über klassische Motels bis zu rustikalen Cabins inmitten der Natur.
Deine To-Do’s: Route planen, Snacks einpacken, Tank füllen, Roadtrip-Playlist an, Sonnenbrille auf und – let’s go!
Disclaimer: Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Visit The USA. Geschrieben und recherchiert wurde er von Lonely Planet Autoren. Alle Meinungen und Empfehlungen sind daher unsere eigenen.