Jamaika

Uhrzeit 08:34

Temperatur gleich: 27 °C

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Beste Reisezeit

 

Dank des milden tropischen Seeklimas eignet sich Jamaika als ganzjähriges Reiseziel. Jahreszeitliche Schwankungen gibt es keine und die Tageshöchsttemperaturen an der Küste betragen durchschnittlich zwischen 27 und 30 °C. Auch in den Blue Mountains fallen die Temperaturen selten unter 20 °C.

Wer sich an der Ostküste oder in den Blue Mountains aufhalten möchte, sollte wissen, dass es zwischen Mai und November - mit jeweils zwei Höhepunkten im Mai/Juni und im Oktober/November - häufiger regnet als sonst. Aber selbst dann muss man zumeist nur einen heftigen, aber kurzen nachmittäglichen Schauer über sich ergehen lassen.

Die Hauptsaison geht von Mitte Dezember bis Mitte April, wobei Weihnachten und Ostern zu den beliebtesten Reisezeiten gehören. Dementsprechend voll sind die Hotelanlagen und dementsprechend hoch die Preise. Wer auf die Nebensaison zwischen Mai und November ausweicht, verlebt einen wesentlich ruhigeren Urlaub und kann eine Menge Geld (bis zu 40%) sparen.

Kultur in Jamaika

 

Das reiche kulturelle Erbe der Insel reicht zurück bis in präkolumbische Zeiten, als Arawak-Indianer die Decken und Wände von Höhlen mit Felszeichnungen verzierten, die bis in unsere Tage erhalten geblieben sind. Heute stellt Jamaika mit seiner Hauptstadt Kingston ein blühendes Zentrum karibischer Kultur dar, die seit der Unabhängigkeit im Jahr 1962 eine stürmische Entwicklung erlebt hat. Edna Manley, Ehefrau von Norman Manley, Jamaikas erstem Premierminister, setzte sich maßgeblich dafür ein, dass sich jamaikanische Künstler von den ästhetischen Vorstellungen und Richtlinien europäischer Provenienz befreiten. Von den 1920er Jahren bis zu ihrem Tod 1987 war Manley eine zentrale Figur in der Künstlerszene Jamaikas; ihre Bedeutung gründete sich sowohl auf ihr Werk als Bildhauerin als auch auf ihr vorbehaltloses Eintreten für einheimische Künstler, zu denen naive Maler (Intuitives genannt) genauso zählten wie im Ausland geschulte, international ausgerichtete Maler. Auf Jamaika gibt es keine stilbildende Institution; vielen Künstlern gemeinsam ist jedoch das Interesse an den eigenen historischen Wurzeln, das in ihren Werken klar zum Ausdruck kommt. Auch der weltweite Erfolg der Reggae-Musik hatte deutliche Auswirkungen auf die Themenwahl der bildenden Künstler Jamaikas, mit Vorliebe werden Rastafaris dargestellt, aber auch fliegende Händler, Tiere und religiöse Symbole aus der afrikanischen Mythologie.

Egal wo man geht oder steht - überall auf Jamaika wird man von Calypso, Soca (einer Mischung aus Soul und Calypso, die sich als Disko-Musik etabliert hat) und Reggae beschallt. Ohne Musik läuft nichts, weder auf der noblen Strandparty noch in der bescheidenen Disko im Arbeitervorort. Die früheste original jamaikanische Musik tauchte gegen Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts auf; so genannte Mento-Bands mixten den Calypso mit kubanischen Elementen und sangen Lieder über das Leben und die Liebe. In den 1950er Jahren wurde der Mento von Boogie-Woogie, Calypso, Ska und Rock Steady abgelöst, wobei die Verflechtung von Mento mit Rythm und Blues zu den Geburtshelfern des kurzlebigen Ska gehörte. Diese schnelle Tanzmusik fand ihre Anhänger vor allem unter den Armen und Besitzlosen, die sich später für den Reggae begeisterten. Die politischen, sozialen und religiösen Texte des Reggae wurden von eingängigen Rhythmen unterstützt und brachten gleichermaßen Zorn und Gotteslob zum Ausdruck. Der Musikstil ist unauflöslich mit dem Namen Bob Marley verbunden, dem ersten "Superstar der Dritten Welt", der als charismatischer Musiker gegen Rassismus, Unterdrückung und Ungerechtigkeit kämpfte.

Die Amtssprache auf Jamaika ist Englisch; im Alltag allerdings erweist sich die Insel als zweisprachig, wobei Englisch zwar meist gut verstanden, aber viel seltener auch gesprochen wird. Die Umgangssprache der Jamaikaner ist Patois - ein melodiöser, bilderreicher Dialekt, der in Rhythmus und Tonfall dem Charakter der Inselbewohner entspricht. Patois ist eine Mischung aus englischen Sprachelementen und verschiedenen afrikanischen Mundarten, gewürzt mit portugiesischen und spanischen Ausdrücken sowie Wendungen der Rastafari-Glaubensgemeinschaft.

Jamaikas Küche setzt sich aus vielerlei Volksküchen zusammen, deren indianische, spanische, afrikanische, indische, nahöstliche, chinesische und britische Einflüsse deutlich erkennbar sind. Ackee ist eine Baumfrucht, die im Geschmack an Rührei erinnert und traditionell zum Frühstück serviert wird. Das Mittagessen stellt gewöhnlich einen kleinen Imbiss in Form einer scharf gewürzten Fleisch- oder Gemüsepastete dar. Hauptgerichte bestehen meist aus Ziegen- oder Schweinefleisch, häufig mit Curry gewürzt und mit Reis und Bohnen gereicht. Meeresfrüchte sind ebenfalls sehr beliebt; sie werden gerne mariniert und mit Paprika und Zwiebeln gebraten. Zu den beliebtesten Gerichten auf Jamaika zählt jerk ; hierzu wird scharf gewürztes und mariniertes Fleisch über einem Feuer aus Pimentzweigen gegrillt, das in einer Grube im Freien entfacht wird und dem Fleisch seinen besonderen Geschmack verleiht. Tee heißt in Jamaika alles, was mit heißem Wasser aufgebrüht wird; meist handelt es sich um Kräutertees mit Rum, Milch oder Gewürzen, manchmal auch um suppenartige Brühen, nicht selten sogar mit Fisch. Vorsicht ist bei Marihuana-Tees und bei Tees aus Pilzen mit halluzinogener Wirkung angebracht, da diese oft weit stärker sind als die üblichen, der Verdauung zuträglichen Getränke, die man nach dem Essen zu sich nimmt! Skyjuice ist ein beliebtes kaltes Getränk aus Eis und Sirup. Frischer Kokosnusssaft ist ebenfalls sehr begehrt. Bei den alkoholischen Getränken stehen Bier und Rum an erster Stelle. Jamaikanischer Kaffee aus den Blue Mountains gehört zu den schmackhaftesten Kaffeesorten auf der Welt; auf Nachweise bezüglich Herkunft und Lizenzen ist allerdings selten Verlass und damit ist nicht alles Gold, was in dieser Branche glänzt.

Natur & Umwelt

Kolumbus beschrieb Jamaika als "die reizvollste Insel, die je ein menschliches Auge gesehen; gebirgig ... und reich an Tälern, Feldern und Ebenen". Diese drittgrößte, annähernd ovale Karibikinsel liegt 145 km südlich von Kuba. Obwohl sie relativ klein ist, bietet sie abwechslungsreiche Landschafts- und Vegetationsformen, was leider viel zu wenige Touristen in Erfahrung bringen.

Bis auf ihre streckenweise schnurgerade Südseite, an der sich weites Flachland erstreckt, wird die Insel von einem schmalen, buchtenreichen Küstenstreifen begrenzt. Die meisten Touristenzentren konzentrieren sich an der Nordküste mit ihrer üppigen Vegetation und den weißen Sandstränden. Das Landesinnere ist geprägt von einer bizarr erodierten Karstlandschaft mit tief eingeschnittenen Tälern und steil aufragenden Bergrücken. Im unzugänglichen Cockpit Country, einer Hochebene, die von keiner einzigen Straße durchquert wird, entstand im Verlauf der Jahrtausende eine Hügellandschaft mit tiefen Dolinen, unterirdischen Höhlen sowie Flüssen, die plötzlich ihr Bett verlassen und unter der Erdoberfläche verschwinden, um später wieder aufzutauchen. Das zentrale, von Westen nach Osten langsam ansteigende Gebirge kulminiert im Blue Mountains Peak, mit 2220 m dem höchsten Gipfel Jamaikas.

Im idyllischen Tropenklima der Karibik sind Jahreszeiten mit deutlichen Temperaturdifferenzen weitgehend unbekannt. Wohl aber wechselt die Intensität der Niederschläge, die sich auf die nur wenig ausgeprägte Regenzeit zwischen Mai und Dezember konzentrieren. Die Hurrikan-Saison dauert von Juni bis November, wobei Jamaika relativ selten von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht wird. Der letzte große Hurrikan auf Jamaika war Gilbert im Jahr 1988, der enorme Schäden verursachte, 45 Menschen das Leben kostete und ein Viertel der Bevölkerung obdachlos machte.

In Jamaikas Klima fühlt sich eine unendlich große Zahl an Pflanzen- und Tierarten heimisch - obwohl der Mensch in den letzten 500 Jahren manche Landstriche verwüstet und diverse Arten völlig ausgelöscht hat. In entlegenen Gegenden findet man noch einige wenige Wildschweine; von den Fledermäusen, die sich von Insekten und Früchten ernähren, existieren noch gut 20 Arten. Einziges endemisches Landsäugetier ist das Wildkaninchen, ein großes, braunes Nagetier, das unserem Meerschweinchen ähnelt und vom Aussterben bedroht ist. Kein Mangel herrscht dagegen an importierten Nutztieren wie Rindern, Ziegen und Mungos, wieselartige Säugetiere, die man gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus Indien einführte, um den als blinden Passagieren auf die Insel gelangten Ratten Herr zu werden. Darüber hinaus beherbergt Jamaika reichlich Kreaturen der glitschigen und schleimigen Art: Krokodile kommen in den Feuchtgebieten und Mangrovensümpfen entlang der Südküste vor, die letzten Leguane überleben in entlegenen Altgewässern und Eidechsen, Frösche und - ungiftige - Schlangen sind überall anzutreffen. Reich vertreten ist auch die Vogelwelt, wenngleich einige endemische Arten ausgestorben bzw. vom Aussterben bedroht sind. Reiher machen es sich häufig auf dem Rücken von Rindern gemütlich. Den so genannten John Crow -Vogel, einen plumpen Truthahngeier, trifft man ebenfalls überall auf der Insel an. Das Gleiche gilt für die bunt gefiederten Kanarienvögel wie den Banana Quit, die vorwitzigen Antillendrosseln (Kling Klings), die sich bei Picknicks als raffinierte Diebe herausstellen, sowie für Eulen, Tauben, Spechte, Pelikane und Kolibris.

Eine nicht weniger aufregende Tier- und Pflanzenwelt verbirgt sich unter der Wasseroberfläche - dank ihres glasklaren Wassers hat sich besonders die nördliche Küstenregion unter Schnorchlern und Tauchern einen Namen gemacht. In den Korallenriffs, die in allen Regenbogenfarben leuchten und über 700 Fischarten als Lebensraum dienen, sind winzige Polypentierchen am Werk, die an Fächer oder riesige Wälder erinnernde Gebilde schaffen. Auch Meeresschildkröten kommen zur Eiablage an Jamaikas Küsten, obwohl ihre Zahl durch Jäger stark dezimiert wurde. Vom Aussterben bedrohte Manatis - warmblütige Rundschwanz-Seekühe mit riesigem, schwerfälligem Körper, stumpfem Maul und paddelartigem Schwanz - gibt es in den Sümpfen im südlichen Inselteil zu sehen.

Aktivitäten

Wem das Sonnenbaden am Strand zu langweilig ist, dem bietet Jamaika ein breites Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Wanderfreunde können Wochen damit verbringen, die nur in Ansätzen vorhandenen Wanderwege zu erkunden. Bevorzugte Ziele sind die Blue Mountains oder Saumpfade quer über die ganze Insel. Das zerklüftete, kaum erschlossene Cockpit Country ist ebenfalls ein Traumziel für jeden Wanderer. Auch auf dem Rücken eines Pferdes lässt sich Jamaika wunderbar kennen lernen; Reitställe findet man in fast allen Ferienorten. Viele organisierte Ausritte führen durch Plantagen und sind mit Exkursionen ins Landesinnere verbunden. Jamaika hat zehn Golfplätze, auf denen häufig auch internationale Meisterschaften ausgetragen werden. Führend ist der Tryall Golf Club, 19 km westlich von Montego Bay.

Jamaikas Küsten sind sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche wunderschön. Besonders im Norden findet man beste Voraussetzungen zum Tauchen. Nur wenige hundert Meter vor der Küste liegen Riffe mit Höhlen, Gräben und steil abfallenden Abbrüchen, die eine unvergleichliche Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren beherbergen. In den meisten Hotels kann man kleine Segelboote mieten; außerdem werden ein- oder mehrtägige Trips auf Yachten angeboten. Für Höhlenforscher ist die Insel, die wie eine Honigwabe anmutet, ein wahres Paradies; besonders im westlichen Jamaika gibt es eine Unmenge von Höhlen, viele davon noch völlig unerforscht - bei ihrer Erkundung ist höchste Vorsicht angebracht.

Verkehrsmittel

An- & Weiterreise

Die Anreise ist einfach, da Jamaika von allen Karibikinseln sowohl an Nordamerika (meist Miami oder New York) als auch an Europa am Besten angebunden ist. Die meisten ausländischen Touristen landen in Montego Bay; auch Kingston hat einen internationalen Flughafen. Die benachbarten Inseln erreicht man problemlos per Schiff, auch die nordamerikanische Küste ist nicht weit; außerdem wird die Insel regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angesteuert.

Unterwegs vor Ort

Inlandsflüge sind eine schnelle und bequeme Reisevariante zwischen Montego Bay, Kingston, Negril, Ocho Rios und Port Antonio. Mit dem Hubschrauber verschafft man sich einen idealen Überblick über die Landschaft und gelangt problemlos zu individuellen Reisezielen. Solche Ausflüge reißen allerdings tiefe Löcher in die Reisekasse. Jamaikas öffentlicher Busverkehr ist der Inbegriff von Chaos: Es gibt zwar ein landesweites Netz bis in die kleinsten Döfer, doch Fahrpläne werden selten eingehalten und wenn ein Bus fährt, dann ist er meist zum Bersten voll. Auf der anderen Seite bietet diese teilweise nervige, aber billige Fortbewegungsart eine gute Gelegenheit, mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen.

Autos und Motorräder werden von zahllosen einheimischen und internationalen Gesellschaften vermietet. Der Straßenzustand reicht von ausgezeichnet bis grauenhaft, das Temperament der jamaikanischen Fahrer von ungeduldig bis selbstmörderisch. Ganz abgesehen davon, dass man als Verkehrsteilnehmer dauernd angehupt und verflucht wird und dramatische Ausweichmanöver meistern muss. Hier hilft nur Ruhe und volle Konzentration. Wer in einen Unfall verwickelt wird, sollte sich nicht auf Diskussionen mit emotional aufgewühlten Jamaikanern einlassen. Obwohl Fahrrad fahren auf der Insel eher unüblich ist, gibt es in sämtlichen Städten Verleihstationen. Wer sein eigenes Fahrrad mitbringt, sollte sich vor der Anreise gut mit Ersatzteilen eindecken.

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