Soraya Abdel-Hadi möchte anderen dabei helfen, achtsamere Reise-Entscheidungen zu treffen und die Natur zu erkunden, auch wenn sie nicht in die Ferne reisen können.

 

Auf ihrem Blog Soraya.earth und auf Instagram stellt sich Soraya Abdel-Hadi eine Frage, die alle umweltbewussten Reisenden umtreibt: Wie vereine ich meine Liebe zum Reisen mit meinem Wunsch, die Umwelt zu schützen? Für sie ist Ehrlichkeit der erste Schritt.

„Wenn man sich für irgendeine Art des Reisens entscheidet, wird das einen Fußabdruck hinterlassen“, sagt Soraya. Um diesen zu reduzieren, ermuntert sie andere dazu, Kompromisse einzugehen und sich jeden Baustein ihrer Reise genau anzusehen: wie sie sich fortbewegen, wo sie übernachten und auch, welches Reiseziel sie auswählen. Doch am wichtigsten sind die Entscheidungen, die sie nach ihrer Ankunft treffen: Nutzen sie lokale Anbieter? Achten sie bewusst darauf, was sie in Social Media posten?

„Gehe jede Entscheidung, die du triffst, ganz bewusst an – das schließt auch das Geschichtenerzählen ein: wessen Geschichten du erzählst, und wie du das tust“, sagt sie. „Beim nachhaltigen Reisen geht es nicht nur darum, welche Fortbewegungsmittel du nutzt oder dass du festes Shampoo im Gepäck hast. Sondern es geht auch darum, wie du persönlich mit den Menschen vor Ort in Beziehung trittst und für welche Aktivitäten du dich dort entscheidest.“

Soraya hat ein Jahr ohne Flüge hinter sich – ein Vorsatz, das gibt sie zu, der angesichts der Reisebeschränkungen 2020 am Ende leichter umzusetzen war als gedacht. Doch die Tatsache, dass sie gar nicht reisen konnte, führte dazu, dass sie auf ihrem Blog und auf Instagram umso kreativer wurde. Sie warb für Wanderungen in der eigenen Umgebung und für „Mikro-Abenteuer“, während sie Menschen dazu ermunterte, neugierig zu bleiben und eine Verbindung zur Natur zu suchen, egal wo sie leben.

Sie war erstaunt über die große Zahl an Wanderwegen in ihrer Gegend, von deren Existenz sie noch nicht einmal gewusst hatte, und dachte zunehmend darüber nach, wie schwierig diese ersten Schritte für Menschen sind, die sich nicht auskennen. Eines ihrer neusten Projekte ist es, anderen dabei zu helfen, genau diese Wege zu finden.

„Bei meine Reisen geht es vor allem um Natur und um Umweltschutz, sowohl im Vereinigten Königreich als auch im Ausland. Es gibt einen beträchtlichen Teil unserer Gesellschaft, der nicht in die Natur geht. Warum? Wie können wir all die unterschiedlichen Hürden finden und beseitigen, die das verhindern, sodass die Gemeinschaft von Menschen, die draußen unterwegs sind, vielfältiger und facettenreicher wird?“

 

„Beim nachhaltigen Reisen geht es nicht nur darum, welche Fortbewegungsmittel du nutzt oder dass du festes Shampoo im Gepäck hast. Sondern es geht auch darum, wie du persönlich mit den Menschen vor Ort in Beziehung trittst und für welche Aktivitäten du dich dort entscheidest.“

– Soraya Abdel-Hadi

 

Dabei hat sie auch ihre eigene Rolle in der Reisemedienlandschaft neu bewertet und sich seit kurzem vorgenommen, mehr Fotos von sich selbst auf ihren Unternehmungen zu zeigen, trotz einer Scheu davor. Damit hofft sie, die Vielfalt der Outdoor-, Erlebnis- und Nachhaltigkeitsgemeinde etwas zu fördern. „Ich bin fest von der Wichtigkeit von Vorbildern überzeugt“, sagt sie. „Wir müssen unbedingt Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen sehen, die ihre Erfahrungen bei Aktivitäten in der Natur und mit verschiedenen Reiseformen teilen.“

Text: AnneMarie McCarthy, Übersetzung: Sarah Uhrig

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