Ultimatives DeutschlandDiese Ausflüge lohnen sich wirklich

250 ultimative Reiseziele locken mit dem neuen Buch "Ultimatives Deutschland" - von Geschichte über Natur bis Technik. Wir zeigen hier schon eine Auswahl.

 

 

 

Der Königssee, das Vitra Design Museum, Hamburgs Stadtteil St. Pauli oder der Pfälzer Wald im Süden und der Spreewald im Osten - quer durch das ganze Land hat die Lonely-Planet-Redaktion 250 schönste, spannende, interessante und überraschende Ausflugs-, Kurztrip- und Sehnsuchtsziele in Deutschland zusammengestellt. Mal mehr, mal weniger bekannt – aber immer besuchenswert, und zwar ultimativ. 

 

Eine Liste, die Lust macht, den Bleistift herzunehmen, eine Route durch ganz Deutschland zu entwerfen und nach und nach alle von ihnen abzuhaken. Wie viele der Schlösser, Seen, Berge, Museen, Städte, Strände, Flüsse, Dome und Kirchen, Nationalparks und Naturschönheiten, die in diesem Buch  vorgestellt werden, schaffen es auf deine persönliche Bucket List? Lass dich inspirieren. 250 Ziele, 16 Bundesländer, eine Heimat, die es zu erkunden gilt. 

 

Mit der folgenden Auswahl möchten wir deine Neugier wecken.

 

Gläsernes Kunstwerk: Die Elbphilharmonie, Hamburg

Die "Elphi" ist aus der Skyline der Elbmetropole nicht mehr wegzudenken. Das fantastisch anzusehende Konzerthaus hat sogar Platz drei im Ranking des Buches erobert. Lange hatte es ausgesehen, als würde das Projekt Elbphilharmonie in einem Desaster enden - mit zehn statt drei Jahren Bauzeit und einer Verzehnfachung der Baukosten. Doch nach der Eröffnung 2017 wurde das zwölfteuerste Gebäude der Welt zum unwiderstehlichen Besuchermagneten.

 

Der Blick auf Stadt und Hafen eröffnet völlig neue Perspektiven. Der Weg hinauf führt spektakulär über eine 82 Meter lange, gebogene Rolltreppe namens "The Tube". Die Glasfassade über dem Backsteinspeicher aus den 60er-Jahren misst 21.800 Quadratmeter. Einmal ein Konzert im Großen Saal erleben ist nicht nur für Klassikfans ein Muss. Das Programm der Elbphilharmonie ist vielfältig, die Tickets sind online buchbar.

 

Mühlenzwillinge: Greetsiel, Niedersachsen

Die beiden Zwillingsmühlen, das Wahrzeichen von Greetsiel, sind sogenannte Galerieholländer - weil sie komplett von einer Art Balkon umgeben sind. Die eine ist grün, die andere Rot - früher haben sie den Nordseewind eingefangen und Getreide gemahlen. Heute sind sie längst nicht mehr in Betrieb. Sie sorgen aber dafür, dem ostfriesischen Bilderbuch-Fischerdörfchen und seinem Hafen noch mehr Flair zu verleihen. In der grünen Mühle warten eine Teestube und eine Galerie auf Gäste. Die rote Mühle beherbergt einen Mühlenladen, darin wird frisch gebackenes Brot verkauft. Auf dem Kornspeicher gibt es außerdem ein Café mit Aussicht. 

 

Märchenschloss: Burg Eltz, Rheinland-Pfalz

Die in Wierschem, Rheinland-Pfalz, liegende Burg Eltz mag als Blaupause für Deutschlands Märchenschlösser gelten. Das Besondere ist nämlich, dass die Festung in ihrer bald 900-jährigen Geschichte nicht ein einziges Mal gewaltsam erobert, geschweige denn zerstört wurde. Wer über die Zugbrücke und durch das Burgtor des Gemäuers schreitet, folgt den Spuren der von Eltzens, jener Familie, der die Burg seit Anbeginn gehört. Acht Wohntürme umgeben den Burghof. Das Naturschutzgebiet, das einen dichten Wald rund um Burg, Türme und Wälle bildet, konserviert authentisch das Flair des Mittelalters. Begleitet von herrlicher Aussicht, nähert man sich auf dem Eltzer Burgpanorama-Weg dem Märchenschloss zu Fuß - schöner geht’s kaum.

 

Zauberwelt: Saalfelder Feengrotten, Thüringen

Eigentlich suchte man im thüringischen Saalfeld nach Erz, stattdessen fand man alaunhaltigen Schiefer. Er wurde bis 1850 abgebaut und diente zum Gerben. Dann verdrängten günstigere chemische Verfahren den Bedarf an Alaun und der Stollen fiel für sechs Jahrzehnte in einen Dornröschenschlaf. Das gab, so kann man es sich gut vorstellen, den Elfen, Feen und Trollen ausreichend Gelegenheit, sich häuslich einzurichten. Staunend verharren heute die Besucher in den Saalfelder Feengrotten beim Anblick des "Märchendoms" und der "Gralsburg" tief unter der Erde. Als "die farbenreichsten Schaugrotten der Welt" steht das Schaubergwerk mittlerweile im Guinness-Buch der Rekorde. Über Tage informiert das Erlebnismuseum Grottoneum über die Bergbaugeschichte, die Höhlen und ihre Entstehung. Ein Hindernisparcours im Abenteuerwald "Feenweltchen" lockt die Kleinen.

 

Magische Farbspiele: Blautopf, Baden-Württemberg

In Blaubeuren liegt ein magischer, kleiner Teich - es ist der Quelltopf des Flusses Blau. Fällt das Sonnenlicht im richtigen Winkel ein, dann beginnt er in eben dieser Farbe fast überirdisch zu leuchten. Kein Wunder, dass der Dichter Eduard Mörike die schöne Lau, eine traurige Nixe, in die unergründliche Tiefe dieser schwäbischen Idylle samt romantischer Fachwerk-Mühle hinein dichtete. Dabei gibt es eine ganz profane Erklärung für dieses sensationell leuchtende Blau der im 21 Meter tiefen Quelltopf der Blau: Es kommt  vom Kalk im Wasser, der das Licht bricht. Das ganze Jahr über bleibt das Wasser bei einer Temperatur von 7 Grad. Unter der Karstquelle liegt eine geheimnisvolle Welt: das größte Höhlensystem der Schwäbischen Alb. Im nahen Urgeschichtlichen Museum sind die mit 40.000 Jahren ältesten Kunstwerke der Menschheit ausgestellt.

 

Bogenkunst: Die Rakotzbrücke, Sachsen

Die Rakotzbrücke in Kromlau ist mit ihrem außergewöhnlichen Bogen, der mit der Wasserspiegelung einen perfekten Kreis bildet, längst ein Star in den sozialen Netzwerken. Man vermutet sie eher in einem stillen Teegarten eines abgelegenen Klosters in China oder Japan, denn in Sachsen. Das Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert wurde von Friedrich Hermann Rötschke über den See im heutigen Kromlauer Rhododendronpark erbaut. Mit etwas Nebel und herbstlich gefärbten Bäumen entstehen Impressionen wie aus Fantasyfilmen. Tatsächlich glücken die eindrucksvollsten Fotos der Brücke im Herbst, wenn der See mit reichlich Wasser gefüllt ist. Ganz in der Nähe Kromlaus befindet sich der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, der ebenso wie der Rhododendronpark in die Landschaft des Muskauer Faltenbogens im Kromlau-Gablenzer-Restseengebiet eingebettet ist.

 

Mystische Felsformation: Externsteine, Nordrhein-Westfalen

Man kann sich gut vorstellen, dass die Menschen der Steinzeit ehrfürchtig vor diesem guten Dutzend verwitterter Felsen standen. Im Osten des Teutoburger Walds ragen die Externsteine  wie eine mythische Mauer 40 Meter hoch auf. Um die Frage, ob sie auch als Kultstätte genutzt wurden, tobt noch ein Streit unter Wissenschaftlern. Als sicher gilt, dass sie nicht von Menschenhand geschaffen wurden: Der Sandstein wurde in einem uralten Meer abgelagert und später unter geologischem Druck verformt, senkrecht gestellt und von den Gletschern und dem Wetter ausgearbeitet. Noch heute gilt das imposante Naturdenkmal vielen Menschen als spiritueller Kraftort. Aus dem 12. Jahrhundert stammen ein Kreuzabnahmerelief, künstlich geschaffene Grotten, eine aus dem Fels gehauenen Petrusfigur sowie das Felsengrab.

 

Aussicht mit Alpenblick: Wendelstein, Bayern

Auf den 1.838 Meter hohen Kalksteinberg bei Bayrischzell in Oberbayern geht es entweder mit der Seilbahn oder mit der Zahnradbahn. Letztere überwindet bereits seit 1912 in rund 30 Minuten einen Höhenunterschied von 1.200 Metern. Sie zuckelt über Brücken, durch Galerien und dunkle Felstunnel. Auf dem Wendelstein steht die höchstgelegene Kirche Deutschlands. Sie wurde 1890 gemäß den Regularien des Pontifikats geweiht. Von der Bergstation läuft man noch etwa 20 Minuten zum Gipfel, wo sich ein Observatorium befindet und die kleine Wendelinkapelle, die sogar schon 1718 errichtet wurde - von einem dankbaren Bauern für die Rettung seiner im Nebel verirrten Pferde. Vom Gipfel hat man einen atemberaubenden Blick bis zur Zugspitze und weit in die Alpen hinein.

 

Stadtkrone im Jugendstil: Mathildenhöhe, Hessen

"Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst" war der Leitspruch von Ernst Ludwig, dem letzten Großherzog von Hessen-Darmstadt. Zur Jahrhundertwende um 1900 holte der Lebemann und Mäzen junge Künstler nach Darmstadt und ließ sie auf einem Hügel über der Stadt, wo bis dahin nur eine orthodoxe Kapelle stand, ihre Vorstellungen von neuer Architektur und Kunst umsetzen. Was dort entstand, ist ein bezauberndes Ensemble aus Jugendstilbauten, Skulpturen und Brunnen: die Künstlerkolonie Mathildenhöhe. Ihr federführender Architekt war Joseph Maria Olbrich, ein Schüler Otto Wagners. Er entwarf das Atelierhaus mit Pultdach und reich verziertem Eingangsportal am höchsten Punkt des Areals. Heute informiert dort ein Museum über die Mathildenhöhe. Der Hochzeitsturm, ein schlanker, fast 50 Meter hoher Backsteinturm, ist das Wahrzeichen Darmstadts. Darin kann man tatsächlich heiraten – und dabei den Wahnsinnsausblick bis zum Frankfurter Flughafen genießen.

 

Ultimative Reiseziele Deutschland

In Band drei der Erfolgsreihe "Ultimative Reiseziele" präsentiert Lonely Planet die Top-Sehenswürdigkeiten Deutschlands: 250 Highlights zwischen Alpen und Meer, opulent bebildert und gelistet nach Must-see- Faktor, für die Entdeckungsreise vor der Haustür. Schau dir den Reisebildband doch hier einmal an.

Text: Ines Wagner

 

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