StadtrundgangSchlemmerroute durch Québec

Märchenhaft: Das „Fairmont Château Frontenac“ in Vieux-Québec und seine saisonale Rodelbahn, ©Vlad G/Shutterstock
Märchenhaft: Das „Fairmont Château Frontenac“ in Vieux-Québec und seine saisonale Rodelbahn, ©Vlad G/Shutterstock

Nur wenige Kulturen feiern den Winter so herzlich wie die französischen Kanadier. Die Quebecer heißen Schnee und Eis, aber auch die deftigen Speisen willkommen. In der größten französischsprachigen Gemeinschaft der Neuen Welt vermischen sich französische Einflüsse mit lokalen Spezialitäten wie Wild, geräucherter Fisch, Wildbeeren und Ahornsirup.

Das ummauerte Vieux-Québec mit seinen engen, gepflasterten Straßen und den historischen Häusern und Monumenten aus dem 17. und 18. Jahrhundert steckt voller lebendiger Geschichte und europäischem Charme. Im Winter ist das Unesco-Weltkulturerbe mit seinen hübschen Parks mit Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom besonders romantisch: mit dezent beleuchteten Plätzen, heimeligen Restaurants, Bäckereien, Traiteurs (Delikatessengeschäfte in französischem Stil) und Weinlokale. Et voilà, sechs Stopps für Foodies:

1. Paillard Café Boulangerie

Besuch diese im typisch französischen Stil gehaltene Café-Boulangerie an der Rue Saint-Jean, bevor du die verschneiten Straßen von Vieux-Québec durchstreifst. Es geht nichts über eine Schale Café au lait oder Chocolat chaud (heiße Schokolade), um den Tag zu beginnen – begleitet von frisch gebackenen Croissants, Chocolatines (in Frankreich als Pain au chocolat bekannt) oder Tentations (ein mit einheimischen Blaubeeren gefülltes Gebäck).

Schlendere anschließend durch die Oberstadt zum prächtigen Hotel „Château Frontenac“ aus dem 19. Jahrhundert, wo du dir eine Fahrt auf der Rodelbahn gönnst. Danach geht's mit der Standseilbahn in die Unterstadt (paillard.ca).

2. Le Lapin Sauté

Das Kaninchen spielt in diesem gemütlichen Restaurant am Fuße der Standseilbahn in Gerichten wie Kaninchen-Cassoulet oder Kaninchen-Pilzpastete eine wichtige Rolle. Eine Alternative dazu bietet der nostalgische französisch-kanadische Fastfood-Klassiker: Poutine. Seit ihrer Erfindung in den 1950ern ist diese Kombination aus Pommes, Käsebruch und Bratensauce für den Quebecer so ikonisch geworden wie der Hamburger für den Amerikaner. Poutine bekommt man in bescheidenen Bistros in der ganzen Provinz Québec, aber auch bei McDonald's. Hier hat sie sich bereits ihren eigenen Twitter-Hashtag verdient: #McPoutine.

Die Version des „Lapin Sauté“ ist von der etwas feineren Sorte: hormonfreies Kaninchen von der Besnier Farm im nahegelegenen Beauce, hochwertiger Cheddarquark aus der ehrwürdigen Fromagerie Perron und eine Sauce aus zwei Senfsorten anstelle der üblichen Bratensauce (lapinsaute.com).

3. Restaurant Légende

Mit seiner modernen Interpretation der Cuisine Boréale (Küche des hohen Nordens) gelingt dem Nobelrestaurant des Küchenchefs Frédéric Laplante das Unwahrscheinliche: Im Winter steht hier ein überwiegend regionales Menü auf der Karte. Zu den Zutaten, die aus den ausgedehnten Wäldern und Küstengewässern der Provinz stammen, gehören Austern, Makrelen, Seesaiblinge und Elchcarpaccio, ergänzt durch obskure nördliche Früchte wie Pembina (eine saure rote Beere) und Sanddorn, sowie Sellerie, Topinambur und anderes Wurzelgemüse.

Neben dem kunstfertig hergestellten Québécois-Käse und Spezialitäten wie Birkensaft, Farnspitzen und Waldpilzen gehören hier auch französische Klassiker wie Ente zum Repertoire (restaurantlegende.com).

4. Érablière Boily

Auf der Ahornsirup-Farm in der Nähe der Ostspitze der Île d'Orléans, etwa 35 Minuten östlich von Québec City, gewinnst du einen erstklassigen Einblick in die Ahornsirupproduktion.

Die freundlichen Besitzer Richard Boily und Nicole Gosselin führen die Besucher durch die Haine und zeigen ihnen, wie Saft in Eimern gesammelt und langsam zu Sirup eingekocht wird (120 - 200 Liter Saft pro ein Liter Sirup). Hier kann man Sirup und cremige Ahornbutter kostenlos verkosten. Außerdem kauft man Ahornprodukte zur Hälfte des Preises, den man in Québec City bezahlen würde.

Während der Hauptsaison der Herstellung (März und April) kannst du dich im „Tire d'érable“ üben, einer Québecer Tradition der Toffeeherstellung. Dabei wird der heiße, konzentrierte Ahornsirup über Schnee gegossen und der gefrorene Sirup auf Holzstäbchen gerollt (erablieredorleans.qc.ca).

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