Fallen bei ReisenDie 5 häufigsten Fehler auf Reisen - und wie man sie vermeidet

Ein Rundum-Sorglos-Paket gibt es auch beim Reisen nicht. Mit diesen Tipps lassen sich aber die häufigsten Fehler bereits vermeiden.

 

Jeder macht auf Reisen Fehler, hat möglicherweise Komplikationen mit dem Visum, den falschen Tag gebucht, Probleme am Mietwagenschalter oder erlebt ein Alptraum am Check-In. Dabei lassen sich viele dieser Fehler vermeiden, zumindest aber minimieren. Und so geht es …

 

1. Tücken elektronischer Visa unterschätzt

Der Beginn des visumfreien Reisens war für die Menschen aus den meisten Ländern eine große Erleichterung. Auch die Zunahme elektronischer Visa hat den Aufwand verringert, wo man früher noch persönlich in der jeweiligen Botschaft vorsprechen musste. Reisende aus großen Teilen der Welt brauchen mittlerweile in vielen Ländern gar kein Visum mehr. Zugleich haben jedoch in den letzten Jahren immer mehr Länder damit begonnen, elektronische Reisegenehmigungen zu erteilen, die vor Reiseantritt beantragt werden müssen, beispielsweise die ESTA-Genehmigung der Vereinigten Staaten oder Australiens eVisitor und ETA.

 

Obwohl das keine Visa im klassischen Sinne sind, sind sie doch obligatorisch, selbst für Reisende aus Ländern, die von der Visumpflicht befreit sind. Diese Genehmigungen sind in der Regel ein Jahr gültig. Das ist einerseits praktisch, wenn man beispielsweise Familienmitglieder, die ins Ausland gezogen sind, häufiger besuchen möchte. Zugleich läuft man bei dem langen Gültigkeitszeitraum auch Gefahr, das Ablaufdatum zu übersehen. Denn die Visa sind zwar am Computer oder Smartphone schnell und unkompliziert gebucht, die Systeme schicken aber keine automatische Erinnerung für eine mögliche Verlängerung. Das kann spätestens dann unangenehm werden, wenn man beim Check-in-Schalter feststellt, dass man gar nicht reisen kann.

 

Möglicherweise hat man mit etwas Glück eine Fluggesellschaft erwischt, die gegen eine kleine Gebühr eine eilige Anfrage stellt und diese auch rechtzeitig bearbeitet wird. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Flieger abhebt, während man selbst in die Luft guckt. Am besten setzt man sich also direkt bei Erhalt einer solchen elektronischen Berechtigung eine Erinnerung im Kalender, um rechtzeitig einen Monat vor Ablauf die Verlängerung zu beantragen.

 

Ein häufiger Fehler: Viele Drittunternehmen bieten im Netz die Vermittlung kostenloser elektronischer Reisegenehmigungen an. Darunter gibt es leider eine Menge schwarzer Schafe. Es ist daher ratsam, gut zu überprüfen, wen man mit der Organisation der Genehmigung beauftragt.

 

2. Falsches Rückreisedatum gebucht

Aufgrund der weltweit völlig unterschiedlichen Funktionsweisen der Buchungskalender von Unterkünften passiert es allzu leicht, die Daten zu verwechseln. Meist wird das Check-Out-Datum angezeigt, manchmal aber auch die letzte Nacht. Daher ist es doppelt wichtig, genauer hinzuschauen und alles noch einmal mit dem Abflugdatum abzugleichen.

 

Auch eine Stolperfalle: Wenn der Abflug kurz nach Mitternacht stattfindet, hat man das Gefühl, man fliegt "heute" statt morgen, was häufig zu Verwechslungen des Abflugtages führt. Oft wird beim Buchen auch der falsche Monat erwischt. Ein solcher Irrtum lässt sich meist innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden kostenfrei umbuchen, manchmal gegen eine kleine Gebühr.

 

Eine bewährte Methode zum Double-Check ist, die Daten nach Erhalt der Bestätigungs-Email per Hand in einen analogen Kalender einzutragen. Wichtig ist auch, im Hinterkopf zu behalten, dass die amerikanische Schreibweise des Datums von unseren Gewohnheiten abweicht mit der Reihenfolge: Monat-Tag-Jahr. Es wäre fatal, den 1. Dezember, statt den 12. Januar zu buchen.

 

3. Automatik oder Schaltgetriebe - die Tücken beim Mietwagen

Wer Automatik gewöhnt ist und noch nie ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe gefahren ist, erlebt möglicherweise am Parkplatz des Flughafens oder im engen Parkhaus sein blaues Wunder. Vielleicht aber auch im umgekehrten Fall. Sicher ist: Das ist nicht der optimale Zeitpunkt, um das ungewohnte Fahren zu erlernen. Selbst in einigen Ländern, in denen Automatikgetriebe die Norm sind, können Autos der niedrigsten Preiskategorie durchaus mit manueller Schaltung ausgestattet sein.

 

Vor unliebsamen Überraschungen ist sicher, wer sich bei der Suche eines Mietwagens auch das Kleingedruckte ansieht, insbesondere, wenn es ein günstiges Angebot eines Discounters ist oder über die Website eines Drittanbieters läuft.

 

4. Ohne Internationalen Führerschein unterwegs

Meist sind wir gewohnt, zur Autovermietung zu gehen und loszufahren. Aber es gibt immer noch einige Länder, in denen ein Internationaler Führerschein erforderlich ist. Der muss rechtzeitig vor Antritt der Reise im Heimatland bei der Führerscheinstelle beantragt werden. Der internationale IDP ist eine kleine, mehrseitige Broschüre. In Deutschland kostet er derzeit regional bedingt etwa 15 bis 20 Euro und wird auf der Führerscheinstelle beantragt. Darüber, in welchen Ländern der Internationale Führerschein erforderlich ist, informiert beispielsweise der ADAC.

 

Weitere Informationen zum IDP erteilt auch die Internationale Automobile Association INC. In manchen Ländern spielt auch die Aufenthaltsdauer eine Rolle für die Art des Führerscheines. Manchmal muss nach einer Dauer von sechs Monaten der Führerschein des entsprechenden Landes erworben werden.

 

5. Buchungsfalle - Flüge über Drittanbieter oder unseriöse Online-Reisebüros

Unser letzter Tipp ist: Sorgfalt beim Kauf des Flugtickets. Unterschiedliche Online-Anbieter mögen mit super günstigen Tickets locken. Auf der sicheren Seite aber bewegt man sich zumeist, wenn man bei der Fluggesellschaft direkt bucht. Wenn auf der Reise irgendetwas schiefgeht - eine verpasste Verbindung, ein stornierter Flug - ist es möglicherweise erforderlich, direkt mit dem Kundenservice des Fluganbieters zu sprechen, anstatt in irgendeiner Agentur auf dem Anrufbeantworter zu landen. Und selbst wenn man dort jemanden erreicht, muss man am Ende meist trotzdem mit der Fluggesellschaft verhandeln. Mit richtig viel Pech, an einem langen Wochenende beispielsweise, kann man auf diese Weise unter Umständen Tage verlieren.

 

Eine Ausnahme von dieser Regel ist das freundliche Reisebüro zu Hause um die Ecke, wo man einen persönlichen Draht zu den Mitarbeitern hat, sodass man sie möglicherweise sogar nachts oder über Skype, WhatsApp oder ähnliches erreichen kann, wenn man in Papua-Neuguinea festsitzt und dringend eine Umbuchung benötigt.

 

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Original-Artikel: John Walton/Lonely Planet international

Deutsche Fassung: Ines Wagner

 

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