KulturDie schönsten Reisen zu Kulturschauplätzen im April

Der April macht, was er will. Das Gute ist: Das können wir auch. Weltweit locken nämlich im April antike Wunder, Welterbe-Kulturstätten und faszinierende Festivals - meist bei besserem Wetter.

Es lohnt sich, den Regen und die letzten Schneeschauer hinter sich zu lassen und an verlockende Plätze zu fliegen. Irgendwo scheint immer die Sonne und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Melbournes mildes Wetter lädt zu Kultur und Sightseeing ein. Gladiatoren-Feeling verströmt im April das antike Kolosseum in Rom, bevor die Temperaturen auf hochsommerliche Grade steigen. Thailands sengende Hitze lässt sich hervorragend beim spektakulären Wasserfestival aushalten und dem inneren Indiana Jones kann man in der antiken Stadt Petra in Jordanien begegnen.

Trip nach Melbourne - Kulturhauptstadt Australiens

Im März explodiert die Stadt mit Veranstaltungen: Fashion Festival, Food & Wein Festival, Formel 1 Grand Prix. Der Preis dafür ist hoch - nicht nur finanziell, auch der Kampf um einen Platz an der Bar oder überhaupt ein Bett zu finden, kostet Nerven. Die Alternative ist, mit dem Besuch der australischen Kulturhauptstadt bis April zu warten, wenn mehr Platz zum Atmen ist.

Das Comedy Festival, das drittgrößte Lachfest der Welt, läuft noch bis Mitte des Monats. Auch das angenehme Herbstwetter geht weiter mit Temperaturen um 20 Grad Celsius, aber die Stadt ist längst nicht mehr so überlaufen. Wer möchte, kann gemütlich durch die kreativen Gassen schlendern und im Botanischen Garten die facettenreichen Herbstfarben bewundern. Die lebhaften Viertel Fitzroy, Collingwood und Carlton laden zum Radeln ein und am Strand St. Kilda läßt es sich herrlich spazieren gehen. Sollte plötzlich ein Herbstregen einsetzen, bieten die über 100 Kunstgalerien Melbournes spannenden Unterschlupf und Zeitvertreib. Auch mit der kostenlosen City Circle Tram eine Runde zu drehen, ist eine willkommene Abwechslung bei Regenschauern.

  • Reisetipp: Mindestens drei Tage einplanen. Dann bleibt genügend Zeit, um die innerstädtischen Vororte zu erkunden, dort sind die besten Bars und Cafés zu finden. Das von Weinbergen durchzogene Yarra-Tal ist besonders während der Herbsternte eine idyllische Alternative zur Stadt.
  • Wissenswertes: Kostenloses Wi-Fi ist überall im öffentlichen Raum verfügbar, einschließlich auf dem Federation Square.
  • Andere Monate: Dezember - Februar - sehr heiß; März - Mai - milder, Festivals; Juni - August - kalt, nass; September - November - mild.

Frühlingstemperaturen - ideales Sightseeing in Rom

Geschichtsinteressierte möchten vielleicht mit Rom Geburtstag feiern. Die Ewige Stadt wurde am 21. April 753 v. Chr. gegründet. Jedes Jahr gibt es ein riesiges Fest mit zahlreichen Veranstaltungen, spektakulären Lichtshows und einem gigantischen Feuerwerk.

Aber auch unabhängig von den Festlichkeiten ist von April bis Mai ist einer der schönsten Zeitpunkte für einen Rombesuch. Die Stadt lädt an den milden, sonnigen Frühlingstagen zum Sightseeing ein. Die Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius bilden den idealen Rahmen - im Winter ist es ungemütlich kalt und im Sommer herrscht gnadenlose Hitze. In der Vorsaison ist Rom noch nicht so überfüllt wie in den Sommermonaten und dementsprechend sogar noch günstiger. Die Hauptattraktionen, wie die beliebten Nachtführungen im berühmten Kolosseum, werden von April bis Oktober angeboten. Außerdem lockt die italienische Küche mit allerlei leckeren Frühlingsspezialitäten - es ist Artischocken- und Spargelzeit. Vignarola, eine römische Spezialität, die Erbsen, Favabohnen, Salat und Artischocken kombiniert, ist das beliebteste Gericht der Saison.

  • Reisetipp: Am besten mehrere Tage für Rom einplanen. Lohnenswert ist der Besuch der berühmten Ruinen und Piazzas. Spaziergänge entlang der Via Appia, der ersten römische Straße, sind im Frühling besonders schön.
  • Gut zu wissen: Freies Trinkwasser fließt in den öffentlichen Brunnen der Stadt.
  • Andere Monate: April - Mai & September - Oktober - angenehmes Wetter; Juni - August - schwül; November - März - kühl, nass.

Get hot and wet - Thailands coolstes Wasserfestival

Ganz Thailand brodelt in der Aprilhitze - vom Hochland um Chiang Mai bis zu den Inseln im Süden steigt das Quecksilber permanent über 30 Grad Celsius. Dem Winter gerade entkommen, kann es nichts Schöneres geben, als sich relaxt in die Wärme zu begeben. Die idyllische Insel Ko Samet liegt nur einen Katzensprung von Bangkok entfernt. Etwas weiter im Süden locken die Karstfelsen von Ao Phang Nga zum Paddeln, eine der schönsten Landschaften Thailands, berühmt durch die James-Bond-Filme. Ko Tao lädt zum Tauchen ein, die quirlige Insel Phuket und die unprätentiöse Ko Kood zum Relaxen am Strand unter Palmen.

In Bangkok selbst bieten Dachterrassen schöne Aussicht und eine leichte Brise, mit der sich das lebendige Treiben in Thailands Metropole gut aushalten lässt. Ab Mitte des Monats kühlt es langsam etwas ab. Songkran, das legendäre Thai New Year, findet vom 13. bis 15. April statt. Der Jahreswechsel wird mit dem größten Wassergefecht der Welt gefeiert. Traditionell bespritzten sich die Familienmitglieder gegenseitig mit Wasser - das bringt Glück. Heute gibt es ein riesiges Spektakel mit tausenden von Wasserballons und farbenfrohen Pump-Action-Pistolen, für größeren Spaßfaktor und noch mehr Glück. Chiang Mai und Chiang Rai sind zwei der besten Orte für das ausgelassene Wasserspektakel.

  • Reisetipp: Am besten das brodelnde Bangkok so schnell wie möglich verlassen, zum Beispiel auf in den Süden in Richtung Traumstrände. Die beste Reiseroute zu den Feierlichkeiten des Thai-New Year-Festivals führt von Bangkok in den Norden nach Chiang Mai: 12 Stunden mit dem Zug oder 70 Minuten mit dem Flugzeug.
  • Wissenswertes: Gut gewappnet ist, wer während des Songkran keine weißen Klamotten oder teure Uhren trägt. Nützlich ist eine Schwimmbrille. 
  • Andere Monate: Mai - Oktober regnerisch; Südwest-Monsun (September - Oktober am feuchtesten); November - Februar angenehme Wintermonate (Oktober - Januar Nordost-Monsun); März - Mai heißeste Monate.

Den inneren Indiana Jones entdecken - Jordaniens Schätze

Jordanien bietet ein einmaliges Komplettpaket - von faszinierender Kultur bis zu endlosen Stränden. Alte Wunder? Die 2.000 Jahre alte Felsenstadt Petra, einstige Hauptstadt der Nabatäer, ist eine faszinierende Kulisse für Abenteurer, nicht erst seit dem Dreh von Indiana Jones. Die Kreuzritterburg Kerak im Westen besiegelte einst Schicksale von Königen und ganzen Reichen. Beeindruckende Städte? Die Sehenswürdigkeiten von Roman Jerash oder die Souks von Amman verzaubern wie im Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Atemberaubende Landschaften? Wer möchte, campt in den fremdartigen Wüsten von Wadi Rum. Tierwelt? Das Steindorf Dana aus dem 15. Jahrhundert ist Ausgangsort zu Expeditionen ins Dana Naturreservat. Strand? Hier gibt es sogar die Auswahl: zwischen dem salzigen Toten Meer und dem Roten Meer, das bei Tauchern und zum Schnorcheln beliebt ist.

Überraschenderweise kann Jordanien auch sehr grün sein - besonders zu dieser Jahreszeit. Im April sind Luftfeuchtigkeit und Niederschläge niedrig und die Temperaturen um 20 Grad Celsius sehr angenehm. Die Täler strahlen vom Winterregen in üppigem Grün und überall gibt es Wildblumenwiesen. Besonders schöne Landschaften bietet der Ajloun Forest mit seinen Erdbeerbäumen und Felsenrosen. In den Dana Oasen blüht der Oleander. Selbst das Felsengebiet um das geheimnisvolle Petra kann ohne Schweißausbrüche erkundet werden. Kurz gesagt, es ist die schönste Zeit, um durch das Land zu reisen.

  • Reisetipp: Die faszinierendste Route geht von Amman aus nördlich nach Jerash und Ajloun, bevor es weiter nach Süden in Richtung Aqaba geht. Auf dem Weg zum Toten Meer liegen Dana, Petra und Wadi Rum, das ebenso wie Petra als UNESCO-Weltkulturerbe gilt.
  • Wissenswertes: Die heißen Wüstenstürme khamseen können Jordanien im Frühling treffen, dauern normalerweise aber nur ein paar Tage.
  • Andere Monate: März - Mai - frühlingshaft, ideal; Juni - September - sehr heiß; Oktober - angenehm; November - Februar - kühl, außer Aqaba am Golf vom Roten Meer ist warm.

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Text: Ines Wagner

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