Tipps und HinweiseDie richtige Reisevorbereitung

Camper Canyonlands | © darrensp/iStockphoto

Bei einer nicht organisierten Reise muss man sich selbst ins Zeug legen und viele Entscheidungen treffen: Welchen Flug, welches Fortbewegungsmittel, welche Unterkunft? Und sich darüber hinaus die Frage stellen: Was gilt es bei einer USA-Reise sonst noch zu beachten? Hier eine übersichtliche Zusammenfassung verschiedener Themen.

Flug und Einreise

Für die Buchung eines Flugs in die USA gelten die gleichen Grundsätze wie für alle anderen Flugbuchungen: möglichst früh buchen und Preise vergleichen.
Für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen brauchen Deutsche, Österreicher und Schweizer kein Visum, wohl aber eine ESTA-Genehmigung, eine elektronische Einreiseerlaubnis (ESTA = Electronic System for Travel Authorization). Diese muss mindestens 72 Stunden vor Abflug unter unten angeführter Webseite angefordert werden und kostet 14 US-Dollar pro Person. (Achtung: Bitte nur den angegebenen Link verwenden. Zahlreiche Anbieter versuchen auf ähnlich offiziell aussehenden Seiten viel Geld dafür zu verlangen!)

Für die Einreise ist der Reisepass erforderlich, der noch mindestens 6 Monate Gültigkeit haben muss. Auch Kinder brauchen einen eigenen Pass; ein Kinderausweis/-pass wird nicht akzeptiert! Die visafreie Einreise mittels ESTA ist nur dann mit dem maschinenlesbaren und bordeauxfarbenen Europapass möglich, wenn dieser vor dem 26. Oktober 2006 ausgestellt wurde. Alle Reisepässe, die am oder nach dem 26. Oktober 2006 ausgestellt wurden, müssen elektronische Reisepässe (e-Reisepässe) sein, die über biometrische Daten in Chipform verfügen. 

Mietwagen

Die erste Frage wird sein: Brauche ich überhaupt einen Mietwagen? Zwischen großen Städten existieren gute Busverbindungen, und auch innerhalb der Metropolen kommt man öffentlich gut herum. Anders sieht es allerdings in den Kleinstädten und auf dem Land aus, wo öffentliche Verkehrsmittel nur selten zu finden sind. Auch Anhalter werden in den USA nicht mehr gerne mitgenommen.

Gerade für die vorgestellten Routen empfiehlt sich deshalb ein Mietwagen. Hierfür gilt allgemein: am besten schon von zu Hause aus buchen. Das hat den großen Vorteil, dass man sich nicht seitenweise durch englische Versicherungsbedingungen kämpfen muss (die in den USA oft vieles aus- bzw. eine hohe Selbstbeteiligung miteinschließen). Daheim kann man die Bedingungen vorab erfragen und bekommt mit viel größerer Wahrscheinlichkeit das Auto seiner Wahl. 

Mindestalter für das Mieten eines Fahrzeugs ist in den USA meist 25 Jahre. Manche Unternehmen vermieten gegen Aufpreis auch an junge Leute ab 21 Jahren. Manchmal muss dafür auch eine höhere Kaution hinterlegt werden.
Der internationale Führerschein ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, wird aber von fast allen Vermietern verlangt. Außerdem wurden schon Bußgelder trotz anders lautender Gesetzeslage verhängt. Der internationale Führerschein ist übrigens nur in Kombination mit dem Originalführerschein gültig – diesen also nicht zu Hause lassen! Und für Besitzer des alten rosa (oder gar grauen) Lappens: Leider wird der internationale Führerschein nur mehr bei Vorlage des neuen EU-Führerscheins ausgestellt.

Pkw versus Wohnmobil

Die nächste Frage lautet: mit oder ohne Schlafgelegenheit? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Mit dem Pkw ist man etwas schneller unterwegs und kann auch für Wohnmobile und/oder Anhänger gesperrte Straßen befahren. Dafür muss man sich täglich (oder vorab) um die Unterkunft kümmern, sein Hab und Gut jeden Tag aus- und wieder einpacken und wahrscheinlich öfter essen gehen, wenn man nicht nur von Rohkost leben will.

Die Preise für Bed&Breakfast-Unterkünfte sowie einfache Hotels beginnen bei etwa 100 US-Dollar pro Nacht, sind also im Vergleich zum Aufenthalt auf einem Campingplatz recht teuer. Wer Individualität schätzt, ist mit den privaten Unterkünften aber gut beraten, denn hier gibt es viele liebevoll eingerichtete Zimmer mit dem besonderen Etwas. Außerdem bekommt man hier am ehesten Einblicke in das Leben eines US-Bürgers.

Wohnmobil

Das Wohnmobil bietet den Vorteil, dass man abends nur einen Campingplatz zu suchen braucht (in der Regel kein Problem), man selbst kochen kann und das Gepäck an Ort und Stelle bleiben kann. Trotz des etwas höheren Benzinverbrauchs kommt die zweite Option deshalb meist günstiger.

Die persönliche Empfehlung der Autorin: für die USA ganz klar ein Wohnmobil. So gut wie alle Straßen sind für größere Autos gut befahrbar, und wer nicht auf kommerziellen Campingplätzen, sondern in den Nationalparks übernachtet, findet sich in traumhafter Landschaft wieder – mit Grillplatz, Feuerstelle und oft einem Picknicktisch.

Egal worauf die Wahl fällt: Bei der Buchung nach Ermäßigungsmöglichkeiten fragen! ADAC-Mitglieder haben zum Beispiel bei einigen Vermietern Sonderkonditionen. Und auch auf einigen Campingplätzen wird der ADAC als Partner des AAA (American Automobile Club) anerkannt.

Nationalparks

Besucht man mehrere Nationalparks auf seiner Reise (Einzeleintritte zwischen 10 und 25 US-Dollar), empfiehlt sich der Erwerb eines „Annual Pass“ für 80 US-Dollar. Damit haben dann bis zu 4 Personen im privaten Auto freien Eintritt. Außerdem kommt man unter Umständen schneller hinein, wenn es eine eigene Fahrspur für Pass-Besitzer gibt.

Geld

Da Reiseschecks nur noch an wenigen Orten akzeptiert werden, kommt man um die Kreditkarte nicht herum. Mit ihr lassen sich Unterkünfte buchen und die meisten Ausgaben bezahlen. VISA, American Express und Master Card werden fast überall akzeptiert. Nur beim Geldabheben wird es damit etwas teuer, weshalb sich hier Alternativen empfehlen: Wer noch eine EC-Karte mit Maestro-Zeichen besitzt, kann damit an den Automaten gehen (Achtung: Auslandslimit aufheben lassen, falls vorhanden!). Bankkunden, die auf V-Pay umgestellt wurden, müssen sich leider etwas anderes überlegen. Ein Tipp: Mit der Postcard SparCard kann man zehn Mal im Jahr kostenlos im Ausland abheben.

Gesundheit

Die gute Nachricht: Für eine Reise in den Westen der USA braucht man keine besonderen Impfungen. Unbedingt empfehlenswert ist allerdings eine Auslandskrankenversicherung, die nicht zu viele Probleme im Fall einer Inanspruchnahme macht. Als Reiseapotheke empfehlen sich die üblichen Medikamente, die man auch zu Hause brauchen könnte, sowie eventuell Kaugummis gegen Reiseübelkeit. Medikamente vor Ort zu erstehen, ist allerdings kein Problem, denn viele (z.B. Ibuprofen, Erkältungsmedikamente etc.) werden in Supermärkten rezeptfrei verkauft und sind außerdem noch sehr günstig, was schon viele Reisende dazu veranlasst hat, sich vor Abreise damit einzudecken…

Strom

Da die Spannung in den USA nur 120 Volt beträgt, reicht es nicht, mit einem Reisestecker/Adapter zu arbeiten; auch ein Spannungswandler ist hier vonnöten, sofern man das Gerät nicht auf die niedrigere Spannung umschalten kann.

WLAN

Wer in den USA unterwegs ist, ist in der Regel gut vernetzt. Kostenloses WLAN gibt es nicht nur bei vielen Unterkünften, sondern auch in allen Starbucks-, McDonalds- und Panera-Bread-Filialen. Immer häufiger werden Hotspots in Stadtparks eingerichtet. Kostenfreien Internetzugang am öffentlichen Rechner gibt es meist in den örtlichen Bibliotheken.

Handy

Fürs Telefonieren in den USA braucht man mindestens ein Tri-Band-Handy. Mit der eigenen Karte bezahlt man allerdings sehr hohe Roaminggebühren, weshalb sich eine Anschaffung einer amerikanischen SIM-Karte lohnt. Als Prepaid-Karte kann man sie entweder vorab im Internet oder vor Ort erstehen. Auch Mobile Phones (Handy ist ein rein deutscher Begriff!) sind in den USA günstig zu erwerben.

von Solveig Michelsen

Hilfreiche Links:

Oligatorische ESTA-Genehmigung für die Einreise:
https://esta.cbp.dhs.gov

Nationalparks der USA:
www.nps.gov

Allgemeine Infos und guter Austausch zum Reisen in den USA und anderswo:
forum.lonelyplanet.de

Allgemeine Infos zum Reisen in den USA:
www.usa.de

www.usatipps.de
www.usa-reisetipps.net

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