Malediven

Uhrzeit 13:10

Temperatur gleich: 29 °C

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Beste Reisezeit

 

Wer möglichst viel Sonnenschein sucht, sollte in der Trockenzeit zwischen Dezember und April auf die Malediven reisen. In dieser Periode ist jedoch Hochsaison, und die Ferienresorts sind unter Umständen völlig ausgebucht. Außerdem sind die Preise höher als während der restlichen Monate. Die meisten Besucher kommen in der Zeit um Weihnachten und Neujahr, allerdings ist es dann auch am teuersten. Von Mai bis November ist es immer noch warm, aber manchmal ziehen bereits Wolken auf, und Feuchtigkeit sowie Regenwahrscheinlichkeit nehmen zu. Dieser Zeitraum gilt als Nebensaison: Es kommen weniger Touristen und die Preise sind niedriger. In den Übergangsmonaten November und April soll das Wasser besonders klar und die Sicht für Taucher besonders gut sein.

Kultur auf den Malediven

 

Obwohl traditionelle Musik- und Tanzveranstaltungen nicht gerade alltäglich sind, gibt es doch eine ausgeprägte landeseigene Dhivehi-Kultur - trotz der zahlreichen fremden Einflüsse, die von Hindu-Filmen und orientalischer Kampfkunst über Michael Jackson bis hin zum islamischen Fundamentalismus reichen. In der Hauptstadt sind westliche Moden, Popmusik und Videos zu sehen bzw. zu hören, aber zu offiziellen feierlichen Anlässen, wie z.B. dem Beginn und Ende des Ramadan, zeigen die Festivitäten stets einen eindeutig maledivischen Touch. Neben drei Tageszeitungen gibt es verschiedene Zeitschriften in der einheitlichen Landessprache, Rockbands, deren Texte aus der Dhivehi-Lyrik stammen, sowie Hochhäuser, die die Architektur der maledivischen Inselhäuser widerspiegeln.

Ein bodu beru bezeichnet eine große Trommel, nach der die bekannteste Form der traditionellen Musik und des traditionellen Tanzes benannt wurde. In den Touristenresorts wird diese sehr anspruchsvolle und faszinierende Kunst an einheimischen Kulturabenden dargeboten. Die Tänzer beginnen mit einem langsamen, lässigen Schwingen der Arme, das mit zunehmendem Tempo immer lebhafter wird und schließlich in eine schnelle rhythmische Bewegung übergeht. Ein Ensemble besteht aus vier bis sechs Trommlern und der Sound lässt einen stark afrikanischen Einschlag erkennen. Moderne einheimische Bands treten häufig in den Ferienresorts auf und spielen Cover-Versionen der üblichen Oldies. Vor einheimischem Publikum integrieren sie gelegentlich Bodu-Beru-Elemente in ihre Musik - mit viel Percussion und ausgedehnten Schlagzeugsolos. Kassetten der einheimischen Bands sind in den Musikgeschäften von Malé erhältlich.

Der Islam ist Staatsreligion, und alle Malediver sind sunnitische Muslime. Andere Religionen sind verboten, obwohl altertümliche Glaubenslehren bis heute nicht in Vergessenheit geraten sind: z.B. fürchten die Inselbewohner die Dschinnen, die vom Meer, Land und Himmel herkommenden bösen Geister. Ihnen gibt man die Schuld für alles, was nicht anhand von Religion oder Wissenschaft erklärt werden kann.

Hauptnahrungsmittel auf den Malediven sind Fisch und Reis. Fleisch und Geflügel gibt es nur zu besonderen Anlässen. Zu den Nationalgerichten gehören gebratener Fisch, Fisch-Curry und Fischsuppe. Die Betelnuss, die mit Kalk bestrichen und zusammen mit einem Blatt des Betelpfeffers gekaut wird, dient als Abschluss nach dem Abendessen. Alkohol gibt es nur in den Touristenresorts. Das einheimische Gebräu raa, ein vorzüglicher süßer Grog, wird aus der Krone des Palmenstammes abgezapft. Abgesehen von Kokosnüssen wachsen auf den Inseln nur wenige Früchte- und Gemüsesorten. Die meisten in den Touristenresorts angebotenen Nahrungsmittel sind dementsprechend Importware.

Natur & Umwelt

Die Malediven bestehen aus einer Kette von 26 Korallenatollen südwestlich von Sri Lanka, die sich über den Equator erstrecken: von Nord nach Süd über 754 km Länge und in Ost-West-Richtung über 118 km. Da die 1192 flachen Koralleninseln nur über eine sehr kleine Fläche verfügen, sind lediglich 4% des Staatsgebietes trockenes Land. Einige unbewohnte Inseln bestehen aus nichts weiter als Sandbänken mit etwas Buschland, andere dagegen sind einige Kilometer breit und weisen eine recht üppige Vegetation auf.

Die Lagunen präsentieren sich die meiste Zeit über in schillerndem Blau mit atemberaubenden Korallenriffen und einer reichen Meeresflora und -fauna. Zwar gelang es, den nahezu unberührten Zustand der Meeresumwelt durch strenge Vorschriften für Fischerei und kommerzielle Nutzung zu bewahren, im Jahre 1998 allerdings bekamen die Riffe die Auswirkungen von El Ninõ zu spüren. Ein zwei Wochen andauernder Anstieg der Meerestemperatur hatte das Absterben einer symbiotischen Alge zur Folge, was wiederum das Bleichen' der Korallenpolypen verursachte. Obwohl das Bleichen vernichtende Auswirkungen haben kann, kamen die meisten maledivischen Korallenriffe unbeschadet davon, und es scheint, als habe der Prozess auch keinem anderen Meereslebewesen geschadet. Meeresbiologen und Riffbeobachter gehen davon aus, dass der Prozess zyklisch verläuft, und mit lebhaftem Interesse verfolgen sie das Wachstum der neuen Korallen. Kurz gesagt bleiben die Riffs nach wie vor eine Wunderwelt für Sporttaucher und Schnorchler, auch wenn sie vorübergehend etwas von ihrer leuchtenden Pracht eingebüßt haben.

Obwohl viele der größeren Inseln wie malerische, von Palmen gesäumte tropische Fantasielandschaften anmuten, haben die meisten davon mit nährstoffarmem, sandigem Boden zu kämpfen, auf dem nur eine geringe Auswahl von Pflanzen gedeiht - Bambus, Pandanuspalmen, Bananen, Mangrovenbäume, Brotfruchtbäume, bengalische Feigen, tropische Weinreben und zahlreiche Kokosnusspalmen. Die größeren, feuchteren Inseln verfügen über kleine Regenwaldgebiete. Die Haupternten beschränken sich auf Süßkartoffeln, Yamswurzeln, Taro, Hirse und Wassermelonen. Auf einigen wenigen fruchtbareren Inseln gibt es jedoch auch Zitrusfrüchte und Ananas.

An Land ist die natürliche Fauna eher beschränkt - neben farbenfrohen Echsen und kleinen Ratten lebt hier der Maledivische Flughund. Zu den Haustieren zählen Katzen, Hühner, Ziegen und Kaninchen. Das aufregendste Tierleben spielt sich unter Wasser ab. Mit Taucherbrille und Schnorchel entdeckt man Schmetterlingsfische, Meerengel, Papageifische, Zackenbarsche, Einhorndorsche, Trompetenfische, blaugestreifte Schnapper, Halfterfische, orientalische Süßlippenfische usw. Zu den größeren, von Sporttauchern eifrig gesuchten Lebensformen gehören Haie, Stechrochen, Teufelsrochen, Schildkröten und Delphine.

In der Regel ist das Jahr in zwei Monsunperioden unterteilt: der Nordost-Monsun oder ruvai umfasst die trockeneren Monate von Dezember bis März; der Südwest-Monsun oder ulhangu dagegen dauert von April bis November - er ist feuchter, bringt mehr Stürme und gelegentlich starke Winde. Die Tagestemperaturen liegen das ganze Jahr über bei 28°C. Die Luftfeuchtigkeit ist in der trockenen Zeit nur etwas niedriger, an den meisten Tagen herrscht allerdings eine kühle Meeresbrise.

Aktivitäten

Tauchen wird auf den Malediven ganz groß geschrieben. Schätzungsweise über 60% der Besucher bestaunen zumindest einmal während ihres Urlaubs die Unterwasserwelt. Es gibt hunderte von anerkannten, ausgewiesenen Tauchrevieren, und viele davon sind von den Ferienresorts aus direkt zugänglich. Zu den restlichen gelangt man per Boot oder auf Tauchsafaris. Neben den zahlreichen Fischen und Korallen machen auch Schildkröten, Muränen, Teufelsrochen, Haie und Wale das Tauchen zu einem aufregenden Erlebnis. Außerdem können einige der maledivischen Wracks, darunter die Maldive Victory in der Nähe des Hulule Airport, erforscht werden. Unter den Enthusiasten gilt sie als einer der aufregendsten Schiffsfunde überhaupt. In praktisch jedem Ferienresort gibt es eine Tauchschule. Ebenso gut kann man aber auch eine Taucherbrille und Flossen anlegen und ein paar Meter ins Meer hinausschwimmen, um die wunderschönen Offenbarungen der maledivischen Wasserwelt zu genießen.

Surfen wird auf den Inseln immer beliebter, da es nahe Malé ausgezeichnete Breaks gibt, die von den Ferienresorts leicht zu erreichen sind. Surfsafaris zu den abgelegeneren Atollen können ebenfalls organisiert werden. Es empfiehlt sich, Surfausflüge stets unter Aufsicht eines erfahrenen Surfexperten zu unternehmen, da die Malediven zu viele Gefahren bergen, als dass man sich einfach auf das Surfbrett schwingen und in die Wellen stürzen könnte. Passionierte Wassersportler haben vielfältige Gelegenheiten zum Segeln, Parasailing, Windsurfen, Wasserski und Jet-Ski . Das kostspielige Hochseeangeln wird von einigen Ferienresorts angeboten, allerdings gibt es eine Vorschrift, dass der Fang wieder ausgesetzt werden muss. Wer tagsüber noch nicht ausgelastet ist, kann zudem 'Nachtangeln' gehen, und zwar an Bord eines dhoni - eines traditionellen Bootes. Einige Leute können einfach nicht genug kriegen. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass Bananenreiten inzwischen zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung in den Ferienresorts geworden ist. Dabei klettern bis zu zwölf Leute auf eine riesige aufblasbare Banane, die anschließend mit einem Schnellboot durch eine Lagune gezogen wird. Kokosnussvolleyball ist nur noch eine Frage der Zeit.

Verkehrsmittel

An- & Weiterreise

Es werden regelmäßig Flüge nach Colombo (Sri Lanka), Thrivandrum (Südwest-Indien), Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) und Kuala Lumpur (Malaysia) sowie zahlreiche Charterflüge von den wichtigsten europäischen Großstädten angeboten. Malé International Airport stellt die einzige Verbindung zum Ausland dar. Es bestehen keine Fährverbindungen, die Frachtschiffe nehmen in der Regel keine Passagiere mit. Die Malediven eignen sich aufgrund der gefährlichen Riffe nicht für Privatyachten und die erforderliche Genehmigung ist restriktiv und teuer.

Unterwegs vor Ort

Der Tourismus ist streng geregelt und von Individualreisen wird abgeraten, da diese als störend für die traditionellen Inseldörfer betrachtet werden. Wer die maledivische Lebensart kennen lernen möchte, kann die faszinierende Hauptstadt Malé besuchen und Tagesausflüge zu den Inseldörfern in der Nähe des Ferienresorts unternehmen. Ein Besuch der abgelegeneren Inseln ist kein Ding der Unmöglichkeit, aber die damit verbundenen Schwierigkeiten schrecken fast alle Interessierten ab. Um die Inseln außerhalb der Touristenzone zu besuchen, wird eine Inter-Atoll-Reiseerlaubnis benötigt, und das Ministerium für die Verwaltung der Atolle stellt nur für diejenigen Genehmigungen aus, die unter den Einwohnern der betreffenden Insel einen Bürgen gefunden haben.

Air Maldives bietet regelmäßige, landschaftlich reizvolle Flüge über die abgelegeneren Atolle an. Hubschrauber und Wasserflugzeuge bringen die Gäste an entferntere Urlaubsorte. Das Hauptverkehrsmittel auf den Malediven ist das dhoni, ein heute in der Regel mit Diesel betriebenes traditionelles Allzweckboot. Für längere Fahrten zu den abgelegeneren Atollen werden größere Boote, die vedis, bevorzugt. Live-aboard-Kreuzfahrten auf umgebauten dhonis werden immer beliebter, insbesondere bei Tauchergruppen auf dem Weg zu weiter abgelegenen Stellen. Die meisten Touren führen durch die Touristengebiete, aber man kann auch längere Fahrten zu den abgelegeneren Atollen arrangieren. Der Veranstalter kümmert sich um die notwendigen Genehmigungen. Die meisten Inseln sind so klein, dass Verkehrsmittel gar kein Problem darstellen. In der Hauptstadt gibt es Taxis, Motorräder und Fahrräder.

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