27.03.2014Bubbles an Bord!

Namibia Fotosafari © Alain Courtois

Das ist mir noch nie auf einer Reise passiert: So viele Tiere auf einer Bootsfahrt! Und nicht nur das... Kurz nachdem wir den kleinen Hafen von Walvis Bay (Walfischbucht) verlassen haben, robbt jemand an Bord. Bubbles!

Erst sagt er allen mit seinen Flossen "Hallo" und dann stemmt er sich hoch, um mich zu umarmen und mir einen feuchten Kuss aufzudrücken. Bei so manchen Fahrten auf der Suche nach Robben war ich froh, wenn sie überhaupt mal näher kamen und ihren Kopf aus dem Wasser streckten. Dazu erfahren wir viel Neues über die Tiere: Die Robben-Weibchen sind nach der Geschlechtsreife ein ganzes Leben lang schwanger und bringen jedes Jahr ein Junges zu Welt.

Doch das war noch nicht alles: Pelikane (die namibische Luftwaffe genannt) schweben über unseren Köpfen, Delfine begleiten unser Boot und wir umschippern eine ganze Robbenkolonie mit 50.000 Tieren. Wir sehen den Jungen beim Planschen zu, hören die Älteren grunzen und lassen uns nicht von dem strengen Geruch abschrecken. Wann erlebt man schon einmal so viele wilde Tiere auf einem Haufen?

Zum Abschluss gibt es eine Mutprobe: Austern schlürfen. Ich hatte schon genug von Bubbles Fischatem inhaliert und verzichte. Aber einige der anderen trauen sich und lassen sich von der frischen namibischen Delikatesse überzeugen. Die Kommentare: salzig, schlotzig, fischig, schmeckt nach Meerwasser. Bevor wir diesen grandiosen Bootstrip überhaupt verarbeitet haben, werden wir schon mit Allradfahrzeugen in die Dünenlandschaft hinter Walvis Bay gekarrt. Keiner hatte uns auf diesen Sandkasten-Spaß vorbereitet: Wir rasen die Dünenkämen rauf und runter. Wir fahren direkt am Meer entlang. Rechts die Brandung, links die Sanddünen, wir mit 60 Sachen dazwischen.

Auch das ist für uns eine absolut neue Erfahrung. Obwohl uns die Sonne auf den Kopf knallt, erklimmen wir eine Düne, um einen Blick auf die wunderschöne Bucht von Sandwich Harbour zu werfen. Wir buddeln Geckos aus dem Sand, probieren Samen und Gräser der Wüste und springen von einem Dünenbogen ins Unendliche. Schon wieder ein Reisehöhepunkt, der so viel anders ist als unsere bereits eingepackten Erlebnisse. So langsam werden wir müde - und traurig, dass heute unser letzter Sonnenuntergang am Strand von Swakopmund den Tag beendet.

Lonely Planet Traveller-Redakteurin Christine Dohler bloggt vom 22. bis 29. März aus Namibia.

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