Anzeige

JapanHeiße Quellen und außergewöhnliche Begegnungen im Joshin’etsukogen Nationalpark

"Snow Monkeys" im Jigokudani Yaen Park. © Thomas Siebert

Die meisten Japanreisenden zieht es zu den Neonlichtern Tokios oder in die Geisha-Viertel von Kyoto, doch auch außerhalb der großen Touristenzentren, gibt es jede Menge zu entdecken. Der Joshin’etsukogen Nationalpark bietet atemberaubende Natur, heiße Quellen und tierische Begegnungen.

Der Sunshine Trail ist ein malerischer Pfad, der um den beschaulichen Teich Biwa-ike führt. Die gesamte Strecke dauert nur etwa eineinhalb Stunden und kann auch mit einem Rollstuhl befahren werden, so dass fast jeder mit ein wenig Zeit einen Spaziergang in der unberührten Natur von Shiga Kogen genießen kann. Der Eingang zum Sunshine Trail ist in unmittelbarer Nähe zum Yamanoeki, einem Rastplatz mit mehreren Restaurants und Geschäften, der sich im Zentrum von Shiga Kogen befindet und von vielen Besuchern als Ausgangspunkt zur Erkundung der Gegend genutzt wird.

Shiga Kogen hat schon seit langem eine besondere Verbindung zu Deutschland. Das ehemalige Shiga Kogen Hotel, in der Nähe des Sunshine Trails, wurde von einem deutschen Architekten konzipiert und beherbergte nach seiner Fertigstellung im Jahr 1937 viele deutsche Gäste. Aber auch bei Japanern war das Hotel beliebt. Sogar der Kaiser von Japan selbst kam hier schon einmal zu Besuch! Heutzutage ist leider nur noch das zum Museum umgebaute Eingangsgebäude übrig, welches kostenlos besucht werden kann.

Vom Arzt empfohlen

Dank der vulkanischen Aktivitäten ist Japan reich an thermalen Quellen. Der Besuch in einer dieser Quellen, der sogenannten Onsen, steht bei vielen Reisenden ganz weit oben auf ihrer Liste. Onsen sind nicht nur ein jahrhundertealter Teil der japanischen Alltagskultur, sondern haben auch eine gesundheitsfördernde und hautpflegende Wirkung. Aus diesem Grund empfahl bereits im 19. Jahrhundert der deutsche Arzt Erwin von Bälz das Baden in ihnen. Auf seine Initiative hin, wurde Kusatsu zu einem Kurort ausgebaut und bis heute ist Kusatsu Onsen eine der beliebtesten Onsen Japans. Von Karuizawa kommt man mit dem Bus nach Kusatsu oder man nimmt direkt einen der Highway Busse von Tokio aus.

Beim Spazieren durch die kleinen Straßen des Ortes, kann man viele kleine Restaurants und Cafes entdecken. Die alpin anmutenden Gebäude des Ortes versprühen einen sympathischen Retro-Charme. Im Zentrum des Ortes befindet sich das ikonische Yubatake, eine der größten Quellen des Ortes, deren Wasser durch mehrere Reihen Holzkisten läuft, um Yu no Hana herzustellen. Diese "Blumen des heißen Wassers" sind Ablagerungen des mineralreichen Quellwassers und werden viermal im Jahr aus den Holzkisten "geerntet", um sie als Badesalz zu verkaufen. Ein originelles Mitbringsel für die Lieben zu Hause.

Um in den vollen Genuss der heißen Quellen zu kommen, lohnt es sich eine Nacht in einem der vielen Ryokan zu verbringen. Das Boun ist ein solches Gästehaus im traditionellen japanischen Stil, in welchem man nicht nur übernachten, sondern auch in mehreren Bädern relaxen kann. Ein weiteres Highlight ist das mehrgängige Kaiseki-Abendessen, welches man wahlweise im Restaurant oder auch in Ruhe im eigenen Zimmer genießen kann.

Wer einen abgelegeneren Badeort sucht, der sollte nach Manza Onsen, am Hang des Berg Shirane, fahren. Die Quellen von Manza sind besonders schwefelhaltig und lassen das Wasser milchig weiß erscheinen. Das Freiluftbad des Manza Hotel Juraku bietet ein ganz besonderes Badeerlebnis mit herrlichem Ausblick auf die umliegenden Berge.

Entspannende Bäder und spaßige Outdoor-Aktivitäten lassen sich in Shima Onsen, eines der ältesten Onsen des Landes, verbinden. Der kleine Badeort befindet sich in der Präfektur Gunma, ein Stück östlich vom Zentrum des Joshin’etsukogen Nationalparks und ist mit dem Zug oder dem Highway Bus von Tokio aus erreichbar. Im Norden des Ortes befindet sich der Okushimako, ein beschaulicher Stausee, umgeben von bewaldeten Bergen, der von dutzenden kleinen Bergbächen und Wasserfällen gespeist wird. Der Okushimako ist bekannt für seine wunderschöne blaue Farbe, deren Farbton sich je nach Jahreszeit und Wetter ändert und am besten bei einer entspannten Kanufahrt auf dem See bewundert werden kann. Wer ein bisschen mehr Action will, kann sich auch beim Rafting oder Canyoning in der Nähe des Sees ausprobieren.

Badende Affen und fliegende Hörnchen

Nicht nur die Menschen in Japan haben die Vorzüge der heißen Quellen für sich entdeckt. Eine Gruppe von heimischen Makaken begann irgendwann, sich im Winter in den natürlichen heißen Quellen aufzuwärmen, wodurch sie weltweit als "Snow Monkeys", also Schneeaffen, bekannt wurden. Im Jigokudani Yaen Park kann man sie aus nächster Nähe beobachten. Obwohl man die Affen am ehesten von Bildern kennt, auf denen sie von meterhohen Schnee umgeben sind, besuchen sie den Park das ganze Jahr über auf, um hier zu baden. Im Frühling werden ihre Jungen geboren, daher ist die Zeit zwischen Frühling und Sommer die beste Zeit, um die jungen Affen beim Spielen zu sehen.

Natürlich bietet der Joshin’etsukogen Nationalpark auch jede Menge andere Möglichkeiten die örtliche Fauna zu beobachten. So etwa auch das Karuizawa Vogelschutzgebiet, ein etwa 100 Hektar großes Waldgebiet, in dem über achtzig Vogelarten leben. Am Eingang zu den Pfaden, auf denen man sich frei durch den Wald bewegen kann, befindet sich das Picchio Wildlife Research Center, welches Touren anbietet, auf denen man die verschiedenen Tiere der Umgebung entdecken kann. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Riesengleithörnchen-Tour, auf der man das scheue Tierchen auf seinen nächtlichen Flügen durch die Baumwipfel beobachtet.

Wer auf seiner Japanreise neben dem Kulturprogramm etwas entspannen möchte, Zeit in der Natur verbringen und die lokale Tierwelt kennenlernen will, der sollte auf jeden Fall den Joshin’etsukogen Nationalpark in seine Reiseroute einplanen.

Mehr Informationen zu Japans Nationalparks findest du hier: www.japan.travel/national-parks


 

Dieser Beitrag wurde von Thomas Siebert für Lonely Planet in Zusammenarbeit mit Ministry of the Environment Government of Japan erstellt. Lonely Planet handelt redaktionell unabhängig und unparteiisch.

nach oben