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JapanMyoko-Togakushi Renzan Nationalpark: Entdecke spirituelle Orte in der unberührten Natur

Der innere Schrein am Berg Togakushi. © Thomas Siebert

Die meisten Reisenden, die zum ersten Mal nach Japan kommen, zieht es zu den berühmten Tempeln Kyotos oder in das wilde Nachtleben Tokios, doch auch außerhalb der großen Touristenzentren gibt es jede Menge zu entdecken. Der Myoko-Togakushi Renzan Nationalpark bietet einen Einblick in die Geheimnisse der sagenumwobenen Ninja, jede Menge Spaß mit Wasser und luxuriöse Übernachtungsmöglichkeiten.

Entdecke die Geheimnisse der Ninja

In der Nähe des Parkplatzes des inneren Schreins befindet sich auch das Togakushi Ninja Museum. Die sagenumwobenen Ninja sollen in den abgelegenen Bergen von Togakushi, isoliert von der Außenwelt, ihre geheimen Künste trainiert haben. In einem historischen Bauernhaus kann man hunderte von Ninja-Waffen und andere kuriose Gegenstände bewundern, mit denen die Ninja ihre Gegner ausgetrickst haben. An den Wänden sieht man auch Fotos von Masaaki Hatsumi, dem 34. Großmeister der Togakure-ryu, welche eine der letzten verbliebenen Schulen der Ninja-Künste sein soll. Das Togakushi Ninja Museum ist aber nicht nur ein Geschichtsmuseum. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Ninja-Haus, das von außen ganz normal aussieht, aber im Inneren ein clever gestaltetes Labyrinth mit viele Geheimtüren, Gängen und Vorrichtungen beherbergt. Finden Sie von alleine wieder hinaus? Außerdem gibt es, neben einigen anderen Attraktionen für Groß und Klein, auch eine Wurfstern-Bude, wo man gegen eine kleine Gebühr sein Geschick mit der ikonischen Ninja-Waffe beweisen kann.

Wenn man dann von der ganzen Ninja-Trickserei Hunger bekommen hat, sollte man auf jeden Fall in einem der lokalen Restaurants die hausgemachten Soba probieren. Diese einfachen, aber sehr schmackhaften Buchweizennudeln wurden bereits vor Jahrhunderten den anreisenden Gästen serviert. Die Soba des Restaurants Gokui, in der Nähe des mittleren Schreins, zeichnen sich im Vergleich zu den Soba in anderen Teilen des Landes durch eine besonders feine Textur aus.

Durch das Gebiet des heutigen Nationalparks verlief in vergangener Zeit auch die Hokkokukaido, eine der wichtigsten Handelsrouten des feudalen Japans. Über deren Geschichte kann man im Hokkokukaido Sekikawa Checkpoint Michino Rekishikan Museum, im westlichen Teil des Nationalparks, mehr erfahren. Aufwändig gestaltete Dioramen vermitteln einem hier, wie alle Reisenden auf dieser Route, im Auftrag des Shoguns, strengstens überprüft wurden. Aber keine Sorge, heutzutage muss man in Japan höchstens mit einer Mautstation auf einer der vielen, praktischen Schnellstraßen des Landes rechnen.

Aktiv in unberührter Natur

Wer sich auf seiner Reise gerne in der Natur sportlich betätigt, der findet im Myoko-Togakushi Renzan Nationalpark auch jede Menge Möglichkeiten dafür.

Um dem Alltagsstress zu entkommen, probieren immer mehr Menschen den aus Japan kommenden Trend des Waldbadens aus. Bei dieser, im Japanischen shinrin yoku genannten, Idee geht es nicht einfach nur darum, im Wald spazieren zu gehen. Es geht vielmehr darum, den Wald mit all seinen Sinnen zu erfahren und die Atmosphäre in sein Innerstes aufzunehmen. Das Rauschen der Blätter im Wind, der Geruch des feuchten Waldbodens, das Gefühl der Rinde auf der Haut. Das Ganze ist nicht nur unheimlich entspannend, sondern hat nachgewiesen positive Effekte auf die Gesundheit. Ein fantastischer Ort, um diese wundervolle Erfahrung einmal selber zu machen, ist der Wanderweg am Ojika-Teich, der außerdem einen tollen Blick auf den Berg Kurohime bietet. Um dort hinzugelangen fährt man von Nagano etwa eine halbe Stunde mit dem Zug zum Kurohime Bahnhof und von dort etwa 15 Minuten mit dem Taxi. Man kann einen Rundgang mit einem zertifizierten Waldtherapeuten buchen, oder sich auch auf eigene Faust, auf dem gut beschilderten Wanderweg, auf den Wald und die natürliche Umgebung einlassen.

Wenn man dann doch lieber im Wasser als im Wald badet, kann man anschließend den ebenfalls in der Nähe des Kurohime Bahnhofs liegenden See Nojiriko besuchen. Der Nojiriko ist noch relativ unberührt und umgeben von atemberaubenden, Kiefern bedeckten Gipfeln. Der perfekte Sommerurlaub für Naturliebhaber. Falls man sich schon immer mal am SUP (Stand Up Paddling) ausprobieren wollte, sollte man in den frühen Morgenstunden hierher kommen, wenn der See noch relativ ruhig ist. Das Gästehaus Lamp bietet SUP Touren, bei denen ein erfahrener Guide einem die Grundlagen beibringt, sodass auch ein absoluter Anfänger sich sorgenfrei in das manchmal doch recht nasse Vergnügen stürzen kann. Kajak- und Kanu-Touren werden ebenfalls angeboten. Für diejenigen, die lieber die umgebenden Wälder erkunden möchten, gibt es auch die Möglichkeit mit den Guides auf Wildpflanzen-/ Pilzsuche zu gehen, und seine Ausbeute in der Küche des Gästehauses selber zuzubereiten. Statt selber zu suchen, kann man aber auch am nahegelegenen Rastplatz Michinoeki Shinano lokale Spezialitäten mit frischen Zutaten aus regionalem Anbau genießen.

Der Nojiriko ist übrigens auch bekannt als ein Fundort von Fossilien des Naumann-Elefanten, benannt nach dem deutschen Geologen Edmund Naumann, der die Fossilien im 19. Jahrhundert in Japan untersuchte. Das Nojiriko Naumann Elefanten Museum am Ufer des Sees wurde gegründet, um die hier gefundenen Fossilien zu bewahren, zu studieren und auszustellen.

Noch mehr nasses Vergnügen

Statt einem Bad im kalten Nass des Nojiriko, kann man im Myoko-Togakushi Renzan Nationalpark auch ein entspannendes Bad in einer heißen Quelle nehmen. Tsubame Onsen bietet ein einzigartiges, ganz besonders atmosphärisches Badeerlebnis. Folgt man dem Pfad hinter der kleinen Ortschaft den Berg hinauf, findet man nach ein paar Minuten Fussmarsch neben dem Weg eine natürliche heiße Quelle, mitten in der Natur. Anders als bei gewöhnlichen Onsen, ist die Benutzung des Bads kostenlos, allerdings muss man seine eigenen Handtücher mitbringen. Die Abgeschiedenheit und die Ruhe, die sich einstellt, wenn man mitten im Nirgendwo unter freiem Himmel in der heißen Quelle entspannt, ist wirklich einmalig. Falls man doch lieber drinnen badet, kann man das aber auch als Tagesgast in einem der Gästehäuser in Tsubame Onsen oder Seki Onsen, oder weiter südlich im Naena no Yu machen.

Nicht ganz so entspannend, aber genauso eindrucksvoll, ist ein Besuch am Naenataki Wasserfall, ein beeindruckender 55 m hoher Wasserfall, der zu den offiziellen Top 100 der besten Wasserfälle Japans gehört. Er wird auf beiden Seiten von einer steilen Basaltwand eingerahmt, und das Wasser prallt mit tosendem Geräusch auf die großen Felsbrocken darunter, was dem Wasserfall den Spitznamen "Erdbeben-Wasserfall" gab.

Diejenigen, die im Sommer hierher kommen, sollten auf keinen Fall die Gelegenheit verpassen, eines der vergnüglichsten Sommergerichte Japans zu probieren. Beim Nagashi Somen fließen lange, dünne Nudeln durch eine Rinne mit kaltem, klarem Wasser und man muss sie mit seinen Essstäbchen schnappen, bevor sie bis zum Ende der Rinne und in den Auffangkorb gleiten. Köstliche Nudeln und Geschicklichkeitsspiel in einem, was will man mehr? Im Restaurant Naenatakien, in der Nähe vom Naenataki Wasserfall, gibt es neben Nagashi Somen auch fangfrische, gegrillte Forellen und Geräuchertes aus der eigenen Räucherkammer.

Unterkünfte im Park

Bei den vielen Aktivitäten die der Myoko-Togakushi Renzan Nationalpark bietet, lohnt es sich natürlich ein oder zwei Nächte im Park zu bleiben, bevor es wieder zurück in den Trubel der großen Städte geht. Das Okayama Ryokan ist ein familiengeführtes Gästehaus, umgeben von einem beschaulichen Garten, in dem im Sommer wunderschöne Hortensien blühen. Ein Luxuserlebnis der besonderen Art kann man im Akakura Kanko Hotel erleben. Das Hotel befindet sich am Hang des Bergs Myoko und bietet eindrucksvolle Panoramablicke auf das Japanische Meer, die Insel Sado, die Takada-Ebene, den Berg Madarao und den See Nojiriko. Ein besonderes Highlight sind auch die Infinity Pool genannten Wasserbecken, die man auf der Terrasse und in einigen Zimmern bestaunen kann. Sie sind gefüllt mit dem klaren Quellwasser des Myoko, welches über den Rand fließt und so die Grenze zwischen dem Pool und der Landschaft im Hintergrund optisch verschwimmen lässt.

Wenn man die spirituelle Seite Japans abseits der belebten Touristenzentren erleben möchte, in ganz engen Kontakt mit der großartigen Natur Japans kommen oder sich einfach nur etwas Luxus gönnen will, dann sollte man auf jeden Fall den Myoko-Togakushi Renzan Nationalpark in seine Reiseroute einplanen.

Mehr Informationen zu Japans Nationalparks findest du hier: www.japan.travel/national-parks


 

Dieser Beitrag wurde von Thomas Siebert für Lonely Planet in Zusammenarbeit mit Ministry of the Environment Government of Japan erstellt. Lonely Planet handelt redaktionell unabhängig und unparteiisch.

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