Großartige LandschaftDie faszinierendsten Naturwunder weltweit

Bei aller Begeisterung für vom Menschen geschaffene Wunder, technologische Fortschritte und ein cooles, urbanes Lebensgefühl - nichts ist vergleichbar mit den atemberaubend schönen Schöpfungen der Natur. Hier einige der schönsten natürlichen Landschaften der Welt.

Nicht nur gigantische Höhlensysteme, wilde Wüstenlandschaften, aktive Vulkane und riesige Wasserfälle erinnern uns daran, dass die Existenz der Menschheit ein Wimpernschlag in der Geschichte der Erde ist. Selbst mit unserem ständig wachsenden Wissen darüber, wie die Welt entstand, versetzen uns manche Landschaften noch immer in grenzenloses Erstaunen.

Diese Auswahl von weltweiten Naturwundern soll euch dazu inspirieren, den einen oder anderen faszinierenden Ort zu erkunden und die Magie der ursprünglichen Natur zu spüren. Seid ihr bereit?

Geheimversteck Strand: Hidden Beach, Marieta-Inseln, Mexiko

Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage ist dieser paradiesische Strand eine Inspirationsquelle wild-romantischer Fantasien. Es ist komplett nachvollziehbar, dass er längst "Playa del amor" oder "Liebesstrand" genannt wird. Kein Wunder ebenfalls, dass Liebende weltweit diesen goldenen Sand ganz für sich allein haben wollen, sanft von kristallklarem Wasser umspült. Aufgrund der abgelegenen und versteckten Lage des Strandes besteht auch eine gute Chance, dass dieser Traum wahr wird.

Wie dorthin gelangen?

Dieses Geheimversteck ist zwar von oben durch dichten Dschungel und Kalksteinfels sichtbar. Erreicht werden kann es allerdings nur schwimmend oder per Kajak. Ein langer Wassertunnel verbindet den Strand mit dem Pazifischen Ozean.

Wie ist dieses Naturwunder entstanden?

So idyllisch und romantisch der Platz ist - Mutter Natur ist nicht allein für seine Entstehung verantwortlich. Es wird vermutet, dass die Bombenversuche der mexikanischen Regierung in den 1900er Jahren eine ganze Reihe von Kratern, Höhlen und ungewöhnlichen Felsformationen auf den Marieta-Inseln hervorbrachten. Eine davon ist der wunderschöne Hidden Beach.

Wasser, soweit das Auge reicht: Baikalsee, Sibirien, Russland

Der Baikalsee ist ein Kandidat für Weltrekordbücher. Dem Volumen nach gilt er als größter Süßwassersee der Welt. Mit seinen 636 km Länge und 79 km Breite erstreckt er sich schier unendlich weit durch die abgelegene sibirische Wildnis. Die Statistik des Sees insgesamt ist außergewöhnlich: Er enthält etwa 20 Prozent der weltweit gefrorenen Süßwasseroberfläche. Was das bedeutet? Er hat mehr Wasser als alle großen Seen in Nordamerika zusammengenommen. Auch seine Tiefe von 1.642 Metern ist ein Rekordwert. Außerdem gilt er mit rund 25 Millionen Jahren als ältester See der Welt.

Kristallklar und eiskalt

Die Wintertemperaturen fallen auf fast -20° Celsius, während der See in eine dicke Eisdecke gehüllt wird. Im Sommer hingegen zeigt der See seine wärmere Seite. Das ist die Zeit, in der auch Touristen den See entdecken, um in den unberührten Weiten des Wassers zu schwimmen.

Nichts für Warmduscher

Wem der See auch im Sommer noch zu kalt ist, der kann herrliche Wanderungen in der Umgebung unternehmen. Ein Ausflug auf den Gipfel der Halbinsel Svyatov Nos bietet einen atemberaubenden 360-Grad-Blick auf den faszinierenden Baikalsee und seine nahezu unberührte Umgebung.

Zu schön um wahr zu sein: Lauterbrunnental, Schweiz

Es ist schwer zu glauben, dass dieser Ort nicht mit 3D-Computergrafik erstellt wurde. Aber mit so vielen atemberaubenden Sehenswürdigkeiten, wohin auch das Auge blickt, wäre das wohl eine zu hohe Herausforderung an die Technik. 

Unglaubliche Vielfalt an Naturphänomenen

Es ist kaum zu glauben: Im Tal gibt es über 72 Wasserfälle. Darunter befinden sich auch die 30 Meter hohen Staubbachfälle, die zu den höchsten Wasserfällen Europas gehören. Das ist aber längst nicht alles. Im Lauterbrunnental gibt es saftige Almwiesen, so weit das Auge reicht. Die steilen Felswände und schwindelerregenden Berggipfel sind beeindruckend und mehrere langsam kriechende Gletscher setzen diesem unglaublichen Ort noch die Krone auf.

Paradies für Extremsportler

Es ist sicherlich ein Ort, an dem die Wahl zur Qual werden kann. Das Angebot ist riesig und reicht von Skifahren über Bergsteigen, Klettern, Wandern, Paragliding und Mountainbiking bis zum Fallschirmspringen. Im Winter werden sogar Hundeschlittenfahren angeboten.

Allein der Gedanke an all dieser Aktivitäten macht müde?

Gar kein Problem. Sport ist kein Muss. Dieses Paradies lässt sich auch auf die ruhige Art erkunden, zum Beispiel per Seilbahn, von denen zahlreiche zwischen den Gipfeln verkehren. Auf den herrlichen Almwiesen lässt es sich wunderbar picknicken und dabei die Aussicht bewundern. Es gibt außerdem viele Wege für kurze Spaziergänge in der Nähe der Taldörfer, die kein Übermaß an Adrenalin erfordern. Selbst von unten ist die Aussicht grandios und unvergesslich.

Unter dem Gletscher hindurch: Mendenhall Ice Caves, Alaska, USA

Wie sieht es wohl unter einem Gletscher aus? Die Realität ist noch schöner als alles Vorstellbare. Wer das Naturphänomen aus der Nähe betrachten möchte, sollte seine Reisepläne allerdings nicht mehr viele Jahre vor sich herschieben. Die globale Erwärmung hat dazu geführt, dass sich der Mendenhall-Gletscher seit den letzten 60 Jahren mit einer in höchstem Maße alarmierenden Geschwindigkeit zurückzieht. Wenn wir an der aktuellen Klimapolitik festhalten, werden die Eishöhlen bald verschwunden sein.

Nicht auf die lange Bahn schieben - los!

Das Glück begünstigt die Mutigen. In diesem Fall begünstigt es auch die ganz Hartnäckigen unter den Abenteurern. Um unter den Gletscher zu gelangen, muss  zuerst ein Teil des Mendenhall Sees mit dem Kajak befahren werden. Danach gilt es, den West Glacier Trail, der zu den Höhlen führt, zu erklimmen. Die Besteigung erfolgt mit erfahrenen Guides. Sie wählen Routen, die nicht nur für den Mensch, sondern auch für den Gletscher selbst die geringste Gefährdung darstellen.

Die Mühe lohnt sich

Es ist ein unvergessliches Erlebnis, inmitten von leuchtend blauem Eis zu stehen. Der einzigartigen Anblick und die bizarren Geräusche der Gletscherströme konservieren diesen Tag garantiert für immer in der Erinnerung.

Was für ein bezaubernder Anblick: Nationalpark Plitvicer Seen, Kroatien

Die Natur weiß sich wahrlich in Szene zu setzen. Inmitten tiefgrüner Bäume im weitläufigen Wald von Kroatiens größtem Nationalpark liegen 16 terrassenförmig angelegte Seen. Ihr kristallklares Wasser fließt malerisch von einem zum anderen.

Und als wäre das nicht schon genug der Wunder - eingerahmt wird das Ganze durch einen Verbund behutsam und idyllisch angelegter Holzstege, auf denen man von See zu See spazieren kann.

Zivilisiertes Wandern - oder Wandeln?

Es ist leicht nachvollziehbar, warum das eines der beliebtesten Naturwunder Europas ist. Die reizvollen Spaziergänge auf den hölzernen Fußwegen, die um die kristallklaren Seen herum führen, bieten immer wieder faszinierende Ausblicke. Sie führen teilweise über sprudelndes Wasser hinweg und sogar unter einigen Wasserfällen hindurch.

Perspektivwechsel wagen

Wer sich danach sehnt, in dem kristallklaren Wasser zu schwimmen, wird enttäuscht: Baden verboten. Aber das ist kein Grund zur Traurigkeit. Es gibt noch weitere reizvolle Möglichkeiten, die faszinierende Landschaft zu erkunden. Vom Boot aus bietet sich eine neue Blickperspektive auf Seen und Wasserfälle. Die Boote fahren logischerweise von oben nach unten. Sie beginnen bei Kozjak, dem größten See mit einer Länge von etwa vier Kilometern. Nicht verpassen: Veliki Slap ist mit seinen 78 Metern der höchste Wasserfall in Kroatien.

Kein unentdecktes Kleinod, aber trotzdem sehenswert: Pamukkale, Türkei

Der nationale Schatz der Türkei ist längst kein Geheimtipp mehr. Wahrscheinlich sind die blendend weißen Travertin-Terrassen von Pamukkale sogar die Haupt-Touristenattraktion, noch vor der Hagia Sofia in Istanbul oder den Tempelruinen von Ephesos. Aber das mindert ihre Faszination keineswegs. Unser Tipp: Wer in der Nähe der Terrassen übernachtet und sie am frühen Morgen besucht, entgeht den Busladungen. 

Entstehung des Naturwunders

Der Anblick ist faszinierend und es ist kaum vorstellbar, wie die gleißend weißen Terrassen entstanden sind. Die Erklärung ist jedoch einfach: Seit Jahrtausenden fließt warmes Wasser aus den karbonathaltigen Mineralquellen. Die Mineralien lagerten sich dabei ab und am Rand der Terrassen, wo die Menschen seit Tausenden von Jahren baden, bildeten sich strahlend weiße Pools.

Baden seit "Tausenden von Jahren"?

Tatsächlich! An der Stelle der Mineralquellen errichteten antike griechisch-römische Truppen die Stadt Hierapolis. Schon vor knapp 2.000 Jahren suchten Kreislauf-, Rheuma- und Herzpatienten hier Linderung für ihre Leiden in den warmen Thermalquellen. Teile der zerfallenen Ruinen dieser antiken Stadt sind auf dem Grund einiger Pools noch zu sehen. Bis vor 15 Jahren durfte auch in den natürlichen Steinbecken gebadet werden. Inzwischen sind im Weltkulturerbe Schuhe verboten und baden ebenfalls. Das ist auch gut so. Denn auch wenn die Terrassen von Pamukkale eine Kombination aus von Natur- und Menschenhand erschaffene Wunder sind - ihr Schutz und Erhalt hat Vorrang.

Die Erde entdecken

Die Welt hält noch viele wunderbare Rätsel für Reisende bereit. Unser Reiseführer "Lonely Planets kuriose Welt" zeigt diese interessanten Orte.

Schau ihn dir doch hier einmal an.

Deutsche Bearbeitung: Ines Wagner

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