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AfrikaDie 5 beste Roadtrips in Namibia

Abenteuerliche Wüste, aufregende Küste und Feuchtgebiete voller Leben: Ein Roadtrip durch Namibia lohnt sich wegen der sagenhaften Landschaft und den Wildtieren.

Es ist ganz einfach: den Jeep beladen, das Dachzelt vorbereiten und los geht’s, um die Wüste, die Dünen, die Küste und die mit Flusspferden gefüllten Flüsse Namibias zu erkunden. Mit seinem abwechslungsreichen Terrain und dem ganzjährig hervorragenden Wetter ist Namibia ein wunderbares Ziel für abenteuerlustige Roadtripper.

Namibias Wüstenlandschaften sehen vielleicht karg aus, aber sie wimmeln von Leben. Sogar mikroskopisch kleine Flechten, die sich eigentlich von Meeresnebel ernähren, gedeihen prächtig in der Wüste. Die einzigartigen Bedingungen haben die Entwicklung erstaunlicher Arten ermöglicht, darunter an die Wüste angepasste Elefanten und Löwen und die knorrige Welwitschia mirabilis, eine Pflanze mit zwei Blättern, die Hunderte von Jahren alt werden kann. Wir haben hier die besten Roadtrips zusammengestellt, die Namibia von den schönsten und aufregendsten Seiten zeigen.

Ausflüge zu Wüstenaussichtspunkten und Dünen

Bester Roadtrip zur Sternenbeobachtung

Windhoek-Sossusvlei; 395 km, vier Tage einplanen

Wer nur Zeit für einen kurzen Roadtrip hat, für den ist diese Route von der Hauptstadt zum Sossusvlei ideal. Nach dem Verlassen von Windhoek verschwindet der Asphalt bald in Richtung Südwesten. Es geht vorbei an vereinzelten Padstals und Gästefarmen, die manchmal handgemachten Biltong, Brot und sogar selbst gebrannten Gin anbieten, bevor es hinauf auf den über 1.700 Meter hohen Spreetshoogte-Pass geht. Von der Passhöhe aus bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Ebene unterhalb.

Nach einer steilen und kurvenreichen Abfahrt ist die Ansiedlung Solitaire der nächste Höhepunkt. Sie ist ein idealer Ausgangspunkt in den nahen Namib-Naukluft-Nationalpark und zur Weiterfahrt nach Swakopmund an der Küste. Es lohnt sich, die Fahrt gemächlich anzugehen und in aller Ruhe das Fatbiking, die grandiose Aussicht auf die Naukluftberge am Horizont, leckeren Apfelkuchen und die stockdunkle Nacht mit unzähligen Sternen zu genießen.

Von Solitaire aus geht es weiter Richtung Süden nach Sesriem und in den schattigen Sesriem Canyon sowie zu einigen Hütten in der Nähe. Um am nächsten Tag zum Sossusvlei zu fahren, einer weiten, von ockerfarbenen Dünen umgebenen und gelegentlich mit Wasser gefüllten Pfanne, lohnt sich ein Aufbruch noch vor Sonnenaufgang. Ganz in der Nähe liegt das noch beeindruckendere Deadvlei, eine uralte Pfanne aus weißem Lehm, übersät mit den Skeletten jahrhundertealter Kameldornbäume und eingerahmt von der hoch aufragenden Big Daddy-Düne. Die Aussicht von der Spitze der Düne ist atemberaubend. Wer so früh wie möglich dort ist, kann das wechselnde Licht des Sonnenaufgangs auf dem Sand genießen und entkommt zugleich der Mittagshitze.

Etosha-Nationalpark, Damaraland und Skelettküste erkunden

Bester Roadtrip für Landschaften

Etosha-Nationalpark-Terrace Bay; 500 km; neun Tage einplanen

Die Route vom Etosha-Nationalpark durch das Damaraland zur Skelettküste führt zu einigen der spektakulärsten Wildtiere und einzigartigsten Landschaften Namibias. Das südliche Andersson Gate in Etosha ist der einfachste Zugang von Windhoek aus. Am nahe gelegenen Okaukuejo-Wasserloch werden häufig Nashörner gesichtet, und die Aussicht auf die schimmernde, einsame Weite der Etosha-Pfanne ist beeindruckend.

In südwestlicher Richtung über Khorixas lassen sich die atemberaubenden Felsformationen des Damaralandes erreichen. Am Straßenrand wachsen Welwitschia-Pflanzen, die es nur in Namibia gibt. Wer die Augen aufhält, entdeckt vielleicht ein paar Exemplare der an die Wüste angepassten Elefanten vor dem Hintergrund der atemberaubenden Felsformationen des Damaralandes. Die Felsgravuren von Twyfelfontein im Herzen des Damaralandes sind unbedingt einen Besuch wert. Weitere Höhepunkte sind der versteinerte Wald bei Khorixas und der Burnt Mountain.

Weiter westlich, am Springbokwater Gate, markiert ein Schild mit einem Totenkopf den Eingang zum Skeleton Coast National Park, ein absolutes Highlight mit der rauen Atlantikbrandung auf der einen und der kargen Wüstenlandschaft auf der anderen Seite. Schakale und Hyänen sind hier häufig zu sehen. Etwas seltener zu entdecken sind die an die Wüste angepassten Löwen und die gebleichten Wal- und Robbenknochen, die dem Park seinen Namen gaben.

Je weiter nördlich, desto schöner wird die Landschaft. Aber um sich über den windgepeitschten Fischeraußenposten Terrace Bay hinaus in die entlegenen Weiten zu wagen, die sich zum Kunene-Delta hin öffnen, ist eine Genehmigung erforderlich. Alternativ kann man durch das Ugab River Gate des Parks nach Süden in Richtung Cape Cross und Swakopmund fahren.

Die Wasserwege im Nordosten Namibias entdecken

Bester Roadtrip für Wildtierbeobachtungen

Rundu-Katima Mulilo; 520 km; fünf Tage einplanen

Die Sambesi-Region im Nordosten Namibias mit ihren Feuchtgebieten, die von den Flüssen Okavango, Chobe und Sambesi gespeist werden, steht in starkem Gegensatz zum Rest des Landes. Die Tour beginnt im lebhaften Regionalzentrum Rundu und führt von der pfeilgeraden Hauptstraße in Richtung Osten. Zu den Höhepunkten gehören schöne Lodges und Campingplätze am Flussufer, Flusskreuzfahrten auf dem Okavango und herrliche Sonnenuntergänge über den Sümpfen und Wasserwegen im Landesinneren. Elefanten, Flusspferde und Krokodile lassen sich auf den Flusskreuzfahrten regelmäßig beobachten.

Auf der Weiterfahrt zur sambischen Grenze sollte man unbedingt eine oder zwei Nächte in einer der Lodges oder Camps am Sambesi außerhalb von Katima Mulilo verbringen, um die Ruhe und Stille dieser Region zu genießen. Katima Mulilo ist auch ein idealer Ausgangspunkt für die Weiterreise in den Chobe-Nationalpark in Botswana oder zu den Viktoriafällen.

Abenteuer an der Mittelatlantikküste

Bester Roadtrip für Familien

Swakopmund-Kap Cross; 130 km; einen Tag einplanen

Swakopmund ist Namibias Abenteuer-Hauptstadt und ein beliebter Ort für Familien, Aktive und Abenteuerlustige, die Quadfahren, Dünenboarden, Surfen, Fallschirmspringen und Kajakfahren ausprobieren möchten. Die Stadt bietet eine entspannte Atmosphäre und eine gute Auswahl an Restaurants und Bäckereien im deutschen Stil. Weiter im Landesinneren liegt eine unwirkliche Mondlandschaft, die man auf dem Weltwitschia Drive erreicht und die einen unvergesslichen Ausblick über erodierte Hügel und Täler bietet, die der Swakop-Fluss geformt hat.

Von Swakopmund aus ist es auch ein Leichtes, entlang der Küste nach Norden bis nach Henties Bay zu fahren, wo sich ein Zwischenstopp zum Mittagessen anbietet. Etwa 15 Kilometer südlich von Henties Bay kann man das Wrack der MFV Zeila besichtigen, das von den Wellen überrollt wurde und auf dessen zersplitterter Takelage sich Kormorane und andere Seevögel niedergelassen haben.

Nördlich von Henties Bay liegt Cape Cross mit seiner Robbenkolonie. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, von über 100.000 bellenden und grunzenden Kap-Pelzrobben umgeben zu sein, die sich auf den Felsen sonnen und in den Wellen herumtollen. Man riecht und hört die Robben, bevor man sie sieht.

Der Süden Namibias und der Fish River Canyon

Bester Roadtrip für Aktive

Windhoek-Noordoewer; 1260 km; zwei Wochen einplanen

Der Süden Namibias ist eine Welt für sich und es lohnt sich, ihn mindestens zwei Wochen lang zu erkunden. Die Gegend um Aus, etwa 560 Kilometer südlich von Windhoek, eignet sich hervorragend zum Wandern und Mountainbiken. Von dort aus geht es 125 Kilometer weiter westlich in die Küstenenklave Lüderitz mit ihren Pinguinkolonien und der Architektur im deutschen Stil der damaligen Zeit. Die Stadt lässt sich perfekt auf eigene Faust erkunden.

Von Lüderitz geht es mit dem Auto weitere 500 Kilometer zum 160 Kilometer langen Fish River Canyon, der eine bis zu 550 Meter tiefe Schlucht in die trockene Landschaft schneidet und Teil des |Ai-|Ais/Richtersveld Transfrontier Parks ist. Es lohnt sich, den Canyon zunächst von oben in Hobas oder von einem der anderen Aussichtspunkte aus anzuschauen und dann seine Tiefen auf einer mehrtägigen Wanderung zu entdecken. Das ist allerdings nur in den Wintermonaten möglich. In der Grenzstadt Noordoewer, etwa 160 Kilometer südlich am Nordufer des Oranje-Flusses, lässt sich die wunderschöne Landschaft von Kanu aus erkunden und man kann herrlich unter freiem Himmel zelten.

Tipps zum Autofahren in Namibia

Ein Fahrzeug zu mieten – als Selbstfahrer oder mit Fahrer, der zugleich auch Guide ist – stellt die einzige Möglichkeit dar, möglichst viele Teile des Landes zu erreichen. Die Anmietung ist einfach und preiswert.

Abgesehen von den großen geteerten Nord-Süd- und Ost-West-Autobahnen sind die meisten Straßen in Namibia unbefestigt. Schotterstraßen sind in der Regel in gutem Zustand, aber Vorsicht vor steilen Böschungen, Dongas (Rinnen), losen Steinen, rutschigen Bremsen und Staub. Es kann auch jederzeit passieren, dass Oryx-Antilopen und andere Wildtiere plötzlich über die Straße laufen.

In der Regel sind die meisten Straßen wenig befahren, in manchen Gegenden begegnet man stundenlang keinem anderen Fahrzeug. Tankstellen gibt es in allen größeren Städten, aber dazwischen überwiegend nichts – also gut vorsorgen.

Mietwagen sind in der Regel mit einer Reihe von Ausrüstungsgegenständen ausgestattet, die für Fahrten in derart abgelegenem Gelände nützlich sind, angefangen mit einem Reifenfüllgerät, Schaufel, Dachzelt und manchmal auch Satellitentelefon. Allradantrieb und zusätzliche Wasserkanister werden empfohlen.

Lesetipp: So schön ist Namibia – 7 unvergessliche Orte

Noch mehr Namibia

In Namibia und im benachbarten Botswana gibt es so viel zu entdecken. Unser Reiseführer zeigt dir ihre ganze Schönheit.

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Text: Mary Fitzpatrick/Lonely Planet International
Deutsche Bearbeitung: Ines Wagner

 

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