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DeutschlandDie 9 schönsten Erlebnisse in der Barockstadt Dresden

Von üppigem Barock bis moderne Gegenwartskunst mit Abstechern in die Naturschönheiten des Nationalparks Sächsische Schweiz – Dresden ist so imposant wie abwechslungsreich.

Dresden ist eine Stadt für Zeitreisende. Du kannst einen ganzen Tag damit verbringen, in diesem Elbflorenz zwischen wunderschönen Barockgebäuden hin und her zu wandern. Gleichzeitig gehst du auf den Spuren der jüngeren Geschichte, die noch immer schwer auf der Seele der Stadt lasten, und springst in die Gegenwart, wo du eine moderne Kunstmetropole entdeckst.

 

Auf der einen Seite der Elbe befinden sich die prächtige Altstadt, die sorgfältig rekonstruiert wurde, um ihren früheren Glanz wiederherzustellen, sowie die romantischen Weihnachtsmärkte, die Licht in eine ansonsten dunkle Zeit des Jahres bringen. Auf der anderen Seite des Ufers findest du das moderne Dresden mit schicken Straßen, Galerien, handwerklich gebrautem Bier, internationaler Küche und beeindruckender Straßenkunst.

 

Nur eine kurze Zugfahrt entfernt kannst du an den Elbhängen preisgekrönte Weine probieren und einige der beeindruckendsten Naturschauspiele des Elbsandsteingebirges erkunden. Die besten Aktivitäten in Dresden haben wir hier für dich zusammengestellt.

 

1. Die Frauenkirche und der beste Blick über die Altstadt

Kirchen gibt es in europäischen Altstädten wie Sand am Meer. Die Dresdner Frauenkirche sticht jedoch aufgrund ihrer Geschichte und Symbolik weit heraus. Die lutherische Kirche aus dem 18. Jahrhundert wurde – wie fast ganz Dresden  – bei den verheerenden Angriffen durch die Brandbomben der Alliierten im Februar des Jahres 1945 zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die schwarz verbrannte Ruine der Kirche über viele Jahrzehnte als Mahnmal in ihren Trümmern liegen. Erst nach der Wiedervereinigung wurde mit den Plänen für den Wiederaufbau begonnen. Unter Verwendung von 8.000 aus den Ruinen geborgenen Steinen wurde das barocke Meisterwerk im Jahr 2005 offiziell wieder zum Leben erweckt. Das goldene Kreuz auf der Kuppel wurde vom Sohn eines britischen Piloten, der an der Bombardierung Dresdens beteiligt war, als Akt der Versöhnung errichtet.

 

Tipp: Die Aussichtsplattform mit spektakulärem Blick auf den umliegenden Neumarkt ist ganzjährig für Besucher geöffnet.

 

2. Auf Spuren von Kurt Vonnegut's Antikriegsroman "Schlachthof Fünf"

Kurt Vonnegut ist einer der wichtigsten Zeitzeugen und Schriftsteller der amerikanischen Nachkriegsgeschichte. Doch bevor er sich als Schriftsteller einen Namen machte, brach er sein Studium an der Cornell University ab und meldete sich bei der US-Armee, um im Zweiten Weltkrieg zu kämpfen. Er überlebte als US-Soldat die Ardennenoffensive und als Kriegsgefangener das Brandbombeninferno der Alliierten in Dresden, indem er sich in einem Spind des Schlachthofs versteckte - daher auch der Name seines berühmten Romans “Schlachthof 5 - Der Kinderkreuzzug". Das Buch gilt als einer der wichtigsten Antikriegsromane der Weltliteratur und Meisterwerk der amerikanischen Postmoderne.

 

Tipp: Danilo Hommel bietet über Nightwalk Dresden Touren an, in denen du mehr über den Autor und die Zerstörung Dresdens im Februar 1945 sowie den Wiederaufbau der Stadt im folgenden halben Jahrhundert erfährst.

 

3. Ein Spaziergang durch den Zwinger

In seiner rekonstruierten Pracht ist Dresden eine Stadt, in die man einfach mit allen Sinnen eintauchen muss. Der Zwinger ist das prestigeträchtigste Stück Barockarchitektur im Zentrum der Elbmetropole und unbestritten das Tüpfelchen auf dem i. Als Zeugnis für den Ruhm der Herrschaft Augusts des Starken gedacht, entwickelte sich der Zwinger schnell zu einem kulturellen Zentrum Europas, bis er im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Unmittelbar nach dem Krieg begannen die Sowjets mit dem Wiederaufbau und stellten bis 1963 den Vorkriegszustand des Gebäudes weitgehend wieder her. Heute ist der Zwinger ein beliebtes Ziel für fotobegeisterte Touristen, die die exquisite Architektur und die Kunst im Inneren des Komplexes ablichten. 

 

Für viele reicht es aus, im Herzen der Anlage zu stehen und alles auf sich wirken zu lassen. Aber wenn du auch ein Museum anschauen möchtest, solltest du unbedingt die beeindruckende Porzellansammlung besuchen, die mehr als 20.000 kostbare Stücke aus China, Japan und der berühmten Porzellanmanufaktur in Meißen beherbergt. Ebenfalls empfehlenswert ist die Gemäldegalerie Alter Meister mit der Sixtinischen Madonna Raffaels und dem berühmten Schokoladenmädchen von Jean-Etienne Liotard.

 

Tipp: Im Glockenspiel-Pavillon erklingt alle 15 Minuten ein Glockenspiel.

 

4. Gegenwartskunst in der Kunsthofpassage

Die meisten Städte haben ihre Streetart-Viertel – in Dresden ist es die Neustadt, gleich gegenüber der Altstadt an der Elbe. Die Kunsthofpassage ist ein geradezu immersives Erlebnis, in das du mit allen Sinnen eintauchen kannst. Sie befindet sich in einer Reihe von Höfen, die durch enge Gassen und Passagen miteinander verbunden sind. Im Hof der Elemente gibt es gewundene Silberrohre, die aussehen, als gehörten sie in ein Videospiel, bevor sie sich am Ende des Weges in eine Trompete verwandeln.

 

Im Hof des Lichts befinden sich Projektionsflächen für Multimedia-Performances sowie Metallspiegel mit farbigen Reflexionen, die sich mit dem Sonnenstand verändern. Außerdem gibt es noch den Hof der Metamorphosen, dessen Geheimnis sich erst in den Abendstunden lüftet, und schließlich den Hof der Fabelwesen, in dem die Künstlerin Viola Schöpe merkwürdigen Wesen ausstellt, die an eine Mischung aus Picasso und altgriechischer Kunst erinnern, sowie eine zwei Stockwerke hohe Giraffe und einige Affen.

 

5. Panoramafotos von der Brühlschen Terrasse

Dresden und seine fotogene Altstadt sind für jeden, der gern fotografiert, überwältigend. Das perfekte Fotomotiv findest du auf der Brühlschen Terrasse, die auch als "Balkon Europas" bezeichnet wird. Diese beeindruckende Panoramaterrasse erstreckt sich über eine Länge von etwa 500 Metern und bietet einen Blick auf die Elbe. Der Name geht auf Heinrich von Brühl zurück, einen Staatsmann aus dem 18. Jahrhundert, der den Bau verschiedener prunkvoller Gebäude in Dresden leitete. Komme am besten kurz vor Sonnenuntergang vorbei, damit du Zeit hast, durch den östlichen Garten zu spazieren, bevor du die Terrasse im Renaissance-Stil und die sagenhafte Aussicht betrachten und fotografieren kannst.

 

6. Das Residenzschloss und seine Ausstellungen

Das Altstadtschloss in Dresden gilt als eines der bedeutendsten Schlösser der Renaissance und diente seit dem 15. Jahrhundert als kultureller und politischer Mittelpunkt. Heute beherbergt das Residenzschloss eine Vielzahl von Museen. Dazu gehören die Rüstkammer mit ihrer Rüstungs- und Waffensammlung, das Grüne Gewölbe, in dem königliche Schätze aufbewahrt werden, und die Türckische Cammer mit einer der ältesten und bedeutendsten Sammlungen osmanischer Kunst außerhalb der Türkei. Im Kupferstich-Kabinett findest du eine erstaunliche Sammlung von rund 500.000 Zeichnungen, Drucken und Skizzen von Künstlern wie Rembrandt, Michelangelo und Albrecht Dürer. Wem das noch nicht reicht, der kann das Münzkabinett mit 300.000 Objekten aus aller Welt von der Antike bis zur Neuzeit besuchen.

 

Tipp: Erkunde die königlichen Wurzeln des Residenzschlosses an der Ostseite des Gebäudes. Der 102 Meter lange Fürstenzug zeigt die 35 Herrscher des Hauses Wetting – vom 12. Jahrhundert bis zu den letzten Königen des 19. Jahrhunderts. 

 

7. Glühwein und Weihnachtsstimmung auf dem Striezelmarkt

Deutschland ist bekannt für seine Weihnachtsmärkte, die Ende November beginnen und sich bis in die Weihnachtszeit im Dezember erstrecken. Es gibt wohl kaum eine Stadt oder ein Dorf, in dem es keinen Weihnachtsmarkt gibt, auf dem kulinarische Spezialitäten, Geschenke und natürlich Glühwein angeboten werden. Wenn du nur einen einzigen Weihnachtsmarkt besuchen willst, ist der Dresdner Striezelmarkt ein gutes Argument. Seine Geschichte reicht fast 600 Jahre zurück. Ein Besuch auf dem Striezelmarkt am Rande der Altstadt ist wie ein Schritt in ein Winterwunderland, mit all den zuckersüßen Leckereien und dem Prunk, den man sich nur vorstellen kann.

 

Tipp: Der Striezelmarkt findet bis zum 24. Dezember statt.

 

8. Ein Glas Wein auf Schloss Wackerbarth

Wenn man Deutschlands berühmte Weinregionen erkundet, passiert es leicht, Sachsen zu übersehen. Es sei denn, man spricht von Schloss Wackerbarth. Etwas außerhalb von Dresden bei der Stadt Radebeul gelegen, ist das Weingut mit seinen romantischen Hügeln in etwas mehr als 30 Minuten vom Hauptbahnhof aus zu erreichen. Wackerbarth ist eine der ältesten, preisgekrönten Sektkellereien Europas und genießt zu Recht einen hervorragenden Ruf.

 

Tipp: Lust auf ein Glas? Von April bis Dezember werden täglich Führungen angeboten, von Januar bis März von Dienstag bis Sonntag. Eine Verkostung kostet 15 Euro pro Person.

 

9. Über die Basteibrücke im Nationalpark Sächsische Schweiz

Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist einer der schönsten Nationalparks in ganz Deutschland – und liegt direkt vor den Toren Dresdens. Am Hauptbahnhof Dresden kannst du in den EC steigen, der dich in 25 Minuten in die charmante Kurstadt Bad Schandau bringt, die zwischen einigen der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten des Nationalparks liegt. Alternativ nimmst du die S1, die in 38 Minuten zum Kurort Rathen fährt. Von dort aus geht es direkt zu Fuß los zur Bastei, einer unglaublichen Felsformation, die mit einer bogenförmigen Sandsteinbrücke fast 200 Meter über die Elbe ragt. Für einen längeren Aufenthalt bietet sich der 116 Kilometer lange Malerweg an, der in acht Etappen unterteilt ist. Auch bei Kletterern sind die Felsformationen des Elbsandsteingebirges sehr beliebt.

 

Tipp: Im Sommer kann es auf der Bastei voll werden. Eine ähnliche Aussicht ohne Menschenmassen bietet sich, wenn du weiter östlich in den Park in Richtung Schrammsteinaussicht auf dem Fernwanderweg Malerweg wanderst.

 

Best in Travel 2023

Dresden gehört zu den Städten, die es in Lonely Planets Best in Travel 2023 geschafft haben. Welche weiteren Städte, Länder und Regionen dabei sind, erfahrt Ihr hier.

 

Text: Joe Baur/Lonely Planet International

Deutsche Bearbeitung: Ines Wagner

 

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