KanadaZehn außergewöhnlich schöne Erlebnisse in Kanada

Peggy's Cove Leuchtturm bei Sonnenuntergang, Nova Scotia - (Foto: ©Jay Yuan/Shutterstock Royalty Free)
Peggy's Cove Leuchtturm bei Sonnenuntergang, Nova Scotia - (Foto: ©Jay Yuan/Shutterstock Royalty Free)

Drei Ozeane, reiche Kulturen und grandiose Landschaften - all das macht Kanada zu einem Top-Reiseziel. Noch nicht überzeugt? Dann zeigen wir hier zehn besondere Erlebnisse.

Von einem der sieben modernen Weltwunder schauen: CN-Tower, Toronto

Bis 2009 war der CN-Tower noch der höchste Fernsehturm der Welt. Nun liegt er mit seinen 553 Metern nur noch auf Platz drei. Dennoch beeindruckt das Bauwerk, wenn man bedenkt, dass die Kanadier den Turm bereits 1976 auf diese Höhe schraubten. Diese Tatsache und sein durchaus sehenswertes Äußeres haben dem Turm dafür einen Platz in der Liste der "Sieben Wunder der modernen Welt" beschert.

Heute ist der CN-Tower das Markenzeichen der Skyline von Toronto. Er lockt um die zwei Millionen Besucher jährlich auf seine Aussichtsplattformen, von der eine einen gläsernen Boden besitzt. Außerdem gibt es oben auch ein Restaurant. Hinauf geht es in gläsernen Liften an der Außenseite des Turms.

Eisberge beim Treiben beobachten: Neufundland und Labrador

Und plötzlich segelt ein Eisberg vorbei. Das passiert regelmäßig an der Küste von Neufundland und Labrador. So regelmäßig, dass die Einheimischen die Nord- und Ostküste der Insel als "Iceberg Alley" - "Eisberg Weg" bezeichnen.

Die weißen Riesen treiben hier langsam südwärts. Vor allem im Frühsommer kann man sie bestaunen. Wer näher ran will, steigt in eines der Aussichtsboote. Ganz Mutige paddeln mit bei einer der geführten Kajak-Touren zu den Eisbergen.

Übrigens: Die Kanadier bauen das Eis der Eisberge auch ab und nutzen das saubere Wasser unter anderem für Brennereien, die dann Gin, Vodka und Rum daraus fabrizieren.

Den Spuren der Dinos folgen: Dinosaur Provincial Park, Alberta

"Badlands" - das klingt schon übel. Dabei steckt hinter dem Namen Faszinierendes. Denn so werden Landschaften bezeichnet, die durch Erosion stark bearbeitet sind. Oft sind die Badlands daher wunderschön anzusehen. Auch Kanada hat so eine Gegend rund 250 Kilometer östlich von Calgary.

Die Landschaft alleine wäre schon eine Attraktion, doch sie ist gleichzeitig noch der "Dinosaur Provincial Park", denn hier wurden bereits unzählige Fossilien gefunden, die heute in den Museen der ganzen Welt verbreitet sind. Die Landschaft und die Funde bewirkten, dass der Dinosaur Provincial Park heute zum UNESCO-Welterbe zählt.

Besucher können hier an geführten Touren teilnehmen, sogar bei einer Grabung helfen oder einfach nur die Badlands erkunden.

Selbst Gold schürfen: Bonanza Creek bei Dawson, Yukon

Gut, das Örtchen Dawson liegt etwas ab vom Schuss. Genauer gesagt ganz im Nordwesten Kanadas im Yukon nahe der Grenze Alaskas. Doch es war einer der Stützpunkte für den Goldrausch rund um den Klondike River Ende des 19. Jahrhunderts. Viele Tausend Goldsucher kamen damals in die Gegend der Mitternachtssonne und siedelten sich in Dawson an, in ihrem Schlepptau Kneipiers und Prostituierte, die den erfolgreichen Glücksrittern das Geld gleich wieder abnehmen wollten.

Heute können Besucher sich immer noch im Goldwaschen versuchen. Dabei helfen die geführten Touren mit Anleitung. Wer etwas gefunden hat, kann es abends gleich in Form von Chips in der "Diamond Tooth Gerties Gambling Hall" beim Glücksspiel einsetzen, während Can-Can-Girls dazu das Tanzbein schwingen.

Dawson nur auf das Glücksrittertum zu beschränken, täte der Stadt allerdings unrecht. Es gibt hier noch viel mehr zu entdecken. Sowohl an Natur - zum Beispiel bei einer Fahrt mit einem Schaufelraddampfer auf dem Yukon River -, als auch an Kultur oder Kunst.

Dem Killerwal ins Auge blicken: Vancouver Island, British Columbia

Vancouver Island liegt ganz im Süd-Westen Kanadas an der Grenze zu den USA. Im Norden der langen Insel gibt es eine Meerenge zum Festland hin, die bei Walen besonders beliebt ist. So beliebt, dass hier sogar eine Schutzzone für sie eingerichtet wurde, in die kein Boot hineinfahren darf. In den letzten Jahren tat dieses Erholungsgebiet den Walen derart gut, dass sich die Bestände erholt haben und sie sich in der Gegend häufig blicken lassen - und freilich verlassen sie den geschützten Bereich hin und wieder.

So stehen die Chancen gut, dass die Bootstouren, die nahe dem Schutzgebiet angeboten werden, ebenfalls auf die Meeressäuger treffen. Buckelwale, Orcas, Delphine - sie alle tummeln sich hier. Ganz Mutige können auf das Kajak umsteigen und so den Killerwalen auf die Finne rücken.

Faszinierende Lichter am Himmel beobachten: Mont-Mégantic und Hudson Bay

Die französischsprachige Stadt Sherbrooke nahe dem Mont-Mégantic Nationalpark musste erst 2.500 Leuchtkörper austauschen und so die Lichtverschmutzung auf ein Minimum reduzieren, ehe sie 2007 zum ersten "Dark Sky Reserve" ernannt wurde. Was bedeutet das für Besucher? Ganz einfach: Man kann hier herrlich die Sterne beobachten. Das Mont-Mégantic Observatory im Nationalpark bietet abends "Astronomy evenings" an, die mit einer Multimedia Tour beginnen und anschließend zu Stern-Beobachtungen übergehen, so es das Wetter denn zulässt. Achtung: Es kann gut sein, dass die Tour auf Französisch geführt wird.

Liegt Sherbrooke noch recht südlich in Kanada, gibt es weiter oben an der Hudson Bay das Örtchen Churchill. Im Winter ist es hier richtig kalt und die Nächte sind lang. Doch Churchill behauptet von sich, einer der drei besten Orte weltweit für Nordlichter-Beobachtung zu sein. Zwischen Oktober und März kann man die Himmelsphänomene hier sehen. Weitere Aktivitäten in Churchill: Hundeschlittenfahren und Eisbären beobachten.

Die größte Rodeoshow der Welt besuchen: Calgary Stampede, Alberta

Rodeo, das verbinden viele eher mit den USA. Weit gefehlt, denn das Mekka der Rodeo-Reiter ist die Calgary Stampede. Manche bezeichnen sie auch als die größte Freiluftausstellung der Welt. Fest steht: In den zehn Tagen im Juni ist hier mächtig was los: Die Cowboys kämpfen beim Rodeo-Reiten um hohe Preisgelder mit bis zu 100.000 kanadischen Dollars. Wem das noch nicht genug ist, der kann abends die Planwagenrennen "Half-Mile-of-Hell" ansehen.

Allerdings ist die Calgary Stampede bei Tierschützern nicht beliebt, da auch immer wieder Pferde beim Rodeo ums Leben kommen. In dem Fall reicht es vielleicht auch, die Ausstellungen und Paraden zu bestaunen.

Die kanadischen Wikinger besuchen: L'anse aux Meadows, Neufundland

Kolumbus hat Amerika entdeckt? Nein! Denn dieser Ort belegt etwas anderes. Nordmänner waren die ersten modernen Europäer, die ihren Fuß auf amerikanischen Boden setzten. Kein Wunder, hatten sie es doch schon bis auf die Türschwelle der neuen Welt geschafft, als sie Grönland besiedelten.

Die Bucht "L'anse aux Meadows" gilt heute als einzige Siedlung, die von Einwanderern aus Island und Grönland auf amerikanischen Boden übrig ist. Um das Jahr 1000 nach Christus herum lebten hier die umgangssprachlich gerne als Wikinger bezeichneten Menschen. Lange bleiben sie hier allerdings nicht, nach nur wenigen Jahren gaben die Bewohner das kleine Dorf wieder auf.

Heute zählt der Ort zum UNESCO-Welterbe. Besucher können sich hier informieren, die Langhäuser besichtigen und im nachgebauten Handelsdorf selbst Wikinger spielen.

Den Himmel explodieren sehen: L’International des Feux Loto-Québec, Montreal

Wieder ein Superlativ: Der größte Feuerwerks-Wettstreit der Welt. Den ganzen Juli hindurch finden immer wieder große Shows statt, die um die Krone des besten Feuerwerks kämpfen. Für die Zuschauer freilich fantastisch anzusehen, wie der Himmel in allen Farben explodiert.

Am besten kann man das Spektakel vom Vergnügungspark La Ronde bestaunen. Allerdings: Das kostet umgerechnet um die 50 Euro. Dafür kann man sich aber den ganzen Tag im Vergnügungspark aufhalten.

"Best in Travel 2017" - Kanada auf Platz eins

Jedes Jahr küren die Redakteure, Autoren und die Onlinecommunity von Lonely Planet die Top-Reiseziele des Jahres. Dieses Jahr liegt Kanada ganz oben. Warum das so ist und welche Reiseziele dieses Jahr noch besonders interessant sind, könnt Ihr in Best in Travel 2017 nachlesen.

Text: Stephan Goldmann

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