Covid-19Den vom Coronavirus am stärksten betroffenen Branchen helfen - so geht es

Es wird eine Zeit nach Corona geben. Jetzt gilt es zunächst, betroffenen Unternehmen zu helfen. Einen Beitrag dazu kann jeder leisten.

 

COVID-19 (Coronavirus) wird noch eine Weile eine große Herausforderung für Länder auf der ganzen Welt darstellen. Deshalb sind Regionen, Unternehmen, Selbstständige und Familien, die vom Tourismus und der Frequenz der Öffentlichkeit abhängig sind, besonders betroffen. Auch wenn Reisen vorerst genauso wenig infrage kommt, wie sich in großen Gruppen zu versammeln oder gemeinsam Gastronomiebetriebe zu besuchen, gibt es immer noch genügend Möglichkeiten, lokale Unternehmen zu unterstützen.

 

Restaurant-Gutscheine kaufen

Regierungen auf der ganzen Welt haben öffentliche Menschenansammlungen im Interesse der Sicherheit untersagt, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Für Inhaber von Restaurants bedeutet das einen schweren Schlag für ihre Geschäfte und damit den Lebensunterhalt. Als Reaktion darauf haben viele Gastronomen für die wenigen Stunden, die sie öffnen dürfen, ihre Räume umgestaltet, um den Mindestabstand zu gewährleisten, sowie ihre Hygienemaßnahmen verstärkt. Einige Gastronomiebetriebe haben gänzlich auf Lieferservice oder To-go-Angebote umgestellt, um diejenigen Menschen zu versorgen, die nicht selbst kochen.

 

Eine Möglichkeit, den Gastronomen finanziell zu helfen ist daher, diese Services anzunehmen und bei ihnen Essen zu bestellen. Auch der Kauf von Gutscheinen und Geschenkkarten für zukünftige Feiern und Veranstaltungen unterstützt die Unternehmen und Familienbetriebe. Wer über ausreichende finanzielle Mittel verfügt und großzügig unterstützen möchte, kann auch Restaurant-Gutscheine für Menschen in Not kaufen. Damit lassen sich sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und unterschiedlichen Betroffenen helfen: Im Zuge der Infektionsgefahr wurden inzwischen die meisten "Tafeln" geschlossen, weil sowohl ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter als auch die Besucher zur Altersrisiko-Gruppe gehören.

 

Freischaffende Musiker und Künstler unterstützen

Kulturschaffende sind auf ihr Publikum angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wenn eine Band nicht auftreten kann oder gar ganze Tourneen abgesagt werden, ebenso wie Ausstellungen, Messen und Märkte, gibt es kein Einkommen.

 

Viele Künstler haben jedoch mehrere Standbeine. Eine Möglichkeit, sie zu unterstützen, besteht also darin, herauszufinden, was sie sonst noch tun. Wer jetzt beispielsweise Bücher, CDs, Vinyls, Tourplakate oder sonstige Fanartikel direkt in den Online-Shops der Kunstschaffenden oder über ihre Webseiten und Sozialen Medienportale kauft, trägt wesentlich zu ihrer Unterstützung während der Krise bei.

 

Viele Kunst- und Kulturschaffende bieten Kurse oder haben bereits Konzerte für einen zukünftigen Zeitpunkt fixiert. Wer sich jetzt bereits für später anmeldet oder Tickets bestellt, hilft die finanziellen Sorgen zu mindern und schafft Optimismus und gute Laune. Die nächsten Geburtstage von Familie und Freundeskreis kommen sicher - warum nicht heute schon handgemachte Seife oder andere künstlerische und handwerkliche Artikel kaufen? Wer schon immer ein Bild seines Lieblingskünstlers haben wollte, zögert nicht länger und unterstützt ihn jetzt.

 

Geld bei GoFundMe-Kampagnen spenden

Die Technologie ermöglicht heute einer breiten Öffentlichkeit, schnell, unkompliziert und weltweit zu agieren. Mit dem aktuellen COVID-19-Ausbruch haben sich die Menschen mit Crowdfunding-Kampagnen an die Weltöffentlichkeit gewandt, um Unterstützung zu erhalten. Eine der Plattformen ist beispielsweise GoFundMe, wo Gelder gesammelt werden für von der Coronakrise betroffene Menschen und Projekte.

 

Lokal online einkaufen

Gerade in Zeiten von angeordnetem Homeoffice oder gar Ausgangssperren ist das Internet das wichtige Tor zur Außenwelt. Verführerisch locken da die Werbungen der Onlineshops zu Produkten, die man gar nicht braucht und schlimmstenfalls aus Langeweile kauft. Um die großen Onlineshops und Versandunternehmen braucht man sich kaum zu sorgen. Wer online shoppen möchte, sollte vielmehr die kleinen, regionalen Unternehmen unterstützen. Ob es das Café in der Nähe ist, das seine eigenen Bohnen röstet oder das nahe gelegene Yoga-Studio, das Gutscheine für spezielle Kurse verkauft - hier haben beide Seiten etwas vom Online-Einkauf. Und die Wertschöpfung bleibt in der Region, genauso wie wir es beim nachhaltigen Reisen halten. Wenn also die Lust zum Onlineshopping in den Fingern juckt, lieber Produkte oder Kleidung bei lokalen Unternehmen bestellen. Viele der geschlossenen Läden "um die Ecke" bieten im Zusammenhang mit der Coronakrise ebenfalls einen Versand an.

 

Zukünftigen Reisen planen

Im Zuge der rasanten, weltweiten Verbreitung des Coronavirus hat sich zwangsweise unsere Sichtweise auf das Reisen verändert. Vielleicht ist das jedoch gar nicht ausschließlich schlecht. Wir sind uns heute mehr denn je bewusst, wie vernetzt die Welt geworden ist und wie ein Ereignis in einem weit entfernten Land eine Kettenreaktion hervorrufen kann, die alle betrifft. Das Positive daran ist die unschätzbare Erkenntnis, dass wir alle aufeinander angewiesen sind.

 

Wenn die Gesellschaft jetzt für eine gewisse Zeit ihr Tempo herunterfahren muss, hat auch jeder Einzelne etwas mehr Zeit zum Nachdenken. Wer jetzt für später plant, online recherchiert oder einen Reiseführer bestellt, kann sich Zeit für die gründliche Recherche nachhaltiger Reiseziele nehmen. Mit einer sorgfältigen Planung lassen sich Branchen und Gemeinschaften unterstützen, die zum Wohle der Region und ihrer Bewohner sowie dem Erhalt von Natur und Kulturgut verschrieben haben.

 

Original-Artikel: James Gabriel Martin/Lonely Planet international

Deutsche Fassung: Ines Wagner

 

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