ItalienAmalfiküste: So wird die Reise dorthin unvergesslich schön

Der Blick von Positano auf die Amalfiküste - (Foto: ©Iryna Shpulak/Getty Images)
Der Blick von Positano auf die Amalfiküste - (Foto: ©Iryna Shpulak/Getty Images)

Schon zur Zeit der alten Römer war die Amalfiküste mit den Inseln Capri, Ischia und Procida beliebtes Erholungsgebiet. Die Landschaft hat nichts an Reiz verloren.

Südlich der chaotisch-faszinierenden Stadt Neapel liegt im Sorrent in der Region Kampanien die einzigartige, zerklüftete Amalfiküste. Mit ihren drei vorgelagerten Inseln Capri, Ischia und Procida war die Region schon bei den alten Römern ein beliebter Besuchermagnet. 

Später malten zahlreiche Künstler die faszinierende Amalfiküste, bedichteten und besangen die herrliche Landschaft. Und schon immer gaben sich Stars und Sternchen hier gern ein Stelldichein. Trotzdem hat sich die Amalfiküste ihre Traditionen und regionalen Besonderheiten bewahrt und bietet für jeden Reisenden etwas.

Umgeben von hohen, immergrünen Bergen sind die Küstenstädte der Region wahre Perlen. Wer die Hauptreisezeit im Hochsommer ausklammert, wird von Landschaft, Kultur, Kunst und Kulinarik begeistert sein. Hier sind unsere Tipps.

Die beste Reisezeit für die Amalfiküste

Klar, in dieser Traumlandschaft sind zu den gängigen Ferienzeiten naturgemäß viele Reisende unterwegs. Deshalb kommt es an der Amalfiküste auf ein gutes Timing an. Im Hochsommer sind die engen, kurvenreichen Küstenstraßen oft mit Bussen und Autos verstopft. Denn während das Thermometer auf Rekordwerte klettert, haben zudem auch die Italiener Ferien, und zwar den kompletten August. Im umgekehrten Fall sind von November bis Ostern außerhalb der Saison viele Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten komplett geschlossen. Frühling und Herbst sind deshalb an der Amalfiküste die perfekten Reisemonate. Während im Frühjahr leuchtende Wildblumenwiesen die Reisenden verzücken, sorgt der Herbst mit angenehmen Temperaturen für warmes Meerwasser. Das ist dann auch die Jahreszeit, die den Gaumen mit reichhaltigen saisonalen Produkten wie Pilzen, schwarzem Trüffel und Kastanien verwöhnt.

Wer wenig Zeit zur Verfügung hat, dem reichen fünf Tage für einen ersten Eindruck der Highlights dieser außergewöhnlich schönen Region Italiens. Wiederkommen und an den Lieblingsplätzen verweilen ist immer noch eine Option für später.

Unser Tipp für einen Kurztrip: ein, zwei Tage auf der vulkanischen Garteninsel Ischia mit Ihren Thermalbädern. Der Rest der Zeit lässt sich wunderbar an den Küstenjuwelen verbringen: Sorrent, Positano oder Amalfi. Von dort aus starten spektakuläre Tagesausflüge. Die antiken Wunder von Pompeji locken ebenso wie die Gärten von Ravello und die umliegenden Berglandschaften. Zu jeder Jahreszeit ist es am besten, im Voraus zu buchen. Sollte sich außer den Sommermonaten keine andere Reisemöglichkeit ergeben, betrifft das diesen Zeitraum natürlich umso mehr. Schöne, bezahlbare Zimmer sind knapp und die Nachfrage ist hoch.

Tipps zur Buchung und Unterkünften

Die Amalfiküste, auf Italienisch Costiera amalfitana, ist schon seit Jahrhunderten ein beliebtes Reiseziel. Tourismus ist die Haupteinnahmequelle, neben dem Anbau von Zitronen für den berühmten Limoncello. Der Wettbewerb unter den Anbietern ist groß und entsprechend gut ist auch der Service. Aus welchem Grund Reisende an die Amalfiküste kommen, sie werden immer herzlich empfangen. Da macht es keinen Unterschied, ob es die Flitterwochen sind, ein Zwischenstopp für Backpacker oder der lang ersehnte Jahresurlaub. Mit etwas Glück findet sich sogar ein hübsches Zimmer mit traditionellen Keramikfliesen an der Wand und einem üppigen Garten mit duftenden Zitronenbäumen.

Zugleich gibt es in dieser Region Italiens High-End-Tourismus wie nirgendwo sonst: Zu unseren Lieblingshotels gehören das ehrwürdige Grand Hotel Excelsior Vittoria in Sorrent und Capris opulentes Grand Hotel Quisisana. Auch die B&Bs der mittleren Preisklasse sind empfehlenswert. Die Cäsar Giovanni da Procida in Procida hat hübsche, minimalistische Zimmer und einen Garten. Auch das La Fenice in Positano und das Ercole di Amalfi haben uns sehr gefallen. Für kleines Budget gibt es auch einige schöne Herbergen und Campingplätze, beispielsweise das Positano Hostel Brikette oder Camping Mirage am Strand auf Ischia.

Die Highlights der Amalfiküste

Sorrent

Sorrent ist die Grande Dame der Amalfi-Touristenorte und schon seit Jahrhunderten ein Inbegriff europäischer Italiensehnsucht. Zahlreiche Schriftsteller und Maler haben den Ort in Wort und Bild verewigt. Sorrent liegt malerisch auf einer Klippe mit spektakulärem Blick auf den Vesuv. Zu den Füßen des Städtchens liegt ein Fischerdorf am Meer.

Positano

Positano ist ebenfalls ein beliebter und außergewöhnlich schöner Klippenort. Die steilen und engen, farbenfrohen Gassen bezaubern mit kleinen Boutiquen und Cafés und führen hinab zu einem traumhaft schönen Kieselstrand.

Capri

Auf dieser schillernden, vielbesungenen Insel wandelt, wer möchte, auf den Spuren der Weltstars, von Jackie O bis Clark Gable. Der weiß getünchte Stadtkern ist eine Augenweide. Eine der bekanntesten natürlichen Sehenswürdigkeiten ist die Blaue Grotte, in der sich das Sonnenlicht spektakulär im Meerwasser bricht.

Ravello

Die Anmut Ravellos faszinierte in den letzten Jahrhunderten bereits ihre vielen Besucher. Heute ist der Ort zudem berühmt für das “Ravello Festival”. Es wurde 1953 zu Ehren Richard Wagners ins Leben gerufen. Traumhafte Ausblicke auf die Amalfiküste bieten sich beispielsweise von der Villa Cimbrone aus. Ravello ist außerdem berühmt für seine farbenfrohen Keramikfliesen.

Pompeji

Die Herrlichkeiten des antiken Roms haben in Pompeji ausgerechnet durch den verheerenden Vulkanausbruch überlebt. Er begrub die Stadt im Jahr 79 n. Chr. unter einer meterhohen Asche- und Bimsschicht und bewahrte sie daher auf wundersame Weise. Heute sind auf der weitläufigen archäologischen Stätte die freigelegten Ruinen samt eindrucksvoller Fresken zu bewundern.

Sentiero degli Dei

Wer den legendären Sentiero degli Dei, den "Pfad der Götter", bewandert, braucht starke Beine und Schwindelfreiheit. Die Belohnung sind atemberaubende Blicke aufs Meer und die Amalfiküste. Der Wanderweg verbindet zahlreiche Küstenorte miteinander und führt von Amalfi kommend über Positano bis nach Sorrent.

Ein Boot mieten

Einmal im Leben wie ein Millionär fühlen? Warum nicht, wenigstens für ein paar Stunden. Wer in Capri zur sagenhaften blauen Grotte fahren oder die Insel umrunden möchte, kann ein Boot mieten und selbst einmal Skipper sein. Für Bootstrips rund um Capri bietet beispielsweise Banana Sport die geeigneten Boote und Ausrüstung.

Im herrlichen Wasser Schwimmen

Von den Thermalbädern von Ischia bis zu den traumhaften Stränden wie Positanos Spiaggia di Fornillo ist die Amalfiküste perfekt für Wasserratten. Aber Vorsicht, wer seine Zehen tief in die Quelle von Baia di Sorgeto eintaucht: Das Wasser ist heiß.

Frische Meeresfrüchte essen

Spaghetti alle Vongole mit frischen Venusmuscheln finden sich auf praktisch jeder Speisekarte in der Region. Ein weiteres kulinarisches Highlight aus dem Meer ist fangfrischer Thunfisch, der am besten in Cetara gegessen wird. Dort findet jedes Jahr ein großes Thunfischfestival statt.

An- und Abreise zur Amalfi-Küste

Die meisten Besucher fliegen nach Neapel. Der Nachtzug ist eine romantische und umweltfreundliche Alternative. Er verbindet viele Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Neapel. Von dort aus geht es mit der Italienischen Bahn weiter oder alternativ per Bus mit dem Unternehmen Sita. Das Busunternehmen verbindet auch die einzelnen Orte der Amalfiküste miteinander.

Eine Busfahrt empfiehlt sich insbesondere für Tagesausflüge. Autofahren auf den engen Küstenstraßen kann schnell zum verkrampften Abenteuer werden. Es sei denn, man hat eine Vorliebe für Zick-Zack-Kurven, Kavallerie-Überholmanöver und Busse, die auf voller Fahrbahnbreite aus der entgegengesetzten Richtung entgegenkommen.

Ein Fährnetz verbindet die Küstenorte entlang der Amalfiküste mit Salerno, Sorrent und Capri. Verbindungen nach Neapel, Ischia und Procida gehen über Sorrento oder Capri.

Die Regionalbahn Ferrovia Circumvesuviana verbindet Neapel mit Herculaneum, Pompeji und Sorrent. Bei der Sauberkeit müssen vielleicht einige Abstriche gemacht werden, aber die Verbindung ist ziemlich effizient und schont den Geldbeutel. Die Alternative ist der Campania Express Zug. Er ist etwas teurer, fährt seltener und hält nur in Neapel, Herculaneum, Pompeji und Sorrent. Die Fahrt ist dafür deutlich angenehmer. Busse hingegen sind immer sehr preiswert, egal ob entlang der Küste oder auf den Inseln Ischia und Capri. Für den lokalen Fahrstil und die Menschenmassen in der Hauptsaison braucht man allerdings auch manchmal gute Nerven. Also: Plane die Reisezeit sorgfältig und die Amalfiküste wird dich garantiert bezaubern.

Der Reiseführer zur Amalfiküste

Neapel und die Küste südlich der Stadt entdeckt ihr am bestem mit dem Lonelyplanet-Reiseführer. Seht ihn euch doch hier einmal an.

Deutsche Fassung: Ines Wagner
Original-Artikel: Helena Smith

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